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#1
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Hallo - bin neu hier und verzweifelt
Meine Mutter 71 Jahre und eigentlich toppfit wurde letzten Freitag wegen Blut im Stuhl im Klinikum eingeliefert. Eine Koloskopie wurde gemacht und am Montag ein CT. Im Darm wurden Geschwüre festgestellt, medikamentöse Behandlung ausreichend. Ich dachte alles wäre in Ordnung. Das CT gefiehl der Ärztin auf der Inneren nicht, so dass sie eine Befundbesprechung mit der urologischen Abteilung veranlasste. Ich war dann Gestern mit meinem Vater und meiner Mutter beim Stationsarzt der Urologie. Er machte ein Ultraschall auf dem auch ich schon gleich erkennen konnte, dass die rechte Niere nicht wirklich wie eine normale Niere aussieht. Der Arzt fragte, ob meine Mutter vielleicht eine Doppelniere hätte. Er hatte noch nicht das CT vorliegen und bat uns noch um etwas Geduld, dann verschwand er für eine Stunde. Nach Ansicht des CT und Rücksprache mit dem leitenden Stationsarzt, verkündete er uns dann, dass meine Mutter einen 6cm großen Tumor hätte. Heute wollen sie ein CT der linken Niere machen, um zu prüfen ob die zweite Niere voll funktionstüchtig ist. Am Donnerstag ist der O.P. angesetzt, die re. Niere soll komplett entfernt werden. Leider habe ich jetzt erst im Internet gelesen, dass man auch schon auf dem CT erkennen kann ob Metastasen vorliegen oder nicht. Was meint ihr, soll ich noch Mal nachhaken und fragen was mit Metastasen ist, wäre ein Lungen CT Heute ebenfalls sinnvoll. Warte ich jetzt einfach die O.P. ab. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zu gemacht, das Warten macht mit Irre. Wie lange dauert so eine O.P.
Ich hoffe ich habe jetzt nicht all zu naive Fragen und Gefühle für Euch. LG Maren |
#2
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AW: Hallo - bin neu hier und verzweifelt
Hallo Maren,
wieder einmal ein Zufallsfund! Sei froh, denn die Diagnose von Nierenkrebs, wenn er selbst Probleme verursacht, ist oftmals zu spät, deshalb sieh’ es als Glück an, das Deine Mutter offenbar bei verantwortungsvollen Ärzten ist, die einer Auffälligkeit weiter nachgehen. Bei dieser Lage wäre natürlich eine Abklärung der Situation mit Stamm-CT (von Kopf bis Beckenboden) und ein Knochenszintigramm wünschenswert, das kann aber auch nach der Operation gemacht werden. (Das war bei mir damals vor gut 14 Jahren auch so) Wichtig ist, den Tumor möglichst rasch und vollständig zu entfernen und dabei auch die nahegelegenen Lymphknoten zu untersuchen. Erst mit der Histologie daraus ist wirklich klar, worum es bei Deiner Mutter geht. Die Operation selbst ist sicher keine Kleinigkeit, aber nicht unbedingt das schwierigste für den Chirurgen. Damals war ich nach 15 Tagen wieder daheim, heute dauert das wegen der wesentlich verbesserten Anästhesie meist um die 10 Tage. Wichtig ist, dass Ihr anschließend möglichst bald die weiteren Untersuchungen durchführen lasst und auch danach nicht sorglos werdet, sondern regelmäßig die Nachsorge-Untersuchungen wahrnehmt. Lass’ Dir jetzt noch nicht die Angst vor Metastasen über den Kopf wachsen, sondern geht das an, wenn es dran ist. Mit dieser Einstellung halte ich meine nach der OP gefundenen Metastasen mit den verschiedenen Möglichkeiten, die es mittlerweilen gibt, ganz gut im Schach und lasse mir die Lust am Leben nicht verdrießen. Herzliche Grüße und :Kopf hoch! Heino |
#3
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AW: Hallo - bin neu hier und verzweifelt
Hallo Heino,
