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Kombinierte Chemo- und Hormontherapie
Hallo,
ich habe heute viel im Forum gelesen, konnte aber meine Fragen nicht ganz klären. Mein Vater ist an Prostatakrebs erkrankt. Vor 6 Jahren wurde ein Karzinom im 1 Stadium festgestellt. Der PSAwert näherte sich der 10 und daraufhin erfolgte von einer Uniklinik eine radikale Prostataektonomie. Anschließend wurde er 37 mal mit Strahlen behandelt. Dann gings mit dem PSA-Wert. Allerdings wucherte die Harnröhre zu und er wurde mittlerweile wiederholt daran operiert. Nach der letzten Operation vor ca. 1 1/2 Jahren steig der PSA-Wert immer wieder an und wurde mit einer 3 Monatshormonspritze in Schach gehalten. Nachdem diese auch nicht mehr den Anstieg verhinderte, wurde mein Vater aus der Behandlung der Uniklinik als austherapiert entlassen. Er hat suchte einen Arzt der Naturheilmedizin auf. U.a. wurden die Wundertabletten aus den Niederlanden ausprobiert und mehrfach Misteltherapien. In den letzten 2 Wochen stieg der PSA Wert von 78 auf 99. Nun wurde meinem Vater eine kombinierte Chemo- und Hormontherapie als eventuell letztes Mittel in Aussicht gestellt. Wer kann Spezialisten empfehlen ? Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten ? Wir würden auch ins Ausland fliegen, wenn gute Heilungs- bzw. Verzögerungsaussichten bestehen ? Die Uni-Klinik sagte allerdings zu meinem Vater: WEnn der Wert erstmal im Hunderter -Bereich liegen würde und dies sei ja jetzt absehbar, dann würde es nur noch 1 bis 2 Jahre dauern. Sie gaben ihm keine weiteren Behandlungsratschläge oder - hinweise. Auf intensives Nachfragen von seiner Seite wurde er noch mit einer Hormonspritze - zur Übergabe an seinen Arzt - ausgestattet, da war alles. Es wäre also wirklich toll, wenn ihr mir mit Erfahrungen, Tipps und Adressen helfen könntet. Danke Eva |
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Kombinierte Chemo- und Hormontherapie
Hallo Eva,
das liest sich ja gar nicht gut. Wundermittel und Zauberdoktoren helfen in der Tat nicht. Und Prognosen sind auch nur Vermutungen, weil man es nicht genau weiß. Rate zu Dr. Frank Eichhorn, einem Urologen in Bad Reichenhall mit Kontakten in die USA. Grüße Wolfhard www.prostata-sh.info |
#3
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Kombinierte Chemo- und Hormontherapie
Hallo Eva, ich kann Euch auch nur den Rat geben, lasst Euch nicht auf Wundermittel, Vitaminpillen usw. ein.
Der Behandlungserfolg bei Prostatakrebs ist im PSA-Wert (mit gewissen Einschraenkungen) messbar, und Leute wie Dr.Rath (Dominik, Krebs ist heilbar) konnten bisher in den Foren trotz Aufforderung keinen einzigen vom Prostatakrebs Geheilten voeweisen. Die Aussichten fuer Euch sind so schlecht nicht. Auch bei hohen PSA-Werten gibt es gute Behandlungsmoeglichkeiten, sie verlangen aber Initiative und Geld. Kassenpatienten, und Eure Geschichte klingt etwas danach, werden leider oft von einer nicht mitfuehlenden Aerzteschaft auf einen Zug gesetzt, der nach Schema-F-Behandlung zum vorzeitigen Ende fuehrt. Dr. Frank Eichhorn ist in der Tat der z.Zt. beste Urologe in Deutschland, der nach gruendlicher Diagnose die bestmoegliche chemotherapeutische Behandlung vorschlaegt. Ihr muesst allerdings damit rechnen, dass die Behandlung nicht bzw.teilweise nicht von den gesetzlichen Kassen uebernommen wird. Ich hoffe, Ihr seid privat versichert oder nicht arm. Eine wesentliche Frage wird sein, ob bereits Knochenmetastasen gefunden wurden. Wenn nach OP und Bestrahlung