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#1
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Angst
Hallo!
Meine Tochter hat Eierstockkrebs im Endstadium. Ich habe schon im Forum dort geschrieben. Aber nicht nur sie ist krank, wir alle Angehörige irgendwie auch. Warum schreibe ich zu sehr später Uhrzeit? Eigentlich wollte ich schlafen gehen, aber ich kann nicht, ich habe Angst. Ich habe Angst, dass meine Tochter stirbt, wenn ich schlafe. Es ist wirklich sehr schlimm mit ihr. Sie hat sehr viel Krebs und bekommt immer noch mehr. Ihr Körper ist stark geschwollen. Krebs wächst aus ihrer Haut heraus. Sie kann nicht mehr essen, ihr Darm ist zerstört. Ihr Leber arbeitet auch fast nicht mehr. Ich Blase ich auch fast voll. Ihre Nieren funktionieren kaum noch. Ihr Lunge ist auch fast voll. Meine Tochter sagter, sie will nicht mehr. Sie kann nichts mehr machen. Ich habe immer Angst, wenn ich sie verlasse. Aber ich kann nicht immer neben ihr stehen bleiben. Einer bleibt immer wach, er kann wenn es Probleme gibt, uns andere Bescheid sagen. Ich schäme mich, das nächste zu sagen. Ich wünsche manchmal, dass sie jetzt erlöst wird, und ich dann endlich wieder schlafen kann. Hat einer etwas ähnliches erlebt? Was war mich Euch, wenn jemand an Krebs stirbt? |
#2
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AW: Angst
Liebe Nurdan,
ich fürchte mir fehlen die Worte, was Du schreibst ist schlimm, es tut mir im Herzen weh, dass Deine Tochter, Du, Deine Familie, dass Ihr so Schweres durchstehen müsst. Ich weiß nicht wie ich Dich trösten kann, aber ich schreibe Dir, weil ich weiß, dass es schon ein ganz kleiner Trost ist, wenn ein anderer, irgendwo draußen in der Welt sagt, hallo, ich bin da, ich habe dich gehört, ich denke an dich. Liebe Nurdan, ich denke es gibt keinen Angehörigen, der angesichts von Schmerzen, Leid, Aussichtslosigkeit nicht denkt, ach, wenn es doch eine Erlösung gäbe, ein Ende des Elends. Erst fleht, betet, wünscht man, dass alles wieder gut wird, dann, dass es wenigstens so bleibt, und zum Schluß fleht man wieder, dieses Mal um eine gute Todesstunde. Ich habe keine Kinder, ich war selbst ein relativ altes Kind als meine Eltern starben. Ich hatte eine innige Beziehung zu ihnen. Ich liebe sie sehr. Ich vermisse sie. Aber ein Kind zu verlieren stelle ich mir als das Traurigste vor. Die Angst, von der du sprichst, kenne ich. Ich habe mir immer gewünscht dabei zu sein, wenn meine Eltern sterben. Ich habe mich einerseits davor gefürchtet, aber noch mehr Angst hatte ich eben nicht dabei sein zu können. Dann wurde mir klar, dass ich darauf nur hoffen kann, denn es ist eben nicht möglich, dass ich 24 Stunden durchgehend an ihrer Seite bin. Das geht nicht, das kann kein Mensch. Ich habe viele Berichte gelesen von Menschen, die immer, immer da waren, dann gingen sie unter die Dusche, aufs Klo, kurz auf den Balkon und in dieser Zeit starb der Mensch. Ich habe mir dann gedacht, es geht um die Bereitschaft, um den Wunsch und den Willen dabei zu sein. Wenn es sich dann ausgeht ist es gut, wenn nicht, dann mache ich mir keine Vorwürfe, es kommt wie es kommt. Manchmal stört es mich ein wenig wenn ich von Angehörigen lese sie haben es gut und richtig gemacht, sie wären dabei gewesen als der liebe Mensch starb. Da meinen dann die anderen sie hätten es nicht so gut gemacht. Es gehört auch ein bisschen Glück dazu. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, Nurdan, zu denken was Du denkst. Wenn da jemand etwas anderes sagt, dann soll er erst einmal nur eine Woche da sein für einen Kranken. Wirklich da sein, alles machen, inklusive Nachtwachen. Ich hab das einmal 48 Stunden nonstop gemacht. Danach kam ich am Zahnfleisch daher, dachte ich kippe um. Habt Ihr Hilfe? Von der Hospizbewegung? Die machen auch Nachtwachen. Ich zünde jetzt einmal eine Kerze an für Euch. Liebe Grüße Briele |
#3
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AW: Angst
Liebe Nurdan!
Auch ich kann nicht helfen, aber möchte Dir sagen, dass ich in Gedanken bei Deiner Tochter, Dir und Deiner Familie bin. Es tut mir von Herzen leid, dass Deine Tochter so leiden muss. Deine Gedankengänge werden sicher von jedem hier verstanden! Fühl` Dich umarmt. Lieben Gruß Sabine |
#4
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AW: Angst
Hallo Nurdan,
versuch Dir selbst diese Gedanken zu verzeihen, jetzt und vor allem auch später...... Ich denke (fast) jeder der in einer ähnlichen Situation war hat solche Gedanken gehabt. Ich auch, als mein Vater im Sterben lag. Es hört sich ganz furchtbar an aber irgendwann wollte ich auch nur noch dass es vorbei ist. Irgendwann ist da eine Grenze des erträglichen erreicht und überschritten. Da es sich um dein Kind handelt, ist es noch umso verständlicher. Es ist bestimmt das Schlimmste was einem im Leben passieren kann, und Du steckst da mitten drin in diesem Alptraum. Sei gnädig mit Dir selbst, solche und schlimmere Gedanken kennen wir denke ich alle..... und kein Gedanke ist so schlimm wie das was da passiert. Wünsche Euch ganz viel Kraft. Kerstin |
#5
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AW: Angst
Liebe Nurdan!
Ich werde auch versuchen dir ein paar Worte zu schreiben, auch wenn ich weis das es vielleicht nur ein kleiner trost ist! Ausserdem kann ich dir nur von meinen Erfahrungen berichten! Meine Mama ist vor knapp 6 Wochen gestorben, wir hatten 2 Jahre Kampf gegen die Krankheit hinter uns! Es war eine sehr schwere Zeit! Am Ende des Weges von Mama, lag sie auf einer Intensivstation im Tiefschlaf, dort signalisierte ich hier immer wieder das ich sie loslassen kann, ich hab ihr das ins ohr geflüstert! Ich weis diese Worte sind nicht leicht und schon gar nicht für eine Mutter die ihr Kind über alles liebt! Nun ist das schon einige Zeit her, es ist noch immer sehr schwer für mich, aber ein trost für mich ist doch das meine Mutter keine Schmerzen mehr hat! Ausserdem ist Briele hier zu dir gekommen, sie war und ist noch immer eine sehr grosse Stütze für mich! Ich wünsche euch allen viel Kraft! Mario |
#6
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AW: Angst
Hallo Nurdan
Es tut mir soooo weh, dich (euch ) so leiden zu sehen.Für Angehörige ist es die Hölle pur,denn man steht nur da und kann einfach nichts tun und man will helfen und kann nicht.Seih einfach da, das tut ihr bestimmt gut.Deine Gedanken an den Tod sind ganz normal.Ich wünsche dir (euch ) sehr viel Kraft und Energie.Vergiss nie .Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich drücke dich ganz lieb. Gaby44 |
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