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Das Leben ohne dich
Hallo,
wir ziehen jetzt mit einer kleinen Gruppe Frauen, die bisher im Angehörigen-Forum geschrieben haben, hierher um. Natürlich ist jede/r andere hier auch herzlich willkommen. Wer hier in diesem Forum angekommen ist, weiß, wie schwer die Zeit als Angehöriger war und begreift langsam, was vor ihm liegt. Mir tut es gut, mich mit euch austauschen zu können. Mein Mann ist am 15.06.2007 gestorben. Ich vermisse ihn sehr. Das Leben macht keinen Spaß mehr ohne ihn. Manchmal habe ich das Gefühl, mein Leben wäre auch vorbei. In den ersten 2 1/2 Monaten habe ich mich zu Hause verkrochen. Danach konnte ich erst langsam Kontakt zu meiner Umwelt aufnehmen. Trotzdem brauche ich heute noch oft diesen Rückzug. Ich wünsche euch allen hier ganz viel Kraft. Loreena
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Die höchste Kraft der Seele ist die Erinnerung.
(Renan Demirkan) |
#2
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AW: Das Leben ohne dich
Liebe Loreen,
mir geht es genau so wie dir. Ich bin froh meine Ruhe zu haben und mich in mein Schneckenhaus zurückzuziehen können. Schlaue Leute behaupten, dass ich eine tiefe Depression habe. Ich sehe das anders. Mir macht das Leben keinen Spaß mehr. Ich erfülle nur noch meine Pflichten wie Arbeiten gehen, sauber machen. Andere Sachen interessieren mich nicht mehr. |
#3
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AW: Das Leben ohne dich
@ luttie:
Ich habe vorhin schon deine Postings gelesen und war sehr berührt. Lass dir keine Depression einreden, wo eine tiefe Trauer herrscht. Die Themen "Tod" und "Trauer" scheinen heute viele Leute gerne ausblenden zu wollen, als ob sie nicht zum Leben gehören. Selbst Trauerseminare tragen den Titel "Loslassen als Lebensführung". Als hätte man nicht schon genug loslassen müssen. Den Rest möchte ich bitte gerne behalten. Niemand kann mir diese Liebe, die Erinnerungen und die Hoffnung auf ein Wiedersehen nehmen. Ich verstehe deinen Schmerz. Loreena
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Die höchste Kraft der Seele ist die Erinnerung.
(Renan Demirkan) |
#4
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AW: Das Leben ohne dich
Mal um Ecke guck,
hi Loreena, hier also! Ich bin etwas weiter. Oder doch nicht? Ich vermisse meinen Mann noch genauso und täglich gibt es Zeiten intensiver Trauer, wo ich merke, wie er mir fehlt, aber ich bin auch inzwischen wieder im Leben. Ich mach Pläne (die alle platzen), ich begegne neuen und alten Freunden, ich verlieb mich sogar wieder aber trotzdem fehlt er mir. Die Trauer ist inzwischen ein ganz eigenes Stück von mir- aber sie ist nicht alles. Selbst als ich verliebt war, war die Liebe zu meinem Mann und die Trauer nicht weg oder kleiner, aber es gab da noch was. Ich versuch, mich im Leben wieder einzurichten. Ich, meine Trauer und all die anderen Gefühle, zu denen ich fähig bin. O.K. genug philosophiert. Mal was Praktisches: Ich habe (noch) ein großes Haus. Hat jemand Lust zwischen den Jahren zum Treffen, einander kennen lernen, nett zusammen kochen (jede/r bringt was mit dafür) und gemütlich in kleiner Runde klönen? 8 Leute kann ich bequem in DZ unterbringen. Sagt mal was dazu. Liebe Grüße martina |
#5
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AW: Das Leben ohne dich
Hallo meine lieben
Bin jetzt auch hier. Irgendwie kann ich nimmer so oft hier rein. Es belastet mich doch noch sehr stark, na ja auch kein Wunder, mein geliebter Schatz ist ja auch erst am 6.9.2007 von mir gegangen. Es braucht wohl noch einige Zeit bis ich besser damit umgehen kann. Gerne würde ich mich mal bei einem Treffen beteiligen, aber zwischen den Feiertagen geht das bei mir nicht .Meine Schwestern haben einen Flug nach Teneriffa gebucht ,die sind über Weihnachten und Neuem Jahr dort und nehmen mich mit. Zum ersten Mal fliegen und dann auch noch ganz allein. Meine Schwestern hatten für sich schon vorher gebucht und für mich eben erst jetzt. Na ja mal schaun , runter kommt noch mal jeder hör ich von allen Seiten So , jetzt wißt ihr wieder ein bisschen mehr von mir . liebe grüße an euch alle , ist nett euch hier schreiben zu können. Ingrid |
#6
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AW: Das Leben ohne dich
Liebe Ingrid,
noch ist ja kein Termin festgelegt. Und selbst wenn wir uns zwischen den Jahren hier in Nordhessen (in der Mitte Deutschlands!) treffen, so heißt das ja nicht, dass es nur ein Treffen gibt. Teneriffa ist bestimmt toll und wird Dir gut tun. Schön, dass Deine Schwestern Dich mitschleifen. Genieße es, so gut Du kannst. Fliegen macht Spaß und Du bist sicher nicht alleine im Flugzeug. Die Stewardessen kennen das auch, dass Leute mal unsicher sind. Keine Angst, sie helfen Dir bestimmt. Eigentlich ist es mneistens wie Busfahren nur Start und Landung fühlen sich anders an. Ich mag die Starts so gerne. Und oben sieht man die Sonne, auch wenn's unten trüb war. Hast Du schon mal in einen Reiseführer geschaut? Liebe Grüße martina |
#7
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AW: Das Leben ohne dich
Etwas Tröstendes zum Wochenende:
Der Tod ist nichts... Der Tod ist nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen. Ich bin ich, ihr seid ihr. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch. Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. Gebraucht keine andere Redeweise, seid nicht feierlich oder traurig. Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Betet, lacht, denkt an mich, betet für mich, damit mein Name ausgesprochen wird, so wie es immer war, ohne irgendeine besondere Betonung, ohne die Spur eines Schattens. Das Leben bedeutet das, was es immer war. Der Faden ist nicht durchschnitten. Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin? Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges. Henry Scott Holland (1847-1918) Liebe Grüße Hanne |
#8
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AW: Das Leben ohne dich
Hallo,
endlich klappt es, und ich komme hier ins Forum (scheint wohl oft überlastet zu sein). Der gestrige Tag war eine Abwechslung. Ich habe nette Frauen kennen gelernt, aber auch festgestellt, dass es mir schwer fällt, neue Kontakte zu knüpfen, da ich fast 8 Jahre in einer anderen Welt (mit Krankheit, Tod und Trauer) gelebt habe. Ich glaube, wir müssen Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, damit wir nicht total vereinsamen. Aber solche Tage machen mir auch immer klar, dass ich das alles gar nicht wirklich will und mir nur noch meinen Mann zurück wünsche. Nichts und niemand kann ihn ersetzen. @ Martina: Manche Dinge lassen sich nicht erklären, aber sie sind einfach real. Wenn man so etwas vorher nie erlebt hat, kann man sie nur als Zeichen deuten. Bei mir hat vor ein paar Wochen nachts ein Reise-Wecker in einem Schrank im Arbeitszimmer gepiepst, der gar nicht gestellt war. Der liegt seit dem letzten Urlaub, also seit ein paar Jahren, unberührt dort. Ich war ziemlich irritiert deswegen. Schön, dass du beruflich/menschlich so ein wichtiges, positives Erlebnis hattest. @ Hanne: Ja, wir müssen versuchen, zu überleben, aber ich weiß jetzt nach diesen 7 Monaten, dass es unendlich schwer ist, die Kraft und Motivation dafür zu finden. Danke für das Gedicht. Gute Idee, in einen Englisch-Kurs zu gehen. Ich wünsche dir, dass du dort viele nette Menschen triffst. Und dein kommendes Wochenende ist ja dann auch schon verplant. Wie war es im Museum? Wo ist dieses Museum? @ Geli: Ich hoffe sehr, dass es deiner Mutter bald wieder besser geht. Ich kann mir vorstellen, dass du versuchst, diese Vorstellung zu verdrängen, denn das wäre ja wirklich unerträglich. Da drücke ich mal ganz feste die Daumen, dass es bald wieder besser wird. Euch allen viel Kraft für die neue Woche Loreena
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(Renan Demirkan) |
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