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#1
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Horrofamilie
Hallo Ihr Lieben,
ich wüßte gerne von euch, ob ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt habt oder ob ich "nur" so empfindlich bin. Kurz zu mir: Bin, 35 J., seid 8 Jahren an einem inoperablen Phäochromozytom ein Tumor der Nebenniere erkrankt. Mein Mann und ich sind seid fast 15 Jahren glücklich zusammen, aber seine Familie ist echt der Horror besonders meine Schwiegermutter. Ich wüßte gerne, ob ich die einzige bin die so zu kämpfen hat, obwohl man ja eigentlich andere Sorgen mit der Gesundheit hat und die Kraft für etwas anderes braucht. Habe vor kurzem über Wochen gelegen, diverse Krankheiten, Nebenwirkungen von der Therapie usw (kann sich jeder vorstellen, der Verstand hat). kamen mal wieder aufeinander und meine nette Schwiegermutter, hatte als ich wirklich auf dem Zahnfleisch ging, keine andere Sorgen als mir Vorwürfe zu machen "man höre nur wie schlecht ihr Sohn aussähe und er müsse mal was vernünftiges Essen, desweiteren meinte sie es müsse doch endlich eine Regelung für ihren Rasenschnitt gefunden werden, oh wie wichtig das für mich ist, wie kurz der Rasen ist. Habe mich dann zu ihr geäußert, ob sie es nett fände, mir in meinem Zustand Vorwürfe zu machen und sie wüßte ja gar nicht was mein Mann und ich durchmachen würden mit der ganzen Krankheitsgeschichte. Daraufhin meinte sie doch " Nicht was ihr durchmacht, sondern was du alleine durchmachst. Bei dir wissen wir doch was du hast". An anderen Tagen bekomme ich zu hören, "woher soll denn die Übelkeit kommen, was soll das denn sein?? An eine Haushaltshilfe kann man sich aber auch gewöhnen (da ich manchmal nicht mehr alles schaffe, zur Entlastung meines Mannes), ich würde nicht genug im Garten arbeiten usw. usw. Seid ich der Frau einmal in meinem Leben kontra gegeben habe sie möge sich was schämen, werden jetzt sogar unseren Nichten mit eingespannt, sie mögen bei uns nicht so lange bleiben, da sie mich ja nur Nerven, da ich immer so Launen hätte. Hilfsangebote in irgendeiner Form von ihr habe ich auch noch nie gehört, obwohl ich fast ganz alleine da stehe, da meine Eltern auch schon sehr früh verstorben sind und sonst auch nur wenig Familie habe. Ist eine solche Familie noch normal?? Oder bin ich nur zu empfindlich?? Was macht man mit einer wie dieser??? Kennt ihr ähnliche Fälle, bin total verzweifelt, mein Mann hat schon öfters mir ihr geredet, aber es bringt nix. Selbst absolutes aus dem Weg gehen scheint auch nix zu bringen, da sie schon andere für sich einspannt. Es wäre schön mal eine andere Meinung von euch zu hören. |
#2
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AW: Horrofamilie
Liebe Marry,
nein, Du bist bestimmt nicht zu empfindlich. Selbst Menschen, denen es besser geht als Dir, würden das Verhalten Deiner Schwiegermutter als Frechheit bezeichnen. Wenn ich so etwas lese kommt mir die Galle hoch. Wie im Forum zu lesen ist, gibt es auch bei anderen Erkrankten diese Probleme. Die Familie kann man sich leider nicht aussuchen, aber es liegt an Dir, welchen Umgang Du pflegst. Dein Mann scheint hinter Dir zu stehen. Red mal mit ihm darüber, damit es keinen Ehestreit gibt, die Schwiegermutter für eine gewisse Zeit vor die Tür zu setzen. Schließlich brauchst Du Ruhe und Erholung und kein Gezeter und Gemecker. Offensichtlich scheint man mit der Schwiegermutter nicht reden zu können, also ist energisches Auftreten Deinerseits notwendig. Mobilisiere alle Deine Kräfte und setze Dich durch, wenn die Spitzfindigkeiten nicht sofort aufhören. Alles Liebe für Dich und gutes Gelingen Anneli
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#3
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AW: Horrofamilie
Hallo Marry,
