|
#1
|
|||
|
|||
Amputation
Grüße alle,
wer vor einer Amputation steht, bzw. gerade eine Amputation hinter sich gebracht hat, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Ich habe mich vor 16 Jahren für eine Amputation/Exartikulation entschieden. (Liposarkom im rechten Oberschenkel s. Thread "Zeckenbiss Ursache meines Oberschenkelsarkoms") Liebe Grüße, Mike
__________________
"Das Leben ist ein verdammt unfairer Sport!" (Clemens Laar, Meines Vaters Pferde) Bibliothekar; geb. 1950; Heimatstadt: Krefeld; seit 1979 Westpfalz; 1989 Liposarkom im rechten Oberschenkel; Amputation (Exartikulation); seitdem ohne Befund; Hobbys: Geschichte; Heeres- u. Kriegsgeschichte, speziell Großbritannien & Empire; US Marine Corps; Rugby Geändert von Mick1 (20.02.2006 um 11:57 Uhr) |
#2
|
|||
|
|||
AW: Amputation
P.S. Sorry! Der unpassende Smiley der Originalbotschaft läßt sich
nachträglich leider nicht ändern.
__________________
"Das Leben ist ein verdammt unfairer Sport!" (Clemens Laar, Meines Vaters Pferde) Bibliothekar; geb. 1950; Heimatstadt: Krefeld; seit 1979 Westpfalz; 1989 Liposarkom im rechten Oberschenkel; Amputation (Exartikulation); seitdem ohne Befund; Hobbys: Geschichte; Heeres- u. Kriegsgeschichte, speziell Großbritannien & Empire; US Marine Corps; Rugby |
#3
|
||||
|
||||
AW: Amputation
Hallo Mick1,
zur zeit entwickelt sich gerade mein 6. Liposarkom am oberschenkel, knapp unter der leiste. Ich habe gelesen, dass du dich für eine exartikulation entschieden hattest. Wie weit ging die? Hast du noch einen "stumpf" für eine prothese? Irgendwann wird es bei mir vielleicht , zwangsweise, auch so weit sein. Habe aber probleme damit, daran zu denken, dass ich vielleicht im rollstuhl sitze und warten muss, bis mir wer die milch bringt. Wie organisierst du dich? Ein antwort würde mich sehr freuen und danke im voraus sywal |
#4
|
|||
|
|||
AW: Amputation
Lieber Sywal,
Habe mich mehr oder weniger aus diesem Forum und weiteren drei amerikanischen Sarkomforen zurückgezogen, da ich mangels Erfahrung mit Bestrahlung oder Chemotherapie den akut Erkrankten keine wertvollen Ratschläge erteilen kann. Und ich kann ja wohl kaum so brutal sein, jemandem vorzuschlagen: "Lass Deinen Arm oder Dein Bein amputieren", obwohl ich überzeugt bin, daß das immer noch die sicherste Radikalkur ist! Ich bin jetzt nur noch in zwei Amputiertenforen aktiv: 1. http://www.heathermillsmccartney.com/forum 2. http://www.hphdhelp.org Die Tatsache, daß ich mit einem kriegsversehrten Großvater aufgewachsen bin, der als junger Mann im Ersten Weltkrieg ein Bein verloren hatte, hat mir ganz sicher die Entscheidung zur "Amputation" leichter gemacht. Die Exartikulation habe ich seelisch und moralisch gut verkraftet, weil glücklicherweise nach der OP bei mir sofort eine hypomanische Episode einsetzte - Du mußt wissen, daß ich seit dem 14. Lebensjahr an einer bipolaren (manisch-depressiven) Störung leide. Die erste Exartikulation wurde meines Wissens von dem berühmten napoleonischen Chirurgen Dominique Larrey ausgeführt. Es handelt sich strenggenommen nicht um eine Amputation, da kein Knochen durchtrennt wird. Das Bein wird als ganzes aus der Gelenkpfanne 'gedreht'. Es bleibt also kein Stumpf erhalten. Das ist wie beim Tranchieren des Truthahns. (Wollte mir ursprünglich vom Chefarzt der Heidelberger Chirurgie das 'Tranchierbesteck' empfehlen lassen. Habe dann aber doch lieber darauf verzichtet. War mir nicht sicher, ob der Professor