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#1
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Erfahrungen mit beruhigenden Medikamenten bei Hirnmetas
Hallo,
unsere Mutter hat auch den hier oft schon beschriebenen Kleinzeller, nach langem Kampf (sind jetzt bald zwei