|
#1
|
|||
|
|||
Magenkrebs
Hallo ihr Lieben,
vor einigen Wochen bekam mein Vater (56J. jung) ein anhaltentes Druckgefühl im Oberbauch und er hatte zunehmend Schmerzen beim Essen und nahm nach und nach 10kg ab. (Was anfangs nicht weiter schlimm war, da er dank guter Hausmannskost meiner Mutter gut beisammen war) Unzählige Untersuchungen und Tests später steht nun fest, dass er Magenkrebs hat. Die Klassifikation erfolgte wie folgt: mäßig differenziertes Adenokarzinom vom intestinalen Typ nach Laurén in Magenkorpus mit Stenosierungstendenz pT3 pN3a pMX. Zwei metastasensuspekte Rundherde im linken Lungenunterlappen sowie Abbildung eines metastasisch suspekten Hiatus subphrenisch im Lebersegment IVa. Da ich mich schon etwas belesen habe, sind mir doch ein paar Fragen aufgetaucht. In dem Befund steht weiterhin zur Therapie und Verlauf, dass eine neoadjuvante Chemotherapie begonnen wird. Mittlerweile bekommt mein Vater alle 14Tage 24h seine Chemotherapie (genaue Zusammensetzung ist mir leider unbekannt). Dies soll über 2-3 Monate erfolgen und dann sollen weitere Untersuchungen zeigen, ob der Magen entfernt wird. Ist es nicht aber sehr unwahrscheinlich, dass bei dieser Metastasierung und dem Lymphknotenbefall eine so deutliche Verbesserung eintritt, dass die Entfernung des Magens samt Tumor überhaupt sinnvoll wird? Ich meine, in dem Stadium sind die Maßnahmen, die man trifft doch eher nur noch palliativ und man versucht den Patienten soweit wie möglich zu entlasten. Denn Heilung ist doch ausgeschlossen. Natürlich ist es richtig, dass meinem Vati weiter Hoffnung gemacht wird. Allerdings sollte man uns als Angehörigen doch nicht das blaue vom Himmel erzählen, denn für uns wäre es besser, wenn wir noch jeden Tag mit ihm genießen können und nicht jeden Tag mit aller Hoffnung kämpfen, wenn es doch eher aussichtslos ist. Wir haben gute und schlechte Tage. Gestern beispielsweise war er kraftlos und hat den Tag im Bett verbracht, heute macht er wie, wenn er kerngesund wäre Gartenarbeit und genießt das schöne Wetter draußen. Auch mit dem Essen ist es so eine Sache. Manchmal meckert er über alles, was meine Mutti und ich ihm vorschlagen und isst gar nix; an anderen Tagen isst er Sachen und auch eine für ihn mittlerweile große Portionen, wo wir nur staunen und gar nicht wissen, wie ihm das schmecken kann Ich freue mich über Informationen, die mir helfen, die Lage realistischer einzuschätzen und wünsche euch einen schönen Tag. Liebe Grüße, Cora |
#2
|
|||
|
|||
AW: Magenkrebs
Liebe Cora,
mein Vater hatte auch Magenkrebs in einem sehr weit fortgeschrittenem Stadium. Seine Lymphknoten waren örtlich befallen, und er hatte einen kleinen Befall im Bauchfell. Bei uns war eigentlich nie die Rede davon, dass er noch operiert werden sollte. Zumindestens nicht in dem Krankenhaus in dem die Krankheit festgestellt wurde. Nach langem Suchen fanden wir dann einen Arzt der die OP trotz dem Befall machen wollte. Meinem Vater ging es währen der vier Monate nach der Diagnosestellung eigentlich sehr gut. Er konnte alles essen, fing an das Haus umzubauen und war oft mit Freunden und Bekannten unterwegs. Nach dem ersten Zyklus Chemo (6 Wochen abwechselnd Cisplatin / Cisplatin + 5 FU) waren die Tumormarker erstaunlich zurückgegangen. Nach der Chemopause ist mein Vater während der zweiten Chemo zusammengebrochen, er hatte eine hochgradige Vergiftung. Nach zwei Wochen hoffnungloser Versuche der Ärzte die Organe und das Zentrale Nervensystem irgendwie wieder auf die Reihe zu bekommen ist mein Vater am 12.08.11 an dieser Vergiftung verstorben. Ich habe danach erfahren, das es Patienten gibt die bei gleicher Chemogabe währenddessen im Krankenhaus bleiben, und die Chemo dann verteilt über vier Tage bekommen. Hier werden die Nieren dann viel besser gespült. Für mich habe ich entschieden niemals eine palliative Chemo zu wählen. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Wichtig ist hier wircklich unbedingt regelmäßig zu entgiften und somit Leber und Nieren zu entlasten. Uns hatte man damals gesagt, das eine Magenoperation lt. Krebsverordnung, nur bei einer Metastasenfreiheit gemacht wird. Beobachte deinen Vater während der Chemo, manchmal ist Lebensqualität vielleicht besser als Lebensverlängerung. Ich kann dich gut verstehen, ich habe meinen Vater überalles geliebt. Habe auch tage- und nächtelang versucht Informationen zu finden. War mit ihm bei einigen Ärzten in Deutschland. Ich denke der Kampf um das Leben so nahestehender Personen ist ein großer Schritt in Richtung Verarbeitung. Verbringe einfach soviel Zeit mit deinem Vater wie nur möglich. Sag ihm alles was Du fühlst. Gib die Hoffnung trotz allem nicht auf. Vielleicht sucht ihr euch einfach auch Unterstützung bei einem Heilpraktiker oder Immunologen. Liebe Grüße uns Alles Liebe für Dich und Deinen Papa |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|