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#1
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Brustrekonstruktion
Hallo, ich bin hier neu...
Ich habe verschiedene Beiträge zur Brustrekonstruktion bereits gelesen. Wollte jedoch Fragen, wie das Gefühl nach einer Rekonstruktion durch Eigengewebe ist. Meine rechte Brust wurde bereits 2007 amputiert und die Haut ist dort immer noch schmerzempfindlich. Ändert sich das nach der Rekonstruktion ? Wird es schlimmer oder besser ? Wie fühlt sich die Haut nach dem Bauchschnitt an ??? Wäre echt dankbar für eure Erfahrungswerte, da ich mich zur Zeit noch nicht entscheiden kann, ob ich eine OP wagen soll. Die linke Brust soll beim Aufbau auch entfernt werden, so dass ein beidseitiger Aufbau erfolgen würde. Ich war in Düsseldorf bei Dr. Andree zum Vorgespräch. Mir wurden einige Vorher/Nachher Fotos gezeigt, die ziemlich überzeugend waren. Trotzdem fällt mir die Entscheidung schwer, da ich nicht weiß, ob es eine tatsächliche Verbesserung bringt. Wenn ich nachher nur Schmerzen an den operierten Stellen haben und ein Anfassen der Stellen eher unangenehm ist, würde ich eher Abstand von der Sache nehmen. Ich möchte nämlich eine echte Verbesserung für mehr Lebensqualität. |
#2
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Josephine
Bei jeder OP werden Nerven durchtrennt. Das führt dazu, das die Empfindsamkeit eingeschränkt, bzw gar nicht vorhanden ist. Ich hatte 2006 einen Brustaufbau. Mein Bauch fühlt sich immer noch taub an, die aufgebaute Brust ist völlig gefühllos. Schmerzen habe ich keine mehr. Manchml stört mich die "Gefühllosigkeit" schon. Besonders dann, wenn es im Bereich der OP's juckt (Das spüre ich nicht in der eigentlichen Brust, aber im umgebenden Bereich, der sich auch taub anfühlt) Kratzen hilft da nämlich nicht Viele Grüße Susi |
#3
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AW: Brustrekonstruktion
Danke für deine Antwort. Das mit dem Jucken kann ich gut nachvollziehen, das kenne ich schon. Bist du mit deinem Ergebnis denn zufrieden ? Würdest du es nochmal machen ? Ich bin echt im Zweifel, ob sich der Aufwand lohnt. Hat sich durch die OP für dich etwas geändert ??
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#4
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Josephine
Hier gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Brustaufbau. Das ist deshalb meine persönliche Einschätzung! Bei mir gab es einige Komplikationen, die nicht sehr angenehm waren. Trotzdem ist das Ergebnis gut, besser als rechts. Dort hatte ich ein Jahr später eine subcutane Mastektomie mit Silikonaufbau. Auch fast 3 Jahre später würde ich mich immer noch gegen einen Aufbau mit Eigengewebe entscheiden, so, wie ich das 2007 getan habe. Das Ergebnis ist zwar ok, wiegt aber die ganzen Strapazen nicht auf. (Lange OP Zeit, hoher Blutverlust, Schmerzen, 7 Tage nach der OP das Bett nicht verlassen.....) Die Gründe dafür sind auch, dass ich neben meinem Bauch und der Brust keine weiteren gefühllosen Bereiche an meinem Körper haben möchte. Leider erfährt man bei der OP Aufklärung wenig über diese Einschränkungen. Wenn diese OP so harmlos wäre, wie von den plastischen Chirugen angepriesen, warum ist sie dann nicht Standard beim Brustaufbau? Warum rennen Millionen Frauen mit Silikonbrüsten rum? Meine, zugegebener Maßen etwas ketzerische Meinung dazu. Das macht man nur mit Frauen, die aufgrund der Krebserkrankung und dem Verlust der Brust psychisch so angeschlagen sind, dass sie nicht mehr klar denken können. Aber, noch mal, dass ist meine Meinung. Hier gibt es auch Frauen die das ganz anders sehen. Ich hoffe, du triffst die für dich richtige Entscheidung Liebe Grüße Susi |
#5
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Josefine,
