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Vater Blasenkrebs - Totale Verzweiflung
Hallo meine Lieben,
nachdem ich meine Mutter in der Zeit von 2008-2010 mit Bauchspeicheldrüsenkrebs begleitet habe, sehe ich mich wieder mit dem Thema Krebs konfrontiert. Mein Vater (73) wurde letzte Woche Dienstag mit Blut im Urin in der Notfallstation vorstellig. Davor hatte er in ca 2 Monaten bereits 20 Kilo abgenommen. Er wurde in das städtische Krankenhaus aufgenommen und anhand von MRT und CT wurde folgendes festgestellt: Blasenkrebs 6 cm in der linken Niere Metastasen im gesamten Thorax, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Wirbelsäule Höhe 9 Er hat keine Schmerzen Da die Schwestern überfordert waren, hatten sie keine Lust ihm eine Urinflasche oder Windel zu geben. Nach dem klingeln nach Schwester, wurde nur der Kopf kurz reingesteckt, Alarm ausgemacht und gesagt ich komme gleich. Daraufhin hat man die stundenlang nicht mehr gesehen. Als mein schwacher Vater alleine versuchte auf Toilette zu gehen, flog er im Bad von der Toiletten Schüssel runter. Blaues Auge, nase geschwollen, 2 Rippen angebrochen und 1 Schneidezahn ausgebrochen. Montag diese Woche schaffte ich es endlich mich durchzusetzen und ich konnte ihn entlassen. 1 Nacht war er dann Zuhause, wo er den nächsten Zusammenbruch hatte. Dienstag diese Woche brachte ich ihn in eine andere Klinik. Dort bekam er Antibiotika und eine Schiene oder Brücke von Niere zu Blase. Ich dachte endlich ist er in professionellen Händen und am Freitag heißt es plötzlich: urologisch alles erledigt, OP am 8.4., er darf nach Hause. Seit 2 Tagen ist er nun bei sich Zuhause, denn zu mir ziehen möchte er nicht. Ich wechsle Windel, begleite und stütze ihn vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, aber er wird immer schwächer. Gegessen hat er heute ein halbes Marmelade Brot, sonst nichts. Er hat keinen Hunger und möchte auch nichts essen. Den Arzt, den ich heute in meiner Verzweiflung gerufen habe, hat nur bei künstlicher Ernährung abgewunken und sagte meinem Vater Knall hart ins Gesicht: sie werden an dieser Krankheit sterben. Mein Vater hatte immer noch die ganze Zeit die Hoffnung: Niere, Schilddrüse raus, Chemo gegen Metastasen. Was kann ich noch tun??? Ich kann ihm doch nicht einfach zuschauen, wie er immer schwächer wird. Er hat doch keine Schmerzen. Er muss derzeit nur irgendwie aufgepeppt werden. MCP Tabletten hab ich organisiert. Eure Claudia
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<: 19.11.2008 Verdacht auf BSDK 27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1 30.12.2008 Portzugang 19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage 03.07.2009 Ende der Chemo 08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP 19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet 05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche 08/2010 Wir kämpfen immer noch! 07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren |
#2
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AW: Vater Blasenkrebs - Totale Verzweiflung
Liebe Claudia,
es tut mir sehr leid, was ihr gerade durchmacht. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass die Schwestern komplett zeitlich überfordert sind und man am besten Angehörige in der Klinik hat, die mit Hand anlegen können. Was den Appetit und die Schwäche deines Vaters angeht: Es gibt flüssige Astronauten-Shakes, in denen alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind. Die sind nicht ganz billig und werden leider auch nicht von allen verdaungsmäßig vertragen. Außerdem gibt es in der Apotheke ein geschmackloses, ich nenn es jetzt mal Mästpulver, das man sich in den Tee einrühren kann. Am besten gegen den Gewichtsverlust bei meinem Mann hat geholfen, jede Menge frischer (Milch)-Shakes und Smoothies mit Tiefkühlfrüchten und Obst der Saison anzubieten. Trinken geht ja oft besser als essen, wenn man sich nicht wohl fühlt. Dein Vater er braucht nun einen Arzt, dem er vertraut und der die Fäden in der Hand hält. Hat er einen Onkologen oder einen guten Hausarzt? Ich wünsche Euch viel Kraft Katharina |
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AW: Vater Blasenkrebs - Totale Verzweiflung
Hallo Katharina,
Danke für Deine Antwort. Fresubin ist uns bekannt und wird aber nicht gemocht. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, hier im Forum ein Wunder zu finden. Vielleicht muss ich lernen, dass mein Vater gar keine Lust mehr hat zu kämpfen. Urologe hat er nicht, der Hausarzt ist sehr gut im Rezepte rausschreiben. Als ich ihn bat, als Hausarzt nach seinem Patienten zu schauen und eine Bedarfsaufstellung zu machen (Pflegebett, etc) bekam ich die Aussage: schreiben sie uns auf, was sie benötigen und ich gebe ihnen ein Rezept dafür. Als ich am Telefon um ein Rezept für einen Rollstuhl bat, hat es nur geheissen, mein Vater ist nicht bettlägerig und soll sich nicht so anstellen. Er hat gar kein Bild davon, wie mein Vater in den letzten 14 Tagen abgebaut hat. Ich bin verzweifelt und fühle mich allein gelassen.
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<: 19.11.2008 Verdacht auf BSDK 27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1 30.12.2008 Portzugang 19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage 03.07.2009 Ende der Chemo 08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP 19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet 05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche 08/2010 Wir kämpfen immer noch! 07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren |
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AW: Vater Blasenkrebs - Totale Verzweiflung
Habt ihr eine Pflegestufe? Sprich mit der Krankenkasse, die sind da sehr hilfreich. Dann rufe eine Pflegedienst an, dass die deinen Vater bzw. dich beraten, wie ihr das angehen könnt. Die kommen dafür ins Haus.
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lg gilda |
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AW: Vater Blasenkrebs - Totale Verzweiflung
....und sicher auch den Palliativdienst, sofern vorhanden. Sie haben sicher auch noch paar hilfreiche Einfälle.
Zitat:
Viele Grüße! Safra
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"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche |
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AW: Vater Blasenkrebs - Totale Verzweiflung
Hallo Claudia,
also, es wäre gut, wenn Du einen SAPV einschalten könntest. Das macht in der Regel der Hausarzt. Gibt es das bei euch? Die sind gut und kümmern sich auch um Hilfsmittel. Wenn möglich, schalte schnell den Medizinischen Dienst ein, per Eilverfahren, damit er eingestuft wird. Sag Deinem HA, dass Du einen Toilettenstul brauchst. Da sind auch Rollen unten dran und den kannst Du auch als Rollstuhl in der Whg benutzen. Ist schmäler und passt auch durch Türen durch, die nicht extra breit sind. Ansonsten würde ich ihn auf eine Palliativstation bringen oder nach einem Hospitzplatz schauen. Dort wird sich gekümmert und du kannst trotzdem bei ihm sein. Alleine bleiben kann er jedenfalls nicht, so wie es scheint oder kannst Du ihn betreuen? Ach mann, das tut mir leid!!! Ich wünsche Dir viel Kraft!!!! Nicitzka |
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