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#1
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Hilfe beim Verstehen des Arztbriefs
Hallo,
ich bin bisher eher im Brustkrebs Forum unterwegs gewesen, da meine Mutter im Februar diesen jahres an Brustkrebs erkrankte. Sie wurde operiert und dann kamen 4 Chemo Zyklen und Bestrahlung. Für die Bestrahlung wurde ein Vorbereitungs-CT vom Thorax gemacht wobei ein Schatten auf der Lunge entdeckt wurde. Es folgte eine Bronchioskopie ohne Befund, da man ursprünglich von einer Entzündung durch die chemo ausgegangenw ar. Danach wurde sie am letzten Tag ihrer Bestrahlung, wo wir eigentlich feiern wollten, weiter überwiesen in die Thoraxklinik Wiesbaden. Hier wurde eine Biopsie gemacht, wobei das erstens gefährlich war da der Schatten direkt hinter der Hauptschlagader lag und daher zweitens nicht zu hundert Prozent aussagekräftig sein würde, eben wegen der Gefahr dass man am eigentlichen Gewebe vorbeistanzt. Es wurde also trotzdem zu einer vorsorglichen OP geraten, nur um sicher zu gehen. Die Biopsie war ebenfalls OB, wir haben uns schon gefreut da die Ärzte auch meinten es sei aller Wahrscheinlichkeit nach nur eien Vernarbung. Am nächsten Tag sollte dennoch operietr werden und ich bin mittlerweile unfassbar dankbar dass wir den ärztlichen Rat angenommen haben. Bei der OP wurde zunächst eine Teil Resektion durchgeführt, bei der der Tumor entnommen wurde. Im Schnellschnitt wurde dann ein neuer Primärtumor festgestellt, also wurde der gesamte linke Oberlappen entfernt mitsamt 24 Lymphknoten. Es war für us ein riesen Schock, damit hatte wirklich keienr gerechnet. Meine Mutter erholte sich recht schnell von der OP, natürlich geht es ihr immernoch nicht besonders gut amer im Vegrliech zu den ersten beiden Tagen nach der OP ist es fast ein Wunder wie mobil sie schon wieder ist. Es gingen also wieder Tage des Wartens vorbei bis endlich die Histologie da war. Daraus folgte dass keine weitere Nachbehandlung nötig ist. Wir haben uns gefreut wie verrückt, aber ich muss sagen, ich weiß nicht ob man da nichit lieber nochmal eine zweite Meinung einholen sollte. Der Befund ist der folgende: Primäres Adenokarzinom vom Mixtyp G2, pT1b, pN0 (0/24 Lymphknoten), R0, ERCC1 positiv, IGFR positiv, Score 2+, Thymidilat Synthase gering positiv. Weiter oben im Arztbrief steht dass der Tumor im Stadium Ia war. Dann steht da, dass eine adjuvante Therapie bei dem Tumorstadium nicht erforderlich ist, sondern dass alle drei Monate Nachsorgeuntersuchungen gemacht werden sollen, sowie ein CT vom Thorax nach 2 Monaten. Der Tumor war 2,5 cm groß und es handelt sich um nicht-kleinzelligen Krebs. Mehr kann ich dazu nicht sagen... Es wäre nett wenn Ihr mir Eure Meinugnen/Erfahrungen berichten könntet. Gibt es hier jemanden mit einer ähnlichen Diagnose, der ebenfalls nicht adjuvant weiterbehandelt wurde? Und noch was... Meine Mama ist seit gestern wieder zu Hause. Sie "pfeifft" allerdings "auf dem letzten Loch", sprich ihre Lunge pfeifft, sie muss ständig husten und ist sofort unglaublich ausser atem. Ich denke das ist normal, aber es fällt ihr oft schwer abzhusten und ich weiss nicht ob man da irgendwas tun kann um das zu erleichtern. Im Krankenhaus haben sie ihr den Rücken massiert, aber da trau ich mich wegen der Narbe und den Schmerzen selber nicht dran... Ist jetzt etwas lang geworden, entschuldigt. Danke jedenfalls für's Lesen, ich würde mich über einen Austausch freuen. Viele Grüße, Mimoeschen |
#2
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AW: Hilfe beim Verstehen des Arztbriefs
...eine Sache habe ich noch vergessen... Ist es nicht üblich dass man weitere Untersuchungen bezüglich Metastasen vornimmt? Es wurde beispielsweise kein MRT vom Kopf gemacht, dabei ist das Hirn doch so anfällig für Metastasen aus der Lunge, oder?
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#3
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AW: Hilfe beim Verstehen des Arztbriefs
Hallo Mimoeschen!