du bist nicht überempfindlich. Es gibt Menschen die haben einfach weder Fein- noch Taktgefühl. Ich kenne etwas ähnliches. Bei mir ist es meine Schwägerin die etwas eigenartig ist. Ich habe meinem Bruder gesagt, dass er mich besuchen kann, wenn ihm danahc ist aber bitte ohne seine Mischpoke mitzubringen. Weil die gute hat nichts anders zu tun als nachzufragen, ob denn nun endlich die Haare ausgegangen sind und wieviel ich an Gewicht verloren habe. Sie ist zum Beispiel der Meinung ich bilde mir meine Erkrankung nur ein, weil mir ja die Haare nicht ausgegangen sind durch die Chemo. Lass sie denken was sie wollen. Ich gebe mich mit der Guten nicht mehr ab. Werde sie auch nicht bedauern, wenn sie wieder einmal so einen ihrer lebensbedrohlichen Schnupfen hat. Lass dich nicht unterkriegen LG blueblue Wer nicht kämpft, hat schon verloren. |
#4
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AW: Horrofamilie
Hallo Ihr Lieben,
vielen vielen Dank für eure Antworten. Ich dachte wirklich man wäre die einzigste mit solch "netter" Familie. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mich so etwas beruhigt. Alles was einem nicht gut tut, sollte man wohl aus seiner Nähe verbannen. vielen lieben Dank es ist doch schön von anderen verstanden zu werden und alles Liebe auch für euch |
#5
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AW: Horrofamilie
Liebe Marry,
bitte tu mir einen Gefallen und hol den großen (verbalen) Knüppel raus - sag ihr unmißverständlich deine Meinung und bitte sie nachdrücklichst, solche Äußerungen zu lassen, wenn sie dein Haus betritt. Und auch sonst, was das betrifft. Meine Schwiegermutter hat mir das halbe Leben zur Hölle gemacht. Jetzt geht es ihr schlecht und sie ruft mich öfter an und erinnert sich, was ich alles durchgemacht habe und das mein Leben ja auch nicht grad einfach war. Du siehst, es gibt auch noch späte Einsicht.... Auch wenn sie mich während meiner zwei schweren Krankheiten nicht einmal im Krankenhaus besuchte, so bin ich jetzt doch an und zu für sie da und gebe ihr gute Tipps, rede ihr gut zu etc. Manchmal merke ich regelrecht, dass sie sich schämt für damals.... Lass dich nicht unterkriegen!! Manchmal hat das Leben noch Überraschungen parat.. Lieben Gruß Jinxx |
#6
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AW: Horrofamilie
Erst hatte ich Krebs, jetzt meine Tochter.
Ihr Baby mußte versorgt werden, ihr Mann fürchete um seinen Arbeitsplatz, der 14 Jährige musste die Krankheit seiner Mutter verarbeiten, ich habe ständig starke Schmerzen (WS), habe aber trotzdem versucht, zu helfen, möglichst jeden Tag zu meiner Tochter ins Krankenhaus, das Baby stundenweise betreut, mich um den 14jährigen gekümmert ... Die Schwiegermutter (wohnt im selben Haus) konnte nicht einmal für ihren Sohn / den Enkel Essen mitkochen, geschweige denn, meine Tochter im Krankenhaus besuchen. Mit mir redet sie nicht mehr, weil ich "sie nicht einmal begrüßt hätte", obwohl ich doch mehrfach bei meinem Schwiegersohn war .... Ich war körperlich so fertig, dass ich mir nicht einmal etwas zu Essen machen konnte, habe aber versucht, für meine Enkelkinder und meine Tochter - zumindest in deren Anwesenheit - stark und ruhig zu sein. Von meiner Verwandtschaft habe ich auch keine Unterstützung bekommen. Meine Tochter lag 5 Wochen im Krankenhaus, keiner hat sie besucht... Danach knapp 3 Monate Chemo ... Und immer, wenn sie ihr begegnen, lautet der Spruch: "Deine Haare sind aber schön gewachsen, kurz steht dir viel besser ...." Ihre Antwort: einen schönen Menschen kann nichts entstellen .. Keiner fragt: Wie geht es dir, wie sind die Ergebnisse der Nachuntersuchungen ... Und das ist nur die Spitze vom Eisberg, es gibt viele häßliche Details, die ich gar nicht wieder aufwärmen möchte. Bei mir haben einige - besonders Verwandtschaft - nach der Erkrankung meiner Tochter verschi.... Dafür hat mich manch anderer positiv überrascht. |
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