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So viele Fragen
Hallo zusammen,
um vielleicht Antwort auf ein paar meiner Fragen zu erhalten, sollte ich wahrscheinlich erst einmal ein paar Infos geben. Ich lese hier schon eine ganze Weile still und habe auch schon viele Informationen bekommen. Aber alle Fragen habe ich mir leider noch nicht beantworten können. Meine Schwester(Mitte 40) ist im Januar mit Unterbauchschmerzen ins Krankenhaus gekommen. Am gleichen Tag noch CT, am nächsten dann OP. Im CT Befund stand neben dem Ovarialcarzinom auch noch Verdacht auf Peritonalkarzinose. Bei der OP selber dann wurde ihr ein sehr großer (Durchmesser 36cm) Tumor am Eierstock entfernt, sowie alle Organe in diesem Bereich, desweiteren fand man Veränderungen im Sigma, im Netz und dann auch einen pflaumengroßen Tumor am Dickdarm. Auch dieser wurde entfernt! Der abschließende Befund ergab, dass es sich primär um Darmkrebs handelt, mit Metastasenbildung und Lymphknotenbefall(G3, T4, pN1, pM1). Nach einer kurzen Erholungsphase begann die Chemo mit Xeloda, Avastin und Oxilpalatin( ich hoffe ich habe alles richtig geschrieben). Die Chemo verträgt sie bislang recht gut - allerdings sind die Leberwerte nicht nur schlecht, sondern miserabel! Xeloda wurde darufhin abgesetzt, worauf sich die Werte etwas stabilisierten, um nun wieder extrem schlecht zu werden(GPT 367+, GOT 364+). Ich habe mit dem behandelnden Onkologen gesprochen, und gefragt wie das sein kann und ob Lebermetastasen dafür die Ursachen sein könnten. Er verneinte und kann sich auch nicht erklären, weswegen die Werte so schlecht sind. Desweiteren habe ich ihn gefragt, ob meine Schwester nun eine Peritonalkarzinose hat oder nicht, da das ja für die Prognose ein nicht unerheblicher Faktor ist, dieser Befund aber außer im CT Bericht VOR der OP sonst niergendwo wieder aufgetaucht ist. Ich habe dann vorsichtig noch mal nachgefragt, ob man da jetzt nicht vielleicht mal eine Sonographie oder noch besser vielleicht ein CT machen sollte, was er prinzipiell für eine gute Idee hält, zum Sommer hin. Er sagte auch, dass die Chemo sehr heftig sei und er hoffe, dass falls sie eine Peritonalkarzinose hat, die Chemo die Metastasen abtötet. Nun meine Fragen: Kann mir jemand die schlechten Leberwerte erklären? Was habt Ihr für Erfahrungen wann Kontrolluntersuchungen gemacht werden? Kennt Ihr Prognosen bei der Krebseinstufung wie meine Schwester sie hat? Mehr Fragen folgen! Vielen Dank schon einmal im Voraus, BlauAnni Geändert von BlauAnni (28.05.2008 um 16:39 Uhr) |
#2
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AW: So viele Fragen
http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=15809
Hallo BlauAnni, viel kann ich Dir nicht helfen, suche selber nach <infos bezüglich Leberwerte bei Lebermetastasen, bei meinem Bekannten sind die Leberwerte total gut, trotz Chemo und Lebermetas. Schau die doch mal den Link oben an, Eintrag 5, da findest du zumindest die Aufschlüsselung über T4 und G3. Lieben Gruß Susann
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„Die Zeit heilt nicht alles; aber sie rückt vielleicht das Unheilbare aus dem Mittelpunkt.“ Ludwig Marcuse |
#3
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AW: So viele Fragen
Hallo Anni,
Hier nun wie versprochen, versuche ich dir einiges zu beantworten. Zur Erklärung der Werte: Was ist GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase)? GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase), auch ALT (Alanin-Aminotransferase) genannt, ist ein leberspezifisches Enzym das auch bei Gallenwegserkrankungen zu finden ist. In wesentlich geringerer Konzentration tritt es auch in der Skelett- und Herzmuskulatur auf. Schon eine Zellschädigung geringen Ausmaßes kann eine messbare Erhöhung im Blutserum zur Folge haben. Was ist GOT? Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, abgekürzt GOT, auch Aspartat-Aminotransferase (AST) genannt, ist ein Enzym, das im Herzmuskel, im Skelettmuskel und in der Leberzelle in hohen Konzentrationen vorkommt. Im Falle eines Herzinfarktsbeginnt der Anstieg des GOT-Werts nach vier bis acht Stunden, der Höchstwert (bis auf das fünffache des oberen Referenzwertes) ist nach 16 bis 48 Stunden erreicht. Die Höhe des Anstieges hängt von der Größe des Herzinfarktes ab. Ein gleichzeitiger Anstieg von GOT und GPT weist dagegen auf einen Leberzellschaden hin. Leicht erhöhte Werte finden sich auch bei Freisetzung aus dem Skelettmuskel nach schwerer körperlicher Arbeit oder Training. Quelle: Netdoktor Anni, nach meinem Wissen sind diese Werte typisch hoch, wenn Lebermetastasen vorliegen! Ich möchte hier den Ärzten nicht vorgreifen, aber ich denke, dass sich bei diesem ausgeprägten Bild, wenn Darmkrebs der Primärtumor ist, schon Metasten im Bauchraum befinden. Leider ist es so, dass diese Metastasen oft bildtechnisch erst spät auf einem CT zu sehen sind. Diese konnten bei der OP eventuell schon gesichtet werden, wenn sie groß genug waren. Ich möchte dich nicht zusätzlich beängstigen, aber bei dieser Diagnose ist es höchst wahrscheinlich, da der Krebs schon weit gestreut hat. Ja, ich kenne Diagnose wie deine Schwester sie hat, aber eine Prognose zu stellen, das darf ich als Laie nicht. Kann dir aber sagen, dass deine Schwester sehr krank ist. Hier solltet ihr evtl. eine 2. Meinung über den weiteren Vorgang einholen. Hierzu kannst du die gesamten Unterlagen und deine gezielten Fragen an Dr. Herwart Müller per Fax/eMail schicken, hier der Link dazu: http://www.surgicaloncology.de/content/abteilung/mueller.html Er ist hier ein ausgezeichneter Mediziner, offen und ehrlich, antwortet relativ schnell. Rufe bitte vorab im Sekretariat an, wie du vorgehen sollst, und welche eventuellen Kosten auf euch zukommen werden.
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Jutta _________________________________________ |
#4
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AW: So viele Fragen
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten. Ich melde mich jetzt erst, weil wir übers Wochenende mit der ganzen Familie im Sauerland den Geburtstag meiner Mutter gefeiert haben. Das war früher nicht immer so, nur bei runden Geburtstagen. Aber seit meine Schwester krank geworden ist, versuchen wir die Familie so oft wie möglich zusammenzutrommeln, wer weiß ob nicht beim nächsten Geburtstag eine Lücke klafft........ Eure Mails waren hilfreich, vorallem die Erklärung der Blutwerte(Danke Jutta). Habe meine Schwester bereits instruiert, mir alle Untersuchungsergebnisse seit Beginn der Chemo per Mail zu schicken und werde dann mal den Doktor, den Du empfohlen hast, kontaktieren. Hier kommen wir nämlich schon zum nächsten Thema: selbstverständlich weiß ich, dass jeder Mensch anders ist und mit gleicher Thematik unterschiedlich umgeht, aber meine Schwester ist schon ihr ganzes Leben lang eher phlegmatisch gewesen. Das hat sich seit der Diagnose auch nicht wesentlich geändert. Ich weiß, glaube ich, mittlerweile ziemlich viel über das Krankheitsnbild, habe recherchiert, gelesen, suche Antworten und Infos im Netz. Meine Schwester lebt weiterhin in den Tag hinein, als sei nie etwas gewesen. Zitat: Die Ärzte werden schon wissen, was sie da tun. Schlechte Leberwerte? Wenn es schlimm wäre, würde mein Arzt schon handeln. Mich macht das rasend!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! In jedem Buch, in jeder Broschüre steht, wie wichtig der aufgeklärte, mündige, mitdenkende Patient nicht nur für die Behandlung, sondern auch für die Prognose ist. Sie lässt sich die Chemo durch die Venen jagen und fragt nicht nach zusätzlichnen Möglichkeiten, zum Beispiel aus dem Bereich der Homeopathie. Ich denke immer, man muss doch alle Möglichkeiten ausschöpfen. Wenn es dann doch in die Hose geht, kann man wenigstens sagen, dass man alles versucht hat und muss nicht mit dem Gedanken leben - hätte ich doch! Ich komme mir auch total komisch vor, hier alle Infos heranzukarren, schließlich ist sie ja erwachsen und kein kleines Kind mehr. Aber wenn ich es nicht mache, macht es keiner und ich mache mir irgendwann Vorwürfe. So, werde jetzt mal den Kontakt zum Doktor suchen! Vielen, vielen, vielen Dank, und liebe Grüße, Anni |
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