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Ausschließliche Misteltherapie?
Hallo in die Runde,
bei meiner Omi (88 Jahre) wurde vor ca. 5 Wochen die Diagnose BSDK gestellt. Anfang Dezember hatte man ihr schon in der Uni Kiel einen Stant gesetzt. Der Krebs ist im Stadium 4 und nicht operabel. Omi hat sich dafür entschieden, keine Chemo zu machen und lieber ihre noch verbleibende Zeit mit einer Misteltherapie und besserer Lebensqualität auszufüllen. Diese häufigen Infusionen mit ihren Nebenwirkungen, sagt sie, würden ihre Lebensqualität doch deutlich herab setzen. Von der Misteltherapie verspricht sie sich, dass es ihr dabei deutlich besser geht. Es kann ja alles sein, dass das wirklich der beste Weg für sie ist. Aber ich bin so am Zweifeln. Denn man kann sich doch immer nur aufgrund der wenigen Informationen entscheiden, die man normalerweise so hat. Allerdings haben sie einige Ärzte, darunter auch ein angesehender Professor, in ihrer Entscheidung bestätigt. Ich suche jetzt mehr Informationen und habe einige Fragen, auf die ich im Netz noch keine Antworten finden konnte. 1. Gibt es anerkannte Studien zur Überlebenswahrscheinlichkeit unter Chemo und unter Misteltherapie in ihrer Altersgruppe? Ich habe einen Artikel in der Ärztezeitung gefunden, der die Wissenschaftlichkeit von bisherigen Studien zur Misteltherapie und damit deren Wirksamkeit in Frage stellt. 2. Warum wurde ihr keine Strahlentherapie angeboten, sondern nur Chemo? 3. Ich habe die alternativen Tipps von Ole weiter oben gelesen. (TCM, Vitamintherapie, Wobe-Mugos, ...). Was sollte Omi tun, um für sich herauszufinden, welche solcher Alternativmittel für sie zusätzlich noch sinnvoll sind? 4. Omi fühlt sich derzeit noch stark und würde gern so ca. im März noch verreisen. Sie denkt sogar noch an den Sommerurlaub. Ist das realistisch? Ich wohne leider ca. 300 Kilometer von Omi entfernt. Meine Mutter kümmert sich um sie und ich habe hier gerade mal nach dem Rechten gesehen. Meine Mutter ist ein totales Nervenbündel geworden und schwächer als Omi, die dem was kommt, optimistisch entgegen schaut. Meine Mutter läßt sich von keinem helfen. Ich habe ihr vorgeschlagen, mal eine Woche zu verreisen und jemand anders könnte im Notfall für Omi da sein. Aber das macht sie nicht. Ich muss bald wieder nach Hause und frage mich, wie ich in den nächsten Wochen und Monaten unterstützen kann. Ich freue mich, wenn mir jemand ein paar Tipps gibt. Viele Grüße, Beate Geändert von Beate (13.02.2009 um 00:40 Uhr) |
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AW: Ausschließliche Misteltherapie?
Hallo Beate,
dann mal herzlich willkommen hier im Forum. Da hat deine Oma ja schon ein recht stattliches Alter erreicht. Zur Frage der Überlebenswahrscheinlichkeiten: Lt. Statistik liegt die Überlebensrate bei diesem Krebs nach 5 Jahren bei 0%. Es gibt aber hier im Forum einen User namens Petra die den Krebs bis dato besiegt hat und sich bester Gesundheit erfreut. Soviel zu Statistiken! Die Chemo verlängert die ganze Sache. Mistel ist Alternativmedizin und darum wird es da keine konkreten Aussagen nach Wirksamkeit geben. Strahlentherapie hat mein Vater auch nicht bekommen. Da kommt es zum einen auf den Fall an und zum anderen ist das ziemlich harter Stoff. Ich denke mal, das das für deine Oma zu viel sein könnte. Was definitiv das Leben verlängert ist die Lebensfreude. Wenn deine Oma sich noch ein paar schöne Urlaube machen will, dann solltet ihr sie dahingehend unterstützen. Mit ein paar guten Morphinen und Opiaten können die eventl. Schmerzen ziemlich unten gehalten werden, so dass sie noch recht lange eine hohe Lebensqualität haben kann. Ihr könnt euch ja auch mal an eines der grossen Krebszentzren wenden für noch mehr Infos. Gruss Thomas |
#3
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AW: Ausschließliche Misteltherapie?