der PSA-Wert so stark ansteigt, ist dies allerdings zu vermuten. Die bestmoegliche Informationsquelle ueber PK ist derzeit das Forum der Selbsthilfegruppen www.prostatakrebs-bps.de Wenn Ihr da zurueckblaettert, werdet Ihr auch Fallgeschichten mit aehnlichen PSA-Verlaeufen finden. Da koennt Ihr Mut schoepfen, dass es mit der richtigen Behandlung durchaus noch viel laenger weitergehen kann als Euch die Universitaets-Urologen vorhergesagt haben. Ein bekannter Schauspieler (Willy Harding?),auch an PK erkrankt und in fortgeschrittenem Stadium wie bei Euch, hat gesagt "Mich kriegt diese Krankheit nicht so schnell unter die Erde". Er hat gekaempft und lebt jetzt nach 10 Jahren immer noch. Das moechte ich Euch noch mit auf den Weg geben. Alles Gute, Reinardo |
#4
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Kombinierte Chemo- und Hormontherapie
Hallo Eva,
Du kannst Dich unter http://www.prostatakrebse.de/ Texte Nr. 29 Prostatakrebs in allen Stadien behandeln und besiegen informieren. Der Autor ist ein Amerikanischer Onkologe der sich auf Prostatakrebs spezialisiert hat. Ich Wünsche Deinem Vater alle Gute. Michael |
#5
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Kombinierte Chemo- und Hormontherapie
Empfehlung: Prof. Weißbach, Euromedklinik Nürnberg-Fürth.
Absoluter Guru für urologische Krebskrankheiten, weltweite Kapazität. Bisher, soweit überblickbar: nach PSA-Rezidiv eines radikal prostatektomierten Prostata-Karzinoms bisher nur eine einzige Hormontherapie, und die unterbrochen. Das ist suboptimal. Standard und mit besten Erfolgsaussichten: LH-RH-Therapie wieder anfangen, PSA wird sinken. Dann wird er wieder irgendwann ansteigen, dann kommt die Komplette Androgenblockade, dazu dann zur LH-RH-Th. (Zoladex, Trenanntone) ein Antiandrogen. Während LH-RH die Testosteronproduktion der Hoden blockt, wird eine minimale Menge von den Nebennieren produziert. Diese Menge blockiert das Antiandrogen dann an den Zellen selber, das wird zu einem Rückgang des PSA führen, Chemotherapie (Ausnahme s.u.) nimmt man nur zur Schmerzbekämpfung bei massiv metastasiertem Zustand, das ist hier offenbar nicht der Fall, hier ist chemotherapie sinnlos. Ausnahme: Docexatel wirkt im sog. hormonrefraktären Prostatakarzinom zu einer Lebensverlängerung von 3-6 Monaten. Während bis vor Kurzem die Behandlung bis hin zur kompletten Androgenblockade absoluter Standard war, alles Andere bis dahin nicht sinnvoll, gibt es inzwischen eine Studie zu intermittierenden Therapie: durch Weglassen sollten sich die Tumorwachstum-steigernden rezeptoren, also die, die auf Testosteron ansprechen, und die damit auf Hormonblockade auch ansprechen, wieder erholen, also eine erneute Ansprechbarkeit gegeben sein. Noch kein Standard, man hat aber durchaus dann die Therapien kurzfristig variiert, also mal paar Wochen weggelassen, dann neu begonnen, oder Hormone gewechselt, auch Estracyt z.B. Aber: Erst nach Austherapieren der Standardtherapie. Und heute ist von einem Austherapieren erst die Rede nach Docexatel. Erst danach dann Variation der Hormontherapie. Dieses "Spielen", also die individuelle Justierung, bringt auch nochmal Monate an Leben und an beschwerdefreiem Leben. Insofern: Urologen suchen, der Bescheid weiß, was man gegenwärtig machen kann. Mistel hat keinen Wirksamkeitsnachweis beim Prostata-Ca., es gibt erste Erkenntnisse, daß Selen was bringen könnte. Beides nicht abzulehnen, aber für Empfehlung gibt es keine Basis. |
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