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#1
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Chemo oder nicht?
Hallo, beim sreening wurde bei meiner Frau (53) in der linken Brust etwas entdeckt. 7mm groß. Ließ sich komprimieren. Rand war zu zweidrittel glatt.
Die Hoffnung auf ein gutartigen Befund war aber nach der Stanze dahin. Sie ist inzwischen BET operiert worden. Lymphknoten waren nicht befallen (3 Wächterknoten wurden herausgenommen und während der OP untersucht). Keine Metastasen. Gestern waren wir zur Besprechung der Nachbehandlung. Dort haben wir auch den genauen Befund erfahren. Haben uns aber nicht die genaue Bezeichnung des Tumors merken können. Werden aber nächste Woche die Information nachholen. Die Vorraussetzungen für eine Behandlung sind wohl sehr gut. Das einzige was ungünstig ist, ist die Einstufung G2. Wenn wir das richtig verstehen, entsprechen die anderen Faktoren dann der Einstufung in 'niedriges Risiko' wie in Wikipedia beschrieben. Aber durch G2 ergibt sich die Bewertung insgesamt als mittleres Risiko. Es soll ein Bestrahlung geben und ein Behandlung mit Tamoxifen. Zur Diskussion wurde aber auch eine zusätzliche Chemo mit 6x FEC gestellt die den Erfolg der Behandlung um 3% erhöht. Wobei ohne Chemo der Erfolg wohl schon über 90% liegt. Unsere Frage an die, die vielleicht auch schon einmal vor dieser Entscheidung standen (aber natürlich an alle anderen), ist folgende: Soll man die unter Diesen Umständen eine Chemo machen oder nicht? PS: Ich habe die Ärztin gefragt ob sie selbst, wenn sie an Stelle von meiner Frau wäre, diese Chemo machen würde. Nach einigem zögern, weil sie wohl etwas überrascht war, war 'nein'. Liebe Grüße und viel Kraft beim Kampf gegen den Krebs tommy |
#2
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy!
Auch wenn ich mich hier mal wieder in in die Nesseln setze... Überlegt und informiert Euch - in aller Ruhe!!!!!!! Ich habe alle empfohlenen Therapien abgelehnt (Chemo, Strahlen und Hormone) - nur die OP machen lassen - mir geh's gut! Im Gegensatz zu manch anderen, die Chemo & Co gemacht haben und an den Nachwirkungen zu "knapsen" haben - aber das muß Jeder für sich entscheiden! Inzwischen gibt es aber Testverfahren, um auszuloten ob - und welche Chemo überhaupt anspricht.... Ich habe die Erfahrung gemacht, daß alle Ärzte, mit denen ich zu tun hatte, letztendlich meine Entscheidung gar nicht so abwegig fanden... egal wie Ihr Euch entscheidet! Alles, alles Gute!!!!!!!!!! Das heißt aber nicht, daß ich mich im Falle eines Rezidivs nicht heute anders entscheiden würde.... aber das ist der Vorteil - ich habe dann noch alle Optionen offen! (Hoffe sehr, daß ich nie davon Gebrauch machen muß!!) Liebe Grüße! Iris |
#3
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo tommy
Zitat:
Das muss jeder selbst entscheiden aber ich hätte mich dagegen entschieden. Alles Gute Jennifer |
#4
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy
ich hatte ne Chemo, unter ganz anderen Umständen. Will nur sagen, bin nicht grundsätzlich dagegen. Was ich mit in die Entscheidung einbeziehen würde: Chemos sind Zellgifte. D.h. sie greifen Zellteilung in irgendeiner Art und Weise an. Damit zerstören sie Krebszellen besonders, stressen aber auch die "normalen Zellen". Damit haben sie eine gewisse Gefahr selbst wieder Krebs zu erzeugen. Wie groß das Risiko ist und wann das genau eintritt und welche Krebsarten, ist mir nicht ganz klar, denke, das hängt auch vom Mittel selbst ab. Aber ich hab schon so Größenordnungen von 5% Risiko gehört / gelesen. Im Internet findet man nicht wirklich viel. Eine Ärztin hat mir den Zusammenhang grundsätzlich bestätigt, aber keine Prozentzahl nennen wollen. In den Fällen, wo das mit der Chemo eindeutig ist, würde man die Jahre, wo man in Gefahr kommt, an einem neuen Krebs zu erkranken oft gar nicht mehr erreichen. Ich bin mir allerdings nicht sicher wie das in den Nutzen "3%" einbezogen wird und ob überhaupt. Hinterfrag das sicherheitshalber mal. Vielleicht beeinflusst das die Sicht auf die Dinge. LG Mona |
