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Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Hallo zusammen,
jetzt les ich hier schon einige Zeit mit und habe mich jetzt entschlossen (endlich getraut) euch von meinem Mann und mir zu erzählen. Der Schock kam Anfang März 2009: Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs Das zieht einem erst mal die Schuhe aus. Erst mal hatten wir alle Hoffnung auf die OP (Wipple?) gesetzt, wo versucht werden sollte den Tumor zu entfernen. Hat aber zu unserem noch größeren Entsetzen nicht geklappt, der Tumor konnte nicht entfernt werden, zu nah –fast schon umschlossen- an der großen Arterie im Bauch dran. Die Zeit die mein Mann im KH verbracht hatte, habe ich dann zum Informationen sammeln im I-net genutzt. Da wurde mir dann die Tragweite dieser Diagnose erst so richtig klar: Es kommt einem Todesurteil gleich! Ich war am Boden zerstört. Übers ganze Jahr hinweg haben wir uns an die Hoffung geklammert dass vllt doch die eine oder andere Chemo Wirkung zeigt, dass der Tumor kleiner wird, evtl. doch noch entfernt werden kann. Hatten auch verschiedene Therapien: Gemza, Oxaliplatin, 5FU, und noch eine – weiß aber nicht wie die hieß... Nur kamen dann, ganz im Gegenteil, Metastasen auf der Leber dazu... Im November 09 hatten wir dann mit einem anderen Chirurgen gesprochen, der es noch mal versuchen wollte auch etwas aggressiver...Anfang Dezember09 dann die OP, aber leider führte auch die nicht zum erhofften Erfolg. Danach war mir klar: mein Mann wird sterben, das wird unser letztes Weihnachten/Sylvester (ich heul schon wieder, ist z.Z. fast ein Dauerzustand) Dann 2 Tage vor Weihnachten die nächste Hiobsbotschaft: Metastasen auf der Lunge :heul: Er war immer mal wieder etwas kurzatmig, aber wir schoben das immer auf fehlende Kondition. Immerhin konnten wir dann Weihnachten und Sylvester noch ein bisschen genießen, aber irgendwie war alles anders... Dann in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar erster schlimmer „Luftnot-Anfall“, morgens direkt ins KH, volles Programm: Sauerstoffgerät, Punktion, Drainagen usw... Er ist bis Dato im KH. Hatten letzte Woche für eine Nacht versucht ihn nach Hause zu holen, mit allem drum und dran: Krankenbett, Pflegedienst, Palliativ Mediziner usw. aber leider hatte er zu große Angst vor einem Anfall, der dann kam –zwar langsam aber er kam! Am nächsten Morgen zurück im KH, vllt versuchen wir es ende dieser Woche noch mal... Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern.... Bitte entschuldigt wenn mein Geschreibsel etwas nüchtern rüberkommt, aber anders könnt ich gar nicht mehr weiter machen, ich könnte keine geraden Gedanken mehr fassen, ganz zu schweigen vom normalen Alltag. Ich weiß nicht wie ich ohne ihn leben soll, wie ich alles durchstehen soll...frage mich was kommt danach...im Moment ist alles so Irreal: Der Kopf sagt: er wird sterben, find dich damit ab..., aber das Herz schreit: das kann doch nicht sein, das will ich nicht!!!! Am 25.05. ist unser 9. Hochzeitstag....den wird er nicht mehr erleben. |
#2
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
hallo yvonnchen,
ich habe gerade eure geschichte gelesen und es tut mir so leid... es wäre sicher schön, wenn du es schaffst deinen mann zu hause zu pflegen. diese angst vor diesen anfällen kann euch dabei leider keiner nehmen, sie können immer wieder auftreten. du schreibst, die ärzte sagen, dass es nicht mehr lange dauert...wie lange es jedoch letztendlich wird kann dir keiner sagen, auch nicht die ärzte! geniesse einfach die euch noch verbleibende gemeinsame zeit und versuch ihn gehen zu lassen, wenn er nicht mehr kann! und wer weiss, vielleicht erlebt er ja noch euren 9. hochzeitstag... ich wünsche euch für die kommende zeit viel mut und kraft. und deinem mann, dass er nicht allzu sehr leiden muss! lg, nicole |
#3
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Hallo Yvonnchen
Habe deine Geschichte gelesen, und auch mir tut es unendlich leid. Ich weiss was du jetzt durchmachst. Mein vater hatte die gleiche Krankheit. Es ist schlimm, einen geliebten Menschen leiden zu sehen. Es ist als wenn einem der Boden unter den Füssen weggezogen wird, wenn einem die Ärzte sagen, das es nicht mehr lange dauern wird. Aber gib trotz allem nicht soviel auf Prognosen. Jeder Fall ist anders. Dieses das einem alles so "Irreal" vorkommt kann ich sehr gut verstehen. Ging mir, uns auch nicht anders. Hast du den die Möglichkeit ihn zu Hause zu pflegen? Mit Hilfe eines Pallitativdienstes. Habt ihr ein Sauerstoffgerät?