Recht herzlichen Dannk für euern Empfang, Thomas und Papatütü.
Ja, natürlich wollen wir alles daran setzen, unserer Omi die Lebensfreude zu erhalten. Wahrscheinlich hat sie dazu auch eine vernüftige Wahl getroffen. Ich schaue jetzt nur, ob es noch etwas gibt, was sie zusätzlich zu der Misteltherapie machen kann, um noch mehr und noch längere Lebensfreude zu erhalten. Ein paar Ernährungsratschläge konnte ich ihr dank dieser Seite heute schon geben. Manches wusste sie schon, aber nicht alles. Und klar werden wir sie darin unterstützen, dass sie möglichst noch reisen kann. Interessant in diesem Zusammenhang sind gerade die Fragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich ausgerechnet kurz vor einem Reiseantritt der Gesundheitszustand verschlechtert, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, am Urlaubsort im Krankenhaus zu landen ( wirklich keine verlockende Aussicht), ob es Schwierigkeiten geben könnte, in einer ländlichen Gegend dann auch einen Arzt zu finden, der die Spritzen verabreicht (da sie sich nicht selber spritzen will und meine Tante, die dann bei ihr wäre, das wahrscheinlich auch nicht tut). ... |
#4
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AW: Ausschließliche Misteltherapie?
Hallo Thomas,
ich muss dich etwas korrigieren: Nach der Statistik, die ich kenne, liegt die Überlebensrate nach 5 Jahren nicht kein 0%, sondern schon bei einigen Prozentpunkten. Die Daten habe ich aus einer Studie, an der ich teilnehme (Gemzar + Erlotinib), bzw. von der Pharmaindustrie. Aber auch ich halte sehr wenig von diesen Statistiken, da jeder Fall anders gelagert ist. Das durchschnittliche Erkrankungsalter wird mit 70 Jahre angegeben. Bisher passe ich selbst auch nicht in diese Statistik, nach mehreren Monaten hat sich das Krankheitsbild deutlich gebessert, ohne dass eine OP gemacht wurde und ursprünglich das ganze (!) Lymphsystem als befallen erschien. Die Erfahrung zeigt mir, dass die Selbstheilung (Einstellung und Umgang des Patienten mit der Krankheit) zumindest so viel ausmacht als die Schulmedizin. Die Hoffnung stirbt zuletzt und Aufgeben wir nur einen Brief!! Liebe Grüße! Hans |
#5
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AW: Ausschließliche Misteltherapie?
Hallo Hans,
bist du denn auch ohne Chemo? Welche Stufe des BDKS hattest du vorher? Entschuldigung für die Neugier. Aber ich brauche einfach ein bisschen Hoffnung. |
#6
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AW: Ausschließliche Misteltherapie?
Hallo!
Hans wird Dir sicher auch noch antworten.Aber Hans unterzieht sich einer Chemotherapie,die bei ihm hervorragend anschlägt.Ich glaube Hans meinte allgemein,dass die Selbstheilungskräfte sehr viel ausmachen,egal welcher Art von Therapie man sich unterzieht. Bei deiner Omi,die ja doch ein recht stattliches Alter erreicht hat,besteht ja ausserdem die berechtigte Hoffnung dass der Tumor sehr langsam wächst.Üblicherweise wächst ein Tumor bei älteren Menschen langsamer. Alles Gute Gruss Geändert von rudi1970xxx (10.02.2009 um 22:15 Uhr) |
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