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Angst vor weiteren Untersuchungen
Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bin 30 Jahre und habe anfang das Jahres die Horrornachricht erhalten: Krebs. Im Vorfeld litt ich unter einer Thrombose im Bein, die zwar geheilt wurde. Doch auf einmal schwoll das Bein wieder an und dann kamen noch Rückenschmerzen dazu, die unerträglich wurden. Ich ging in die Notaufnahme einer Klinik und nach einigen technischen Untersuchungen stand die Diagnose Krebs im Raum. Ich habe das erst gar nicht realisiert. Mein Hodenkrebs war einseitig, aber hat das Lymphsystem im Bauchraum befallen. Der Tumor drückte auf den Rückennerv und irritierte ihn. Daher die Schmerzen a la Ischias. Leider durchbrach ein Teil des Tumor eine Hauptvene und es wuchs ein Cava-Zapfen bis in den Herzvorhof hinein. Daher die Stauung im Bein mit akuter Gefahr einer Lungenembolie. Ich kam 4 Monate stationär in die Klinik. 3 Monate wurde mir die klassische Chemotherapie verabreicht. Die Zeit war schwer und ein Krankenhauskoller hatte ich irgendwann auch. Dann stand eine große OP an. 9,5 Stunden wurde ich operiert und sie ist geglückt. Die Lymphknoten im Bauchraum, der Tumorhoden und der Cava-Zapfen wurden entfernt. Seitdem versuche ich mich von dieser schweren OP zu erholen: Kann kaum laufen, habe leichte Lähmungserscheinungen im linken Bein und Schmerzen. Es steht natürlich auch die Frage im Raum, ob ich jemals wieder auf natürlichen Wege Kinder zeugen kann. Bald soll ich dann weiter untersucht werden: Knochenszintigraphie, Kernspintomographie und eine weitere. Es ist möglich, dass da noch Lungenmetastasen sind. Zwar einseitig, aber das macht mir Angst. Nach der schweren OP scheue ich mich vor jeder weiteren und ich würde die Klinik lieber weit umgehen. Im Moment bin ich sehr in Zwiespalt, auch weil ich Platzangst im MRT habe. Hat jemand Erfahrungen mit Lungenmetastasen und wie die therapiert wurden? Gruß |
#2
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AW: Angst vor weiteren Untersuchungen
Hallo Eiswolf,
das ist ja auch eine fiese Geschichte, die Dir passiert ist. Lungenmetastasen werden entweder durch die Chemo behandelt und schmelzen dabei weg (so ist es bei mir gewesen) oder anschließend operiert. Für die OP gibt es mehrere Techniken, in der Regel wird ein seitlicher Schnitt zwischen den Rippenbogen gemacht. Die Lungenmetastasen sind bei Hodenkrebs so wie Kirschkerne entfernbar, es ist nicht immer nötig, lungenlappen zu entfernen. Dafür braucht man natürlich eine spezialisierte Klinik, die Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden wurde mir genau dafür empfohlen. Ich brauchte die OP glücklicherweise nicht, da durch die chemo nur noch kleine Reste in der Computertomografie sichtbar waren und die Histologie der entfernten Bauchmetastase keine vitalen Krebszellen mehr zeigte. Meine Hauptschlagader musste auch getrennt werden und so gruselig das klingt, eigentlich macht es keinen spürbaren Unterschied, ob man jetzt ein Stück Plastik da hat oder das Original. Einiges von Deinen Sachen musste ich leider auch erleben, und heute ist alles wieder gut. Wenn Du weitere Fragen hast, versuche ich gern zu Antworten. Hilfreich sind natürlich Angaben über den Tumor und die letzten gemessenen Werte (bei mir war nach der OP kein betaHcg mehr nachweisbar). Erstmal alles Gute und viel Kraft für die Erholung! Ilmarinen P.s.: die Knochenszinti ist ziemlich harmlos und beim mrt gibt es teilweise etwas geräumigere Modelle oder das CT als Alternative. Nur beim Schädel wird meistens nur mrt gemacht, das dauert aber auch nicht so lang. |
#3
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AW: Angst vor weiteren Untersuchungen
Hallo Ilmarinen,
danke für die schnelle Antwort. Ich glaube, ich lasse das mal auf mich zukommen und werde dann meine Entscheidungen dazu treffen. Lieben Gruß |
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AW: Angst vor weiteren Untersuchungen
So nun habe ich sie hinter mir.
CT-Schädel: Kein Kontrastmittel, aber eben CT ausschließlich Kopfbereicht. ca. 3mSv. CT-Adomen/Thorax: Kontrastmittel und CT. ca. 10mSv. Knochenzintigraphie: Verabreichung von Technetium als kleine Injektion. 2 Stunden Pause, dann wurden Gamma-Kameras verwendet. Die Kameras (rechteckige große Platten) kommen dem Körper ziemlich nahe (5-10cm). Dennoch ist das Gerät seitlich, vorne und hinten als frei. Für Platzängstliche ist es direkt über dem Kopf unangenehm. Die Aufnahmen dauern (über 40min). ca. 6mSv. Das MRT wurde mir also erspart. Zu den Ergebnissen: Keine neuen Metatasen. Tumormarker sind in Normbereich (ehemals in mehreren Tausender gezählt). Der schnellwachsene Keimzellentumor scheint beseitigt zu sein. Ehemals als Knochenmetastasen definierte Stellen bauen Knochenmaterial wieder an. (Kurz Entwarnung). Nur die Lunge macht sorgen. Es gibt einige kleine Auffälligenkeiten in der Lunge, die als Metastasen gedeutet werden. Die Empfehlung hier der Ärzte: OP. Grund dafür ist, dass sie vermuten das sich um ein "reifes Teratom" handelt. Dieses differenziertes Material spricht nicht auf eine Chemotherapie an und wächst angeblich. Momentan scheint dort bei mir keine Änderung stattgefunden zu haben (Kurz: Stabil). |
#5
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AW: Angst vor weiteren Untersuchungen
Falls das interessiert: Wegen der Lunge war ich in der entsprechenden Klinik und die haben mir nahezu einen Totenschein ausgestellt.
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AW: Angst vor weiteren Untersuchungen
Hey,
Ich bekomme etwas Bauchschmerzen, wenn ich die Strahlenbelastung sehe. Versuch doch mal dich um Open mrt oder mrt mit entsprechend angstlösern zu benutzen... Gesünder ist es allemal, auch wenn du gegen deine Ängste angehen musst. |
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