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In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008 Du wirst für immer in meinem Herzen sein. |
#4
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Hallo Nicole, hallo Desi,
Danke für eure netten worte. z.Z. möchte ich mich nicht in grosse Hoffnung hinein steigern, sondern mich über die Zeit (Tage) freuen die wir haben. Er fühlt sich im KH gut und sicher aufgehoben und das respektiere ich. Sauerstoffgerät und all das andere Zeug habe ich zuhause, auch mobile Sauerstoffflasche. Aber wenn er glaubt dass gleich die Luft weg geht dann tut sie das auch! Heute im KH war er stabil. Hoffe dass es morgen so bleibt, aber Wasser läuft relativ schnell nach, und die luft wird wieder weniger... bald wird aber dauerhaft liegende Drainage, so können wir das dann ggf auch zu Hause ablassen. Dann versuchen wir es nochmal, hoffeendlich klappts, wenigstens noch ein paar Tage zuhause, die Hunde würden sich freuen. |
#5
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Hallo Yvonnchen,ich kann so gut nachfühlen was ihr grad durchmacht !
Wir stecken in der selben Lage,meine Mutter ist betroffen und es war auch nicht mehr operabel-auch (ähnlich) die Bauchaorta ummauert. Genieße jeden Moment mit deinem Mann,das wird dir niemand mehr nehmen können. Wie schon meine Vorschreiberin schrieb-jeder Fall ist anders und niemand kann dir sagen,wann es zu Ende ist. Ich bin genauso leer und unendlich traurig wie du,ich finde es so schlimm,dass man diese Krankheit nicht in den Griff bekommt was ich dir eigentlich sagen möchte,ich wünsche dir und deiner Familie sehr sehr viel Kraft für die kommende Zeit ! Alles Liebe Heike |
#6
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Hallo Yvonnchen,
ich wünsche Euch sehr, dass Ihr noch ein paar Tage zuhause miteinander verbringen könnt. Es ist eine schwere nervaufreibende Zeit, welche Du zur Zeit durchstehen musst und die Zeit "danach" wird auch nicht einfach sein. Ich hoffe Du bist nicht alleine und findest Unterstützung in der Familie, die hinter Dir steht und Dir unter die Arme greift. Ich war bisher noch nie in so einer Situation und hoffe, es auch nicht so schnell zu kommen. Ich kann Dir nur Kraft wünschen und dass Dein Mann nicht so viele Schmerzen aushalten muss. Ich glaube, so alt seid Ihr auch noch nicht oder habe ich da etwas überlesen? Das Leben kann so grausam sein......... Liebe Grüße Claudia
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<: 19.11.2008 Verdacht auf BSDK 27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1 30.12.2008 Portzugang 19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage 03.07.2009 Ende der Chemo 08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP 19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet 05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche 08/2010 Wir kämpfen immer noch! 07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren |
#7
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Liebe Yvonne
Ich wünsche Dir auch die Kraft das alles durchzustehen. Wohin man auch blickt in diesem Forum, nur Verzweiflung, Trauer und unendliches Leid. Ich fühle so mit Dir. Zitat:
ob man ähnlich wie bei Herzoperationen nicht "einfach" einen Bypass legen könnte und diese Aorta danach mitsamt dem Tumor rausschneiden könnte. Er sagte , so einfach wie sie sich das vorstellen ist das nicht, solche Operationen wurden noch nie durchgeführt. Soviel zu meinen laienhaften Äußerungen gegenüber den Ärzten. Obwohl ich diesen Gedanken ja nicht schlecht fand, wenn sowas irgendwann mal gelingen sollte, wäre es ein großer Fortschritt im Kampf gegen dieses Biest von Krebs. Seid lieb gegrüßt Rüdi |
#8
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AW: Die Ärzte sagen es wird nicht mehr lange dauern....
Hallo Yvönnchen,
Ich kann gut nachvollziehen was in dir vorgeht,mein erster Mann starb vor 15 Jahren am gleichen Krebs,jetzt hat mein Lebensgefährte Kehlkopfkrebs im Endstadium,aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall war mein Mann damals auch im Krankenhaus aber ich konnte dort mitübernachten und unsere Kinder konnten kommen wann immer sie Wollten. Auch Freunde haben sich dort verabschiedet. Er war immer weniger bei Bewustsein und ich konnte die Schmerzmittelzufuhr so regulieren daß er keine Schmerzen hatte. Wenn er wach war redete er mit uns, wir lachten auch noch zusammen und wenn er nicht bei Bewustsein war hielt doch immer jemand seine Hand. Das alles dauerte eine Woche, dann schlief er friedlich ein. Frag doch einfach mal ob das nicht möglich ist. Es wäre auch für dich eine große Beruhigung wenn du immer wüßtes wie es ihm geht. Man kann auch in der Zeit noch viele kleine Erleichterungen verschaffen die für jeden tröstlich sind. Ich wünsche dir noch viele intensive unrelativ schmerzfreie Zeit mit deinem Mann Ingrid |
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