|
#1
|
|||
|
|||
Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Hallo liebes Forum,
ich lese schon seit einiger Zeit intensiv hier mit, möchte ich ab heute aber auch aktiv beteiligen. Ende Januar bekam ich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, Adenocarzinom G1, Figo II a 2, R1, L0 Nach der TMMR nach Höckel, anschließender Nachresektion und 28 Bestrahlungen bin jetzt soweit, bald wieder arbeiten zu gehen. Doch ich fühle mich total schlecht. Nicht unbedingt körperlich, wenn ich auch mit den Nachwirkungen der Bestrahlung ordentlich zu kämpfen habe, sondern vor allem psyisch. Ich denke den ganzen Tag: ich bekomme bestimmt auch noch Brustkrebs oder, da ich lange Zeit geraucht habe, Lungenkrebs. Vor der Erkrankung dachte ich immer: das trifft immer nur die anderen. Jetzt denke ich: das trifft alles auch noch mich. Ich habe überhaupt kein Vertrauen mehr in meinen Körper. Wird das mit der Zeit mal besser oder hilft da nur eine Psychotherapie? Gruß Chris2 |
#2
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Liebe Cris2,
ich finde es völlig normal das Du solche Ängste und Verunsicherungen hast, denn ich empfinde jede lebensbedrohliche Erkrankung als traumatisch auch für die Seele. Wie ein Einzelner auf solch ein Erschütterndes Ereignis reagiert ist sicher immer individuell aber es ist überhaupt nicht verwunderlich das es dir jetzt so geht. Es ist bestimmt sehr hilfreich sich Unterstützung zu suchen (es gibt doch auch Psychoonkologen). Denn solch eine Krankheit erschüttert einen zutiefst und das kann und muss man auch nicht alles alleine bewältigen. Ich kann Dir nur dazu raten. Liebe Grüße Nichnack2001 |
#3
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Hallo Chris2
Deine Ängste sind ganz normal,hatte vor 4 Jahren GB OP mit Bestrahlungen aber nur 6 x . Stimmt,man glaubt nicht,dass es einem selber treffen kann und das meistens aus heiterem Himmel also von einem Tag auf den anderen. Jeder Mensch geht mit so einer Krankheit anders um,kann nur von mir aus sagen,dass ich keine Psychotherapie brauchte, aber natürlich wenn es Dir hilft,solltest Du Hilfe in Anspruch nehmen, wenn Dir die Arbeit auch dabei hilft alles besser zu verarbeiten, dann ja, aber überanstrenge Dich nicht, Deine Gesundheit ist wichtiger. Hoffe Du hast einen verständnisvollen Arbeitgeber. Alles Gute und nicht unterkriegen lassen, es kommen auch wieder bessere Zeiten,ich bin das beste Beispiel dafür Landleben |
#4
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Ja, dass es nur die anderen trifft, so dachte ich auch mal.
Vor allem, wenn man jung und gesund ist und mitten im Leben steht, trifft einen so eine Diagnose wie ein Hammerschlag. Ich dachte im ersten Moment, das kann einfach nur ein Irrtum sein, ein großer Irrtum, warum sollte ausgerechnet ICH von einem Karzinom betroffen sein, das in den allermeisten Fällen Frauen nach der Menopause trifft. Ich hatte ein Endometriumkarzinom, 2013, G1, PT1a, "nur" Total-OP. Ich war 39. Ich hab mich bis heute nicht erholt von dem Ganzen, mir fehlen Kraft und Energie, und ich plage mich mit vielen gesundheitlichen Problemen herum, die mein Leben einschränken/beschneiden. Die gesundheitlichen Schwierigkeiten sind Folge dieser OP, denn ein kompletter Hormonentzug in noch jungen Jahren hat natürlich enorme Folgen, physisch und psychisch. Meinen Beruf schaff ich nur mehr mit Mühe, ich hab oft Schmerzen, mein Schmerzmittelverbrauch ist in enorme Höhen geschnalzt, sogar eine Gastritis hab ich (davon? ) entwickelt. Die einschneidenden körperlichen Veränderungen, die der OP gefolgt sind, ertrage ich oft nur sehr sehr schwer. Meine (langjährige) Beziehung hat enorm gelitten, auch aufgrund der nun äußerst schwierigen Sexualität, weil ich nun nimmer "funktioniere". Mein Mann will sich nicht gern mit den Fakten auseinadersetzen, leider, die auf so eine OP folgen. Dass ich auch noch Brustkrebs kriegen könnt- naja, ich geh jetzt zur Mammografie jedes Jahr. Ich versuche, mich gesund zu ernähren. Angst in dem Sinn hab ich nicht, aber Respekt. Ich beobachte meinen Körper jetzt natürlich viel genauer und meine alte Leichtigkeit ist endgültig weg. Und mein Leben ist jetzt in ein "vorheriges Leben" und ein "Leben danach" eingeteilt. Und die beiden haben wenig gemeinsam, leider. |
#5
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Hexelein,
da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen, obwohl ich schon 61 bin, ist nichts wie es mehr vorher war! Ich habe nach der OP Blasenprobleme und Gelenkschmerzen . Brustkrebs kann ich auch kriegen wurde mir gesagt und die Angst ist auch gegenwärtig. Auch den Sex kann man fast vergessen! Aber die jüngeren Frauen wie Du und andere sind tun mir noch viel mehr leid, ich muß und kann in meinem Alter etwas besser damit Leben . Aber glaube mir einfach ist es in keinem Alter. Waldhotel |
#6
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Ich bin übrigens 47 Jahre alt.
