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Ratlos - nicht gesichertes Karzinom
Hallo Forum, bislang habe ich nur im Stillen mitgelesen.
Meine Mutti leidet seit vielen Jahren an Sodbrennen. Im letzten Jahr begann sie mit nächtlichem Husten. Ihre Stimme war meist etwas heiser, Infekte gingen nicht weg, Anfälle von bronchialem Asthma wurden häufiger und schlimmer. Im Winter verschlimmerte sich ihr Gesundheitsszustand drastisch. Gewichtsabnahme, Abneigung gegen jegliches Essen. Sie wirkte sehr zerbrechlich, schwach. Der Hausarzt stellte Mitte Mai eine enorme Blutarmut fest, der Hämoglobinwert lag bei 7. Im Krankenhaus erfolgte die Gabe von 3 Bluttransfusionen. Nach der Spiegelung sagte ihr Arzt, dass er eine "Stelle" gefunden und Gewebeproben entnommen hat, nun sofort viele weitere Untersuchungen stattfinden müssten. :''( Ein CT im Radiolog. Institut. bestätigte keinen Tumor, auch keine Metastasen, ganz leicht vergrößerte Lymphknoten, nicht suspekt. Wir waren so glücklich. 3 Tage später wurde im BWZK eine Endosonografie gemacht: "Barrett-Karzinom, T2 M0. OP oder palliatives Vorgehen. Ganz ohne Behandlung bleibt vielleicht ein 1/2 Jahr. Eine richtige Entscheidung gibt es nicht. Die OP ist sehr schwer." Und meine Mutti 73 und sie hat manchmal schwere Atemprobleme. Die Gefühle nach dieser Mitteilung waren unerträglich. Ihr kennt sie ... Der behandelnde Chefarzt wieder im aufnehmenden KH zurück meinte nur: "Das war doch klar. Jetzt müssen weitere Untersuchungen folgen, um zu klären, ob OP erfolgen kann." Am nächsten Tag lag das Ergebnis der 1. Biopsie vor: "Am vorliegenden Material keine Barrett-Metaplasie und kein Anhalt für Malignität." Unsererseits größtes Glücksgefühl, dass der Chefarzt nicht bestehen ließ. "Das kann nicht sein. Ich glaube nicht daran. Eine 2. Biopsie wird gemacht. Sie wird das Karzinom eindeutig belegen." 2. Biopsie am 29.05 mit diesmal 8 Gewebeproben. "Der Fall wird in der Tumorkonferenz besprochen." Vorläufige Entlassung am gleichen Tag. Entlassungsbericht: "Diagnosen: 1. Verdacht auf Barrett-Carcinom in 29 cm abanal - uT2 uN0 M0 Erste Histologie: Hochgradig floride u. Chronisch-polypöse Entzündung - Zweite Histologie steht aus - Verdacht auf long segment Barrett (Prag-Klassifik. C5M5) bei großer axialer Hernie - Refluxösophagitis I-II - Erste Histologie: Hochgradig floride und chronisch-polypöse Entzündung des ösophago-cardialen Übergangs. 2. Eisenmangelanämie. " Das Warten auf das Ergebnis der 2. Biopsie. Vom 29.05 bis 10.06. Die Biopsie zeigte wieder keine Malignität. Allerdings fand die Untersuchung wieder an gleicher Stelle wie die der 1. statt, nicht wie erhofft und erwartet in dem patholog. Institut, das von anderen KH beauftragt wird, wenn Unsicherheit besteht. Ich weiß nicht weiter. Die Situation macht große Angst. Die Blutwerte haben sich durch die Transfusionen etwas verbessert, doch meine Mutti sieht sehr schlecht aus, fühlt sich sehr schwach. Es gibt doch den Endosonobefund T2? Was kann ich für meine Mutti tun? Viele Grûsse euch allen |
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AW: Ratlos - nicht gesichertes Karzinom
Hallo Tine,
ich kann mir vorstellen, dass diese Ungewissheit mürbe macht. Aber warum geht ihr vom Schlimmsten aus? Die Untersuchungsergebnisse sprechen doch gegen die Meinung des Chefarztes. Und wenn du mal nach Anämie googelst, kannst du sehen, welche Symptome das macht. Es müsste natürlich untersucht werden, woher die Anämie kommt. Meine Mutter hatte sowas auch, weil sie eine unerkannte chronische Entzündung im Magen-Darmbereich hatte, die zu Blutverlusten führte. Dagegen wurde dann was gemacht und nach ein paar Wochen war alles wieder im grünen Bereich. Das Vertrauen in den Chefarzt ist ja wohl dahin, deshalb würde ich die Klinik für eine 2. Meinung wechseln. Alles Gute für euch und neue Hoffnung! Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
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AW: Ratlos - nicht gesichertes Karzinom
hallo Tine,
möchte mich Ulla da anschließen. Wenn die Histologie KEINE Malignität zeigt, dann ist es auch kein Krebs. So wie ich den Bericht verstanden habe, hat deine Mama einen Zwerchfellbruch, weshalb sie eine heftige Refluxösophagitis entwickelt hat - also eine Speiseröhrenentzündung. Denke, wenn das ordentlich behandelt wird (eventuell auch die Hernie operativ angegangen wird), ist das größte Problem beseitigt. Aber.... nie vergessen, auf so eine chronischen Entzündung kann sich auch ein Karzinom entwickeln. Drum würde ich mich auf der Diagnose "Entzündung" nicht ausruhen, sondern drauf bestehen, daß da etwas gegen getan wird.
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Liebe Grüße, Cori Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich. Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009 |
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