meinen Sinn für schwärzesten Humor teilen würde.) Die Heidelberger Krebschirurgen waren einsichtig genug, die OP einem Kollegen, einem Plastischen und Unfallchirurgen zu übertragen. Der hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet, auch nach Urteil eines orthopädischen Chirurgen in der Reha-Klinik Karlsbad-Langensteinbach. Die Phantomschmerzen sind auch ca. 2 bis 3 Wochen nach der OP ver- schwunden. Melden sich nur noch selten wieder. Es soll Exartikulierte geben, die es schaffen, nur mit Prothese ohne Krücken zu gehen. Muß ich aber erst mal mit eigenen Augen sehen. Nach dem ersten Anprobieren der Prothese war ich ehrlich gesagt deprimierter als zu jeder anderen Zeit der Erkrankung. Man stellt sich das zu einfach vor, und glaubt, man zieht die Prothese an und kann dann gleich loslaufen. Es hat mehrere Monate gedauert, bis ich den Trick mit dem richtigen Hüftschwung 'raus hatte. Das war gegen Ende der Anschlußheilbehandlung in Isny. Bin dann also mit Prothese und einer Krücke ins Alltagsleben zurückgekehrt. Leider war das Knie meiner zweiten Prothese so unzuverlässig, daß ich dazu übergehen mußte, zwei Krücken zu benutzen. Das hat auch Vorteile: 1. Das intakte Bein wird weniger belastet, und der natürliche Verschleiß reduziert. 2. Man läuft sich in der Prothese nicht mehr wund, da die Arme die Hauptlast tragen, und so die Reibung reduziert wird. 3. Man trainiert die Arm- und Schultermuskulatur durch diese spezielle Form des 'Nordic Walking' mit Krücken! Ich benutze also außer Haus die Prothese mit zwei Krücken. Zu hause und im Krankenhaus benutze ich den Rollstuhl. Man ist schon froh, wenn man abends nach der Arbeit die schon etwas einengende Prothese ausziehen kann. Man ist auf jeden Fall ohne Prothese agiler. Ich kann gewisse Zeit auf einem Bein stehen, und kurze Strecken in Känguruhmanier zurücklegen. Ich habe seit der Exartikulation mehrere Reisen unternommen: Ägypten, Brasilien, Chile, Argentinien etc. Man muß natürlich darauf achten, daß man nicht zu sehr zunimmt. Die Gefahr ist groß, da man sich naturgemäß weniger bewegt als vor der OP. Dafür verbraucht man beim Gehen zwei bis dreimal soviel Energie. Ich hoffe, daß Dir meine Ausführungen etwas gebracht haben. Stehe jederzeit für weitere Auskünfte bereit! (private e-mail: elnoviodelamuerte@web.de) Frohe Ostern nach Wien wünscht Mike
__________________
"Das Leben ist ein verdammt unfairer Sport!" (Clemens Laar, Meines Vaters Pferde) Bibliothekar; geb. 1950; Heimatstadt: Krefeld; seit 1979 Westpfalz; 1989 Liposarkom im rechten Oberschenkel; Amputation (Exartikulation); seitdem ohne Befund; Hobbys: Geschichte; Heeres- u. Kriegsgeschichte, speziell Großbritannien & Empire; US Marine Corps; Rugby Geändert von Mick1 (12.04.2006 um 12:16 Uhr) |
#5
|
|||
|
|||
AW: Amputation
P.S. "... sicherste Radikalkur ..."
Muß natürlich hinzufügen: "NUR solange noch keine Metastasen nachgewiesen sind!"
__________________
"Das Leben ist ein verdammt unfairer Sport!" (Clemens Laar, Meines Vaters Pferde) Bibliothekar; geb. 1950; Heimatstadt: Krefeld; seit 1979 Westpfalz; 1989 Liposarkom im rechten Oberschenkel; Amputation (Exartikulation); seitdem ohne Befund; Hobbys: Geschichte; Heeres- u. Kriegsgeschichte, speziell Großbritannien & Empire; US Marine Corps; Rugby |
#6
|
|||
|
|||
AW: Amputation
Hallo Mick,
sag mal warst du in Isny auch hin der Argentalklinik in Neutrauchburg? LG, Nadja |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|