meine Tumor-Op mit beidseitiger, prophylaktischer Mastektomie war ebenfalls 2007. Für mich stand von vorneherein fest, dass ich einen Wiederaufbau möchte, da ich nicht auf Dauer mit Silikon-Prothesen herumhantieren wollte. So wurde zunächst ein Silikonkissen li. und re. ein Expander eingelegt. Sept. 2008 war ich in Düsseldorf-Gerresheim für einen Wiederaufbau mittels Diep-Flap. Heute, fast 1 Jahr nach der OP, ist ein geringes Taubheitsgefühl um die Brustnarben (das ich schon nach der ersten OP aufgrund der Nervendurchtrennung hatte) unverändert da. Es stört mich jedoch nicht mehr. Am Bauch habe ich eine ca. handgroße Fläche, vom Bauchnabel bis etwas unterhalb der Bauchnarbe, welche noch taub ist. Meine Brust ist nicht schmerzempfindlich, war sie auch noch nie und fühlt sich von außen fast wie eine normale Brust an. Innen sind natürlich nicht mehr die gleichen Gefühle, wie beim Brustdrüsengewebe da, doch ich empfinde es als wesentlich angenehmer wie beim Expander und Silikonkissen. Für mich war diese OP eine echte Verbesserung meiner Lebensqualität. Ob sie es für dich werden kann - ob sich deine Schmerzen an der Brust ändern werden - wahrscheinlich wird dir diese Frage niemand genau beantworten können. Ich weiß wie schwer es manchmal ist eine Entscheidung zu fällen. Vorallem da jede Frau immer nur ihre eigenen Empfindungen schildern kann. Ich wünsche dir eine für dich gute und richtige Entscheidung. Viele Grüße Micha65
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Nimm Dir Zeit für die Freude und das Lachen, die Liebe und das Glück, Entspannung und Begeisterung. Nimm Dir Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. (unbekannt) |
#6
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Susi, danke für deine ehrlichen Worte. Mit Beschönigungen hätte ich nichts anfangen können. Genau das was du schreibst habe ich nämlich befürchtet. Deshalb bin ich auch noch so unentschlossen. Leider kommen Implantate für mich nicht in Frage, da ich diesen "Gen-Defekt" habe und damit die Nachsorge zu schwierig würde. Das Risiko ist mir zu groß, dass das Implantat die Sicht versperren könnte. Wegen dem Defekt soll ja auch noch die andere Brust dran glauben, da das Risiko einer Neuerkrankung bei fast 95 % liegt. Ich habe keine Lust den ganzen Zauber nochmal mitzumachen, daher werde ich mir in jedem Fall die linke Brust entfernen lassen. Dann kann ich nachher nicht sagen : Hätte ich mal besser ! Wenn´s dann wieder kommt, war es Schicksal und unabwendbar, damit komme ich dann glaube ich klar. Sonst würde ich mir große Vorwürfe machen, nicht alles getan zu haben dies zu verhindern.
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#7
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Micha !
Danke für deine Antwort. Hast du auch auf deine Brust Bestrahlungen bekommen ??? Wurden die Brustwarzen auch rekonstruiert ??? Bei mir ist das Problem, dass ich nur 48 kg wiege bei einer Körpergröße von 1,61 m, daher müsste ich mir erstmal das notwendige Material "anfressen". Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie das nachher ist mit den neu modellierten Brüsten. Versteh mich nicht falsch, ich fände es wunderbar, wenn ich mich wieder "fraulich" fühlen würde. Aber ist das tatsächlich der Fall nach dieser OP ? |
#8
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Josefine,
durch die prophylaktische Mastektomie (BRCA 2- Genmutation) und weil meine Lymphknoten frei waren, brauchte ich keine Bestrahlung. Die Mamillenrekonstruktion lasse ich Ende diesen Jahres machen. Da hast du wirklich nicht viel Speck auf den Rippen , bei mir war deutlich mehr zu holen Ich kann dir wirklich nur meine eigenen Empfindungen schildern: Die neuen Brüste fühlen sich natürlich an, ich habe keine Fremdkörper an mir und in mir. Natürlich kann auch diese Brust niemals die ganz natürliche ersetzen und das Taubheitsgefühl wird mich wahrscheinlich ein Leben lang begleiten. Ich komme jedoch mit dem Taubheitsgefühl besser klar, wie mit dem Fremdkörpergefühl. Die OP ist groß und dauert lang. Großen Blutverlust hatte ich keinen, Konserven waren nicht notwendig. Komplikationen hatte ich keine. Nach der OP war ich über Nacht auf Intensiv. 1 Tag nach der OP war ich das erste Mal für 10 Min. auf den Beinen. 4 Tage nach der OP zum ersten Mal mit Begleitung im Park spazieren. Mein Körper hat sich schon immer sehr gut und sehr schnell von OP's erholt, das will ich auf jeden Fall erwähnen. Allerdings waren fast alle Frauen spätestens nach ca. 4-5 Tagen selbstständig zum Essen im Restaurant. Soweit mal ganz kurz zum Ablauf. 48 kg bei 161 cm - da müßtest du für einen beidseitigen Aufbau ja schon ordentlich was anfuttern........weißt du wieviel? Viele Grüße Micha65
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Nimm Dir Zeit für die Freude und das Lachen, die Liebe und das Glück, Entspannung und Begeisterung. Nimm Dir Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. (unbekannt) Geändert von gitti2002 (03.12.2010 um 11:09 Uhr) |
#9
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo Micha !