Ich werde jetzt abwarten, ob mich die Arbeit ablenkt. Sonst werde ich mir Hilfe holen. Ich habe auch Panik vor der hormonellen Umstellung. Ich war noch nicht in den Wechseljahren. Ich habe in der Klinik hart um den Erhalt meiner Eierstöcke gekämpft. Da wurde mir gesagt: "ohne Gebärmutter können sie ja auch nicht mehr schwanger werden." Als wenn ich mit 47 Jahren schwanger werden wollte! Aber bei mir ist der Tumor wohl hormonabhängig und dazu noch ein Adeno, also: keine Chance, alles raus und man muss jetzt sehen, wie man damit zurecht kommt. Das soll aber nicht verbittert klingen. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich das alles überstanden habe. Der Tumor war schon 4,5 cm groß und dank der guten OP-Methode habe ich sehr gute Chancen, das nichts mehr wieder kommt. Gruß Chris2 @Hexlein73 Mit 39 Total-OP, das ist natürlich noch mal schwerer als mit 47. Wie hat sich die Umstellung bemerkbar gemacht, eher langsam oder schlagartig. Und ab welchem Zeitpunkt nach der OP? Ich weiß, jeder Mensch reagiert anders, aber so nach 3 Monaten soll sich der Hormonmangel bemerkbar machen. Bei mir ist die OP jetzt morgen 4 Monate her und ich merke noch gar nichts. Es soll ja Frauen geben, die haben kaum Beschwerden. Aber bei meinem Glück, gehöre ich dazu bestimmt nicht. Da mach ich mir mal keine Illusionen. Geändert von gitti2002 (10.06.2014 um 22:18 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
#7
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Liebe Chris,
auch ich kann deine Angst sehr gut verstehen! Ich hatte auch im Januar die Diagnose Gebärmutterhalskrebs bekommen und von einer Sekunde auf die Andere war alles anders. Ich habe grade meine erste Nachsorge hinter mir. Zwar ist der HPV weg, aber der Abstrich brachte einen 3D. Sofort war die Panik wieder da! Ich kenne mich so gar nicht! Das ich sofort "am Rad drehe"..das gab es alles *vorher* gar nicht. Ich weiss auch nicht, ob ich mir das Ziehen und Ziepen alles einbilde...muss wohl so sein, dass mein Kopf verrückt spielt, denn die Kontrolluntersuchungen bei der Nachsorge waren alles andere als beunruhigend. Ich finde den Vergleich von Hexilein mit dem "vorherigen Leben" und dem "Leben danach" sehr passend! Auch mir fehlt die Leichtigkeit irgendwie. Ich bin nachdenklicher geworden und ernster. Auch ich dachte immer, dass es nur "andere" trifft... Mittlerweile denke ich, es trifft nur "gute Menschen", weil alle, die ich dadurch kennen lernen durfte, sind ganz tolle und liebenswerte Menschen!! Und manchmal sitze ich auf der Couch und weine...einfach so...als wenn ich mich selbst bemitleiden würde :-( JA, ich habe Angst, dass alles von vorne los geht...oder an anderer Stelle weitergeht! Mein Kopfkino ist mein schlimmster Feind! Am wohlsten fühle ich mich zur Zeit auf der Arbeit! Klingt blöd, ist aber so! Ich habe sensationelle Kollegen, die mich nach der Diagnose auch aufgefangen haben! lg Krabbe |
#8
|
|||
|
|||
AW: Angst nach Gebärmutterhalskrebs
Also der Arzt in der Uniklinik sagte zu mir: "Ein Adenocarzinom ist so ein Drüsending, das ist hormonell bedingt." Auf jeden Fall wurde bei mir nie ein HPV-Test gemacht. Das fand ich auch komisch. Ich habe alle Unterlagen durchgelesen, die ich mitbekommen haben, nichts gefunden. Montag bin ich zur Nachsorge bei meinem Gyn. Den werde ich mal fragen.
Hallo Krabbe76, ja, ich hoffe auch, das mich die Arbeit mal auf andere Gedanken bringt. Das mit dem Kennenlernen von tollen Leuten kann ich nur bestätigen. Man ist auf dem gleichen Planeten und alle "Gesunden" sind woanders im All. So empfinde ich das zur Zeit. Geändert von gitti2002 (10.06.2014 um 23:36 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|