#5
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
ich war in ähnlicher Situation wie Deine Frau. Mein Tumor war 8 mm und auch ein G2, kein Lymphknotenbefall, allerdings war der Hormonrezeptor negativ und auch Her2neu war negativ, d. h. ich nehme kein Tamoxifen oder ähnliches. Ich habe mich für den Therapievorschlag 6 x FEC und 30 x Bestrahlungen entschieden. Zum Zeitpunkt der Diagnose war ich noch nicht in den Wechseljahren, das war für mich auch ein wichtiger Punkt, weil die Zellteilung doch noch recht zügig vonstatten geht. Bei der OP fliesst Blut und das Wandern von Krebszellen ist möglich, trotz Sicherheitssaum. Mein Sicherheitsdenken ist sehr hoch. Die Entscheidung für Chemo und Bestrahlung ist die einzige 'Vorsorge', die ich schaffen konnte. Im Falle eines Rückfalls würde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich nicht 'alles' ausgeschöpft hätte. Im Nachhinein mache ich mir eher Gedanken darüber, ob ich die Bestrahlung nicht hätte sein lassen sollen. Denn wenn ein Rückfall in der betroffenen, jetzt noch erhaltenen Brust, erfolgen sollte, werde ich um eine Ablatio nicht herumkommen. Ein bestrahltes Feld kann nie wieder bestrahlt werden. Bald habe ich schon 2 Jahre rückfallfrei überlebt. Die Chemo hängt mir noch in den Knochen. Mit der Zeit sind die Nachwirkungen der Chemonebenwirkungen jedoch enorm gesunken. Es heißt, eine Chemo ist in ca. 2 Jahren grob abgebaut, vollständig erst nach ca. 10 Jahren. Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und Zuversicht und Deiner Frau wünsche ich, das sie die für sich stimmige Entscheidung trifft. Lieben Gruß Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
#6
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AW: Chemo oder nicht?
Hi Tommy und Anhang,
ich weiss was ihr gerade durchmacht, denn ich hatte fast die gleichen Ausgangspunkte....ich wurde im Nov.06 Brusterhaltend operiert, pT 1b, pNO(sn) (0/6) MO, invasiv duktales Ca. G2 mit DCIS-Anteil, Oestrogen 50%, Progest.: 80%, HER2/neu:1 (neg.) 9mm Tumor, ich bin 46 jahre alt und noch nicht in den Wechseljahren. Mir wurde die Entscheidung ob Chemo oder nicht auch selbst ueberlassen und wurde durch 2 Computerprogramme mit Prozentaussagen geschickt!!! Auch ich habe meinen Onkologen gefragt, was wenn ich seine Frau waere, er ihr raten wuerde, es kam ein Schulterzucken.....Mein Frauenarzt meinte auch keine Chemo....so habe ich mich dann auch entschieden und hab 36 Bestrahlungen bekommen und bekomme nun alle 28 Tage Zoladex und nehme Arimidex ein. Die ganzen Nebenwirkungen sind nicht so toll und ich werden mir im Herbst die Gebaermutter und Eierstoecke entfernen lassen. Die Angst bleibt immer, ob mit Chemo oder nicht....und wir ALLE wollen auf der sicheren Seite stehen.....wie hier immer wieder gerne geschrieben wird. Ich wuensche euch viel Mut und ihr macht fuer euch die richtige Entscheidung. ganz liebe Gruesse amERIKA |
#7
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo, erst einmal ein Danke für Eure Teilnahme und die Informationen.
Wir haben jetzt die genaue Bezeichnung: Es ist ein invasives Mammacarcinom, Tumorkategorie: pT1b, pN0 (SLN), G2 (6Punkte), MIB1 5%, ER 100%, PGR 40%, Hercep-Score 1+ Nach allem was wir jetzt an Informationen haben würde meine Frau auf die Chemo verzichten. Z.Z. würde das bedeuten, Bestrahlung und Tamoxifen. Werden jetzt noch eine Beratung der Krankenkasse in Anspruch nehmen. Evtl. noch den Frauenarzt meiner Frau mit einbeziehen. Hat sich jemand schon einmal an das Expertenteam von www.ueberleben-mit-brustkrebs.de gewandt? Wollten wir evtl. auch noch tun. Liebe Grüße tommy und Frau |
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