Tut mir leid für euch! MeinPapa hat auch einen nicht Kleinzeller! Kann nur sagen das bei ihm schon automatisch nach den Metastasen geschaut wurde und leider auch im Kopf welche gefunden wurde! Bekam auch gleich eine Bestrahlung!! Frage gleich alles nach und frag warum sie nicht nach Metastasen schauen! Die müssen euch ja eine Antwort geben! lg,asti |
#4
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AW: Hilfe beim Verstehen des Arztbriefs
Hallo Mimoeschen,
Zitat:
Klinische Stadieneinteilung: IA: T1-N0-M0 T1: Tumor kleiner/gleich 3 cm im größten Durchmesser, allseits von Lunge umgeben oder: endobronchialer Tumor, aber nicht im Hauptbronchus N0: keine Anzeichen für Lymphknotenbefall. Das p jeweils davor = Primärtumor R0: kein Residualtumor Der Buchstabe „R“ steht als Abkürzung für „Residual“ (lat. residuus: zurückbleibend). Das Fehlen oder Vorhandensein von Residualtumor nach Operation wird durch die R-Klassifikation beschrieben: RX Das Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden R0 Kein Residualtumor R1 Mikroskopischer Residualtumor R2 Makroskopischer Residualtumor G2: ( es gibt Grad 1-4) Grad 2 : mäßig differenziertes bösartiges Gewebe Nach Fernmetastasen wurde scheinbar nicht gesucht, da aufgrund der niedrigen Einstufung davon ausgegangen wird, das keine Fernmetastasen vorhanden sind. Würde jedoch nochmals nachfragen! Die Prognose ist bei dieser Klassifikation sehr gut, da bei Deiner Mutter der Primärtumor vollständig entfernt werden konnte. Deshalb wird n.m.M.auch auf eine Therapie verzichtet. Rede jedoch nochmals mit dem Hausarzt oder dem Onkologen. Wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute Viele Grüsse Gabi
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ED April 2008: Kleinzelliges Bronchialkarzinom pT4c,N3,M1,G3(StadiumIV)Nebenierenmetastasen re., Lymphknotenmetastasen bds. 01/09 Lebermetastasen, Lympknotenmetastase kleinkurv. Magen, 01/10 LK Bauchspeicheldrüse und Mediastium ED April 08: Brochoskopie: Exzision und Laser-Destruktion 5-8/08: Chemo Carboplatin /Etoposid, 9-10/08:Bestrahlung Bronchial Tumor 41 Gy 1-3/09: ChemoTopotecan, 4-7/09: Chemo ACO 9-11/09 FOLFIRI, 11-12/09 Taxotere, seit 1/10 Bendamustin |
#5
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AW: Hilfe beim Verstehen des Arztbriefs
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, Jojo. Das hilft schonmal sehr. Frage mich wieso das M0 in der Diagnose fehlt. Blöde Frage... Was bedeutet mäßig differenziert? Was gibt es da noch für Unterscheidungen und ist das gut oder schlecht oder garnicht so wichtig?
@ Asti Ja ich denke auch wir holen noch ne zweite Meinung ein. Wo wart ihr denn mit Eurer Erkrankung und was könnt Ihr empfehlen? Man liest ja viel von Heidelberg, aber ich habe gehört dass auch die Uniklinik Gießen (wo ich wohne) gut sei. Meine Eltern kommen aus der Nähe von Siegen, also wenn es im Kölner Raum, in Hessen oder Rheinlandpfalz emfehlenswerte Ärzte bzw Kliniken gibt würde ich mich über Antworten freuen. Ich bin immernoch sehr verwirrt von den vielen verschiedenen Arten dieser Erkrankung und den verschiedenen Stadien und Behandlungen. Frage mich auch immernoch wieso nicht "wenigstens" bestrahlt werden soll. Sind die Nebenwirkungen bzw die Risiken bei Lungenbestrahlung so gravierend? Oder ist es tatsächlich üblich in einem so frühen Stadium nicht weiter zu behandeln? Danke nochmal für die Antworten... Ich würde mich auch freuen über Tipps bezüglich Inhalationsgeräten oder Tips was man zu Hause für die Lunge tun kann, da meine Mama starken Husten hat und die Lunge pfeifft und rasselt ohne Ende. Sie bekommt jetzt Salbutamol und hat ein geliehenes Sauerstoffgerät wiel sie gestern ziemlich in Panik geraten ist als sie dachte sie bekommt nicht genug Luft. Danke für's Lesen und viele Grüße! |
#6
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AW: Hilfe beim Verstehen des Arztbriefs
Hallo Mimöschen,
es ist in der Tat so, dass in diesem frühen Stadium keine weitere Therapie für nötig gehalten wird. Das beruht auf Erfahrungswerten. Nach deiner Schilderung ist mir nur nicht klar, ob das Stadium eindeutig gesichert ist. Ich würde mich nochmal erkundigen, wie es mit einem MRT für den Kopf und einem Knochenszintigramm aussieht. Oder ist das bei der Brustkrebsdiagnostik gemacht worden? Müsste ja eigentlich. Unter dem Differenzierungsgrad (englisch "grading") versteht man das Ausmaß der Entartung. Gut differenzierte Tumoren (G1) ähneln noch sehr dem Ausgangsgewebe, während entdifferenzierte Tumoren (G4) kaum noch die Ursprungszelle erkennen lassen. Das spielt für die Therapie aber keine Rolle, allerhöchstens für die Prognose. Heidelberg ist auf jeden Fall eine Spitzenklinik, in NRW ist es das WTZ in Essen. Um die Lunge zu trainieren, gibt es Geräte zum Hineinblasen; manche nennen sie Elefanten. Normalerweise bekommt man die im Krankenhaus. Ansonsten: Wie sieht es mit einer AHB aus, um Atemgymnastik zu lernen? Oder läuft jetzt noch die Bestrahlung? Für weitere Fragen kannst du dich an den Krebsinformationsdienst in Heidelberg wenden. http://www.krebsinformationsdienst.de/ Viele Grüße Bettina |
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