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#1
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Halo zusammen,
schon seit 3 Wochen bin ich stiller Mitleser in diesem Forum, habe mich versucht zu informieren, mitgelitten und geweint. Nun ist es soweit, heute habe ich die Diagnose erfahren und das Bedürfnis mich mitzuteilen. Meine Mutter hat Dickdarmkrebs. Vor drei Wochen brachte ich meine Mutter in die Klinik mit Schwindelanfällen, Sehstörungen und verwaschener Sprache. Ein CT vorm Kopf zeigte mehrere (mindestens 7) kreisrunde Herde von beachtlicher Größe. Es wurde die Lunge geröngt und ein MRT vom Unterleib gemacht, da hieß es noch ohne Befund. Vor 8 Tage wurde ein Herd an der Mittellinie operativ entfernt, weil die Anderen wohl nicht so günstig lagen und der größte Herd wohl auch für ihre Beschwerden verantwortlich war. Seitdem nehme ich jeden Tag mehr Abschied von meiner Mum. Donnerstag OP (vorher mit meiner Mutter noch eine Patientenverfügung ausgefüllt), meine Mutter ist verwirrt aber ganz gut drauf. Freitag finde ich meine Mutter vor ihrem Bett liegend, von Kopf bis Fuß in ihren eigenen Exkremten liegend vor, Durchfall. Sie ist nach wie vor verwirrt, hat aber einige klare Momente, kommt von der OP und der Narkose, sagen die Ärzte. Sonnabend weiter Durchfall, meine Mutter wird im Bett fixiert, trägt Windeln und sieht sooo schlecht aus. Sonntag, die kurzen Momente von klarem Denken werden immer weniger, sie erzählt so viel wirres Zeug,,oh man. Kommt von der Narkose sagen die Ärzte. Ich bitte um eine Stuhlprobe. In einem Krankenhaus muß man mit solchen Keimen rechnen, sagt der Arzt. Na ja kein Wunder bei solchem Umgang mit Infekten. Montag, Dienstag,Mittwoch, Donnerstag, jeder Tag wird schlechter. Und heute liegt meine Mutter im Isolierzimmer, großes Tara wegen Clostridien oder wie die auch hei0en. Festgebunden an der Hand und am Körper starrt sie die weiße Wand an, erkennt weder mich noch meine Tochter. Erzählt wirres Zeug. Dann die Diagnose, Dickdarmkrebs so groß, das der Darm schon fast verschlossen ist. Nierenmetastasen, überall wohl Lympfknoten die da nicht hingehören, Leber sind sie sich noch nicht einig, und nun ja die beschriebenen Hirnmetastasen. Der Befund wird jetzt vorgestellt in der onkologischen Konferenz, dann wird weiter entschieden was zu tun ist. Es muß schnell gehandelt werden, die Hirnmetastasen machen der Ärztin große Sorgen, es wird wohl bestrahlt und auch eine Chemotherapie folgen. Alles nur palliativ. Wie nur kann ich mich dafür oder dagegen entscheiden, was ist das für ein Scheiß (Entschuldigung). Meine Mum ist 73 Jahre alt, sie ging mit vollem Verstand in die Klinik, war aktiv bis sie krank wurde, saß mit Lockenwicklern in ihrem Krankenbett weil sie gut aussehen wollte. Sie wollte nie ein Pflegefall werden und nie "tüddelig". Sie hat meine Oma und meine Tante bis zum qualvollen Tod gepflegt. Sie wollte das selber nie durchmachen müssen. Un d jetzt. Jetzt soll ich mit meinem Vater entscheiden wie es weitergehen soll. Mein Vater ist herzkrank und mit der Situation sicher überfordert. Hab noch nicht mit ihm sprechen können. Mir geht zuviel durch den Kopf. Das ist jetzt ganz schön lang geworden, hab ich eigentlich nicht vorgehabt, aber diese Situation macht so ratlos. Ich bewundere euch alle, ihr seid großartig, fühlt euch von mir gedrückt. |
#2
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Hallo Tinni!
Auch wenn es schon spät (oder schon wieder früh?) ist, so möchte ich Dir doch noch schnell ein/zwei Zeilen schreiben, denn mir stellt sich die Frage: Wurde das Flüssigkeitsdefizit bei Deiner Mutter wieder ausgeglichen? Oft ist es so, dass diese extreme Verwirrtheit auch schlichtweg durch Exsikkose/Dehydrierung kommt - und Deine Mamam hat durch die Durchfälle extrem viel an Flüssigkeit verloren. Während meiner Arbeit im Schwerstdementenbereich habe ich die Erfahrung machen können, dass viele Menschen weitaus weniger dement bzw verwirrt sind, wenn ihr Körper einen guten Flüssigkeitspegel hat. Wie bekommt Deine Mama heute Flüssigkeit und wieviel? Schicke Dir noch ne PN. Alles Liebe für euch, Angie ![]()
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![]() ![]() ![]() ![]() ... I`ll see you when the sun sets!!! |
#3
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Grundsätzlich stimmt es aber auch, dass die Tüddeligkeit von der NArkose kommen kann. Mein Vater wachte auf und war auch total verwirrt, redete komisches Zeug und war so ähnlich wie ein Kind. Starrte Wände und Uhren an und sagte manchmal nichts. Er wurde aber wieder klar. Allerdings hatte er keine Hirnmetastasen.
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Papa (20.12.1949-03.10.2010) - die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt ![]() ![]() |
#4
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Ich danke für Eure Antworten, meine Mutter bekommt erst seit gestern wieder Wasser über die Infusion. Sie hat sicher zu wenig getrunken. Ich hoffe es liegt daran. Hab jetzt wieder Hoffnung. Es ist halt von Tag zu Tag schlimmer geworden.
Liebe Angie, kann zur Zeit deine PN n icht öffnen. Da steht ich habe eine Benachrichtigung. Ist die von Dir?Versuche es später noch einmal. Alles Liebe Tinni |
#5
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Gleich fahre ich wieder ins Krankenhaus, die zweite Nacht werde ich meine Mutter in den Armen halten. Sie bekommt jetzt Antiepileptkika, Schmerzmittel und was gegen Übelkeit, nachdem sie gestern fast ununterbrochen stundenlang gekrampft hat. Es tut so weh, sie so leiden zu sehen. Vorhin hat sie ganz ruhig geschlafen, Ich bete für sie, das sie endlich erlöst wird.
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#6
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Ich bete für Dich mit! Und ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft!
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Papa (20.12.1949-03.10.2010) - die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt ![]() ![]() |
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