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Das nahe Ende vor Augen führen?
Hallo Krebs-Forum,
meine Mutter hat seit circa zwei Jahren Darmkrebs. Dieser wurde durch eine Operation entfernt. Leider wurden Metastasen auf der Leber festgestellt, die trotz einer Chemotherapie wachsen. Die Ärzte haben zu meinen Brüdern und mir gemeint, dass sie voraussichtlich dieses Jahr sterben wird aufgrund der Lebermetastasen. Meine Mutter hat noch nicht danach gefragt und die Ärzte haben es ihr noch nicht gesagt. Wir haben es ihr ebenfalls noch nicht gesagt. Nun meine Frage: Soll ich es meiner Mutter sagen? Im Moment stehe ich auf dem Standpunkt, dass ich es ihr nicht sagen will. Es würde sie nur aus der Ruhe bringen. Auf der anderen Seite hat sie auch irgendwo das Recht zu erfahren, wie es um sie steht. Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln? Viele Grüße alwin23 |
#2
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AW: Das nahe Ende vor Augen führen?
Hallo.
Es tut mir super doll leid für Deine Mutter, für Dich und Deine Familie. Die Entscheidung kann Euch leider auch keiner abnehmen, und ich weiß wie schwer sie ist. Als ich die Diagnose Krebs zum 2. mal bekam sah es für mich sehr düster aus. Wir haben in der Familie lange diskutiert ob man es wissen möchte oder nicht. Meine Mutter zB. will es nie wissen wenn sie mal Krebs kriegen würde. Sie meint lieber früh und in würde sterben als mit den Therapien. Wir sehen das ein wenig anders. Ich würde es auf jeden Fall wieder wissen wollen. Es ist zwar ein riesen Schock und schwer zu verkraften, aber ich denke ich möchte es so. Der Gedanke das ich vielleicht was hätte tun oder sagen muß und nicht mehr dazu komme ist für mich unerträglich. Es liegt vielleicht auch daran das ich zwei Töchter habe die erst 6 und 10 sind. Du kennst Deine Mutter besser, vielleicht "löst" sich das "Problem" ja im laufe von Gesprächen mit ihr. Vielleicht fragt sie ja bald einfach nach. Ich hoffe Ihr könnte eine Entscheidung treffen, die für sie in Ordnung ist, egal wie sie ausfällt. Das Ihr sie liebt und ihr beisteht ist sehr wichtig !! Ich möchte so eine schwere Entscheidung nie wieder treffen müssen, und ich schicke Euch ein riesen großes Paket Kraft und Liebe und hoffe Ihr findet einen Weg für die Zukunft. Für Deine Mama trotz allem alles liebe und gute!! LG Sanny PS: Sorry, alles etwas wirr geschrieben, hat mich aber so sehr an meinen Sohn erinnert........
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Mein persönlicher Weg zur Bewältigung. |
#3
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AW: Das nahe Ende vor Augen führen?
Hallo Alwin,
ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Deine Mutter nicht ahnt, wie ernst ihre Erkrankung ist. Das Wissen darüber ist ja auch eine Chance vorher noch vieles miteinander zu regeln besprechen, zu beten.... Die Situation dass ein Patient es ahnt, die Angehörigen es nicht wagen darüber zu sprechen stelle ich mir belastend vor. Allerdings sehe ich eine Aussage von Ärzten, wie lange noch jemand lebt für sehr problematisch an. Ich selbst lebe nun schon drei mal so lange wie durchschnittlich zu erwarten wäre, habe leider aber auch Mitpatienten kennengelernt wo es viel rascher verlief. Gruß Thomas |
#4
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AW: Das nahe Ende vor Augen führen?
Hallo Alwin,
Du kennst Deine Mutter am besten und wirst es für Euch entscheiden müssen! Ich stehe auch auf dem Standpunkt, Prognosen stimmen nicht immer! Meine Mutter fragte damals nicht einmal danach wie es um sie steht und ich habe ihr deswegen auch nichts gesagt. Sie hat bis zum Schluss gehofft und die Hoffnung wollte ich ihr nicht nehmen. Ist Deine Mutter eher ein positiver Mensch? Lass`es auf Dich zukommen! Alles Gute wünsche ich Euch! Liebe Grüße! Sanne |
#5
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AW: Das nahe Ende vor Augen führen?
Hallo,
ich würde es auf gar keinen Fall sagen! So hat Deine Mutter eine Chance, die Prognose vielleicht doch noch zu überlisten. Weil der psychische Zustand manchmal entscheidend ist. Die Ärzte sind keine Götter, sie haben, denke ich, auch nicht das Recht, überhaupt irgendwelche Urteile zu fällen über die Lebensdauer. Meine Oma hatte Krebs und hat es nicht gewußt. Sie lebte ruhig und gelassen und regelte mit einem klaren Kopf ihren Alltag. Dann ist sie gestorben...an einem Autounfall. Ich wurde vor fast 3 Monaten über "meinen" Kebs aufgeklärt. Es ist ein absolutes Frühstadium bei mir. Doch es hat mich in einen so tiefen Schock versetzt, ich habe solche Schmerzen (vielleicht auch psychosomatischer Art) und Depressionen, daß ich so etwas nicht dem schlimmsten Feind wünschen würde. Früher war ich auch der Meinung, man soll den Krebskranken über alles aufklären, was seine Krankheit und ihren Verlauf betrifft, weil er doch die Möglichkeit bekommen soll, "alles" zu regeln. Heute als Betroffene denke ich so darüber: viele Krebskranke wären ihrer Umwelt sehr dankbar dafür, wenn sie eben nicht auf so eine brutale Art und Weise gezwungen werden würden, alles regeln zu müssen. Das ist ungefähr so, wie wenn die Hellseher sich verpflichtet sehen würden, jeden "Gesunden" über seinen womöglich baldigen Tod aufzuklären, damit dieser "noch alles regeln" könnte. Lg. Soreya Geändert von Soreya (04.06.2006 um 10:33 Uhr) |
#6
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AW: Das nahe Ende vor Augen führen?
Andererseits ermöglicht die "Wahrheit" es, sich zu verabschieden
und noch alles zu regeln, was noch zu regeln ist. Ich persönlich stell es mir schlimm vor, zu sterben, ohne alles was ich noch tun wollte erledigt zu haben. |
#7
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AW: Das nahe Ende vor Augen führen?
mein vater ist letztes jahr an bauchspeicheldrusekrebs gestorben.
Meine Mutte und meine Geschwister wollte es mein vater nicht erzaehlen, ich war die einizige befuerworterin. Ich glaube mann kann sich besser verabschieden wenn mann offen daruber reden kann. aber es ist nicht einfach Zitat:
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