Du hast mir wirklich geholfen mit deinen ehrlichen Schilderungen. Eine Entscheidung habe ich noch nicht abschließend getroffen. Am 08.09. habe ich nochmal einen Gesprächstermin bei Dr. Andree. Da werde ich die nochmal mit tausend Fragen löchern. Man sagte mir beim ersten Gespräch, dass bereits mit dem jetzt vorhandenen "Material" eine Rekonstruktion möglich sei, die Brüste aber entsprechend klein würden. Zudem könne man nach der OP, zusätzlich aus anderen Regionen Fett absaugen und an den Stellen wo Material fehlt unterspritzen. Da jedoch die nächstmöglichen OP-Termin ca. 6 Monate in der Zukunft liegen, könnte ich ja noch ein bisschen zulegen. Obwohl ich für die letzten drei Kilo ca. 1 Jahr gebraucht habe, hoffe ich, dass es jetzt, wo es mir gesundheitlich etwas besser geht, es schneller geht mit dem zunehmen. Es ist wirklich nicht einfach sich zu entscheiden. Mein Mann, der seit 16 Jahren bedingungslos zu mir steht, möchte nicht, dass ich mich dem Risiko aussetze. Er meint ich bräuchte die OP nicht. Für IHN bräuchte ich das nicht zu tun. Trotzdem... es beschäftigt mich eigentlich täglich... |
#10
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AW: Brustrekonstruktion
Hallo zusammen,
Also, ich laufe mit Silikonbrüsten herum, und dies ganz stolz seit 7 Wochen! Bis anhin hatte ich nicht das Gefühl, als sei da etwas in meiner Brust eingelagert. Das Jucken hatte ich nur während der ersten 4 Wochen, in denen ich Tag und Nach einen BH tragen musste, damit sich die Silikon-Implantate am richtigen Ort ansiedelten. Jetzt ist ein BH vollkommen überflüssig, die Brust mit neu Cup B steht von alleine, wie wenn ich noch 20 wäre... Momentan ist noch ein etwa 2 cm breiter Teil entlang der unteren Brustfalte Richtung Mamille etwas starr, was ich jedoch nur beim Gehen merke. Da wurde im vorhandenen Muskel- oder anderem Gewebe die Tasche geformt, um das Implantat nicht abrutschen zu lassen. Ich muss da täglich gut eincremen, damit die Haut nicht hart wird. Die Brust an sich ist nirgends taub und macht eigentlich einen ganz normalen Eindruck, dies wohl wegen des zweimal täglichen Durchknetens inkl. Brustmuskel und Implantatränder. Sie ist aber doch etwas fester, als dies früher der Fall war. Ich denke, es kommt wirklich sehr auf die Kosistenz, Oberfläche und genau ausgemessene Grösse des verwendeten Implantats an, wie die Brust nachher wird. Die Implantate sind unter dem Brustmuskel platziert und fallen nirgends als solche auf. Dadurch wird es auch meinem Nachsorgearzt möglich sein, das wenige noch vorhandene Brustgewebe auf Unregelmässigkeiten zu untersuchen. Ich werde nächstens in meiner Dokumentation über die Implantate ein Bild vom jetzigen Aussehen der Brust einfügen. Das letzte zeigt noch eine etwas leicht geschwollene Brust, das hat sich inzwischen verbessert. Da ich sehr schlank bin, hätte ich gar nicht das "Material" für einen Eigengewebeaufbau gehabt. Auch hätten mich zusätzliche Narben gestört. So, wie es jetzt ist, finde ich's gut. Liebe Grüsse Erika Rusterholz
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