Danke für Deine Worte. Ich habe jetzt so vieles hier im Forum über Nierenkrebs gelesen, dass ich mich schon etwas sicherer mit dieser Krankheit fühle. Mit den weiteren Untersuchungen nach der O.P. werde ich auf alle Fälle am Ball bleiben und meinen Vater, der im Moment mit der Situation am Wenigstens klar kommt, den Rücken stärken. Meine Mutter ist eine starke Frau, ich weiß, dass sie Akzeptanz der Krankheit lernen wird. Bekommt man nach der O.P. gleich das Ergebnis des Tumor mitgeteilt? LG Maren |
#4
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AW: Hallo - bin neu hier und verzweifelt
Liebe Maren,
ich kann deine Sorgen und Nöte voll nachvollziehen. Es ist eine ganz schwierige Zeit und man steht ständig unter Strom, alles dreht sich um Kopf nur noch um Krankheit und Krebs, man kommt kaum zur Ruhe. Ich glaube als Angehöriger ist man da ganz besonders belastet. Die Histologie (die Untersuchung des Nierentumors) dauert so ca. 3 - 5 Tage. Danach kann man sagen, um welche Art Tumor es sich handelt und ob der Tumor schon in die Venen oder Lymphknoten eingebrochen ist. Ich würde euch genau wie Heino raten, in jedem Fall auf einem ganz ausführlichen Check-Up zu bestehen (d. h. Untersuchung von Kopf bis Fuß), um Fernmetastasen auszuschließen bzw. rechtzeitig zu behandeln. In unserem Fall ist dies alles nicht geschehen und wir holen meine Schwiegermutter (Diagnosestellung Februar 2007) im Oktober zur Pflege (volle Pflegebedürftigkeit bei mehreren Knochenmetastasen und Querschnitt) nach Hause. Euch wünsche ich alles Gute. Solltest du noch weitere Infos haben wollen - jederzeit gerne |
#5
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AW: Hallo - bin neu hier und verzweifelt
Hallo, jetzt wurde der O.P. meiner Mutter auf Freitag verschoben. Angeblich hätte sie wohl noch Restkontrastmittel im Körper und da könnte man nicht erneut Kontrastmittel geben!? So wie es aussieht wird wohl nach einem Knopflochschema operiert. Es wird der Arzt aus der inneren Abteilung ebenfalls bei der O.P. dabei sein, da man davon ausgeht, dass der Tumor an den Darm gewachsen ist. Ich habe meinem Vater schon gesagt, dass er unbedingt auf weitere Untersuchungen wie Schädel MRT, Lungen CT und Knochenzinitgramm bestehen soll. Leider kann ich nicht selber in der Klinik aufschlagen, ich kämpfe seit 4 Wochen mit einem Bandscheibenvorfall und wohne 60 Kilometer von meinen Eltern weg, die Autofahrt überfordert mich im Moment schrecklich. Ich werde aber auf alle Fälle versuchen morgen Mittag in der Klinik zu sein. Das Warten macht mich mental fertig, die Auswirkungen merke ich auch mit meinem Rücken, schlimm, was die Psycho so alles schafft.
LG Maren |
#6
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AW: Hallo - bin neu hier und verzweifelt
Liebe Maren,
ich kann es verstehen, dass Du fast am Ende bist, aber nachdem Deine Mutter eine starke Frau ist wird sie alles verkraften, was auch kommt. Versuche Du den Vater zu stärken, der kann mit der Krankheit nicht umgehen. Männer sind halt anders gestrickt als wir Frauen. Du hast ja hier im Forum schon gute Tips und Ratschläge bekommen, wenn man sich an alles hält und jede Therapie durchzieht, was auch kommt ist alles zu schaffen. Ich kämfpe auch schon 9 Jahre. Habe jede Metastase operieren lassen, obwohl es oft schwer war sich zu entscheiden, glaube ich, dass ich nur deshalb so lange überlebt habe. Im Okt. lasse ich mich wieder operieren. Lies mal den Erfahrungsbericht von Ulrike durch, dann verstehst Du vieles besser. Ich wünsche Deiner Mutter alles Gute und Euch allen viel Kraft. Liebe Grüße Marita |
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