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Schädelbasis-Chordom
Hallo, ich bin neu in dieser Runde. Ich suche Hilfe, Rat und Trost.
Ich bin weibl. und 48 Jahre alt Bei mir wurde im August 2005 ein Chordom in der Keilbeinhöhle teilweise entfernt. Seit Juli 2007 ist er erstmalig wieder gewachsen. Nun soll ich in Darmstadt mit Schwerionen bestrahlt werden. Ich habe sehr große Angst wegen den Nebenwirkungen. Totalausfall der Hirnanhangdrüse (so gut wie sicher), eventl. Schädigung des Sehnerves und Schädigung des Stammhirns. Wer hat ähnliches schon durchgemacht? Welche Erfahungswerte habt Ihr. Ich freue mich auf Eure Antworten Viele Grüße dirgni |
#2
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AW: Schädelbasis-Chordom
Hallo dirgni,
Schwerionen und Protonen sind die derzeit präziseste Form der Strahlentherapie. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von beschleunigten Teilchen wird die Energie in einem vorher genau festgelegten Bereich (dem Tumor im Zielvolumen) mit einer höheren Intensität freigesetzt als im davor- oder dahinterliegenden Gewebe. Mit den anderen Strahlentherapiemethoden (Gamma- & Röntgenstrahlung) ist dies nicht möglich, dort bekommt das davorliegende Gewebe mehr Strahlung ab als der Tumor. Eine Erklärung des Verfahrens findest du hier: http://www.uni-heidelberg.de/presse/...9_3/debus.html Im folgenden ein Auszug aus den publizierten Ergebnissen mit Schwerionentherapie: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Die publizierten Ergebnisse deuten daraufhin, dass es bei keinem der mit Schwerionen bestrahlten Patienten im Zeitraum von 3 Jahren zu einer Erblindung gekommen ist. Um, herauszufinden, welche CTC Grad I-III Nebenwirkungen aufgetreten sind, müsstest du am besten einmal in eine med. Bibliothek gehen und in den Vollversionen der oben genannten Publikationen stöbern. Noch ein kleiner Hinweis. Wurde vor 7 Jahren wegen eines gutartigen Tumors in der Keilbeinhöhle mit IMRT (50Gy) bestrahlt. DIe Hypophyse befand sich genau im Bestrahlungsfeld. Bislang kam es zu keiner Beeinträchtigung der endokrinen Funktion. Ich bin aber nur ein Einzelfall und meine Erfahrungen lassen keine Schlüsse auf die Grundgesamtheit zu. Wenn du dir die stat. Wahrscheinlichkeit des Auftretens best. Nebenwirkungen ausrechnen willst, musst du schon in die Fachliteratur eintauchen und die Ergebnisse für eine größere Patientenkohorte über einen längeren Zeitraum anschauen. Viele Grüsse, J2K Geändert von J2K (29.07.2007 um 23:08 Uhr) |
#3
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AW: Schädelbasis-Chordom
Hallo !
ich hatte ein Chordom an der Schädelbasis 1/2 Halswirbel. Dieses ist 5 Mal operiert worden, bevor ich nach Heidelberg ins DKFZ kam und ebenfalls mit Schwerionen behandelt wurde. Der Erfolg ist GRANDIOS gewesen, es scheint, als ob sich der Rest des Chordoms sogar zurückentwickelt. Das ist nun drei Jahre her. Nebenwirkungen der Bestrahlung waren lediglich Geschmacksverlust und damit keine Lust auf Essen. Aber die 10 Kilo, die ich dadurch abgenommen habe, sind mir das ganze wert. Wenn Du mehr wissen willst, dann gib Bescheid, wir können dies gerne telefonisch oder direkt per Mailkontakt machen. Gruss Ralf |
#4
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AW: Schädelbasis-Chordom
Zitat:
danke für die aufmunternden Nachrichten. Hört sich doch gut an. Wegen des Geschmacks mache ich mir keine Gedanken, da die Bestrahlung ja höher liegt. Ich dachte in Heidelberg können die erst ab Frühling 08 mit Schwerionen bestrahlen! Dann wäre das Teil erst fertig. Ich wollte auch lieber nach Heidelberg aber das ginge nicht da noch nicht fertig. Also muss ich nach Darmstadt. Ist aber bestimmt auch o.k. Wir können gerne mal telefonieren wenn Du möchtest. Ist doch besser als diese Schreiberei. Viele Grüße dirgni |
#5
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AW: Schädelbasis-Chordom
Zitat:
mann o mann, das ist ja ein ganzer Haufen zu lesen. Ist allerdings als Nichtmediziner und nur schulenglisch Könnente (und das noch nicht mal so supergut) nicht ganz so gut zu verstehen.Bist Du irgendwie vom Fach oder hast Du Dir das alles selbst erarbeitet. Deine Zusammenfassung am Ende ist das Beste. Vor allem Deine eigenen Erfahrungen sind für mich doch sehr positiv. War dein Tumor auch schon in den Schädelbasisknochen gewachsen? Hast Du jetzt keinerlei Beschwerden mehr und musst nur noch zur Kontrolle? Ist der Tumor seitdem nicht mehr gewachsen? Mensch, ich kann es kaum glauben. Das macht doch echt Mut. Ich gehe mal fest davon aus das Du kein Einzelfall bist. (Du weißt ja die Hoffnung stirbt zu letzt!!!) Viele Grüße und danke nochmal für die viele Mühe dirgni |
#6
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AW: Schädelbasis-Chordom
Hallo dirgni,
bei mir hat man fünf Jahre gesucht was ich habe. Im Januar 2006 hat man dann ein 4 cm großes Chordom gefunden. Dies wurde teilentfernt (ist schon an der Schädelbasis angewachsen). Ich wurde dann im Juli 06 in Darmstadt an der GSI bestrahlt. Das war echt hart für mich, da ich sehr unter Schwindel gelitten habe. Aber Dank Medikamenten ging es mir bald besser. Dank dieser Bestrahlung ist mein Tumor nochmals etwas geschrumpft und bis heute kein bisschen gewachsen. Ich gehe wieder ganz normal arbeiten und vergesse immer mehr, was mir eigentlich passiert ist. So schlimm dies alles ist, aber man kann trotzdem vom Glück im Unglück sprechen, da die Bestrahlung sehr gute Erfolgsergebnisse hat. Mittlerweile lebe ich damit und es vergehen manchmal Wochen an denen ich nicht einmal an das Ding in meinem Kopf denke. Ich glaube jetzt fest daran, dass ich seit der Bestrahlung den Kampf gewonnen habe. Du wirst sehen, bei Dir wird es auch so. Durchhalten, durchhalten, anderen geht es viel schlimmer. Kannst mir jederzeit Mailen, ich weiß, dass dies unheimlich hilft mit anderen zu reden!! Liebe Grüsse Peggy 28 Jahre aus Halle/Saale |
#7
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AW: Schädelbasis-Chordom
Hallo Peggy,
danke für Deine aufmunternden Worte. Was man so liest hört sich alles eigentlich ganz gut an. Ich hatte viel Schlimmeres erwartet (kann ja noch kommen). Du bist aber noch ganz schön jung für ein Chordom. Meins war genau so groß und sitzt auch schon in der Schädelbasis fest. Außerdem umschließt es die Hauptschlagader im Kopf rechts. Ist auch nicht so toll. So geht es mir eigentlich ganz gut. Ich gehe 50% arbeiten (aber das war schon vorher so) und habe gelegentlich Kopfschmerzen (besonders wenn die Sonne scheint), etwas Schwindel und Übelkeit (aber nix was man so direkt greifen könnte) und hören tue ich so wie durch Watte. Mein Chordom konnte nur knapp zur Hälfte entfernt werden. Zitat Ärzte"Wir können ja nicht an der Hauptschlagader kratzen." Bin mal gespannt wie es weitergeht. Jetzt muss erst mal die Krankenkasse die Kosten übernehmen und dann schaun mer mal. Viele Grüße Ingrid |
#8
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AW: Schädelbasis-Chordom
Hallo Dirgni,
das hört sich wirklich ganz genau so an wie bei mir. Mein Tumor konnte auch nur minimal entfernt werden, weil er um die Hauptschlagader gewickelt ist. Das mit dem Schwindel und Übelkeit, bei diesem seltsamen Wetter, habe ich auch. Ist aber völlig normal. Außerdem, habe ich auch an solchen Tagen Probleme mit meinem Auge. Durch den erhöten Druck im Kopf, ist mein Augenmuskel langsamer. Ist alles halb so schlimm, denn ich bin froh, das nun seit fast 2 Jahren Ruhe ist und hoffe das es so bleibt. Du wirst sehen, um so mehr Zeit vergeht, um so weniger denkt man drüber nach. Ich habe mir nach der 21. Bestrahlung gesagt, jetzt habe ich den Tumor erstmal besiegt, alles andere zeigt die Zukunft. Und bis jetzt toi,toi,toi Ich ertappe mich nur ab und zu mal wieder mit negativen Gedanken, aber dann fange ich mich schnell wieder. Ich frage mich auch sehr oft, warum der liebe Gott(wenn es ihn wirklich gibt) so gemein sein konnte, mich mit 28 Jahren solch einem Schicksal auszusetzen. Aber ich habe dadurch auch gelernt, wie wichtig und wie unwichtig manche Dinge im Leben sind. Also alles, alles Gute und Frag mich ruhig alles und wann Du willst!! Liebe Grüsse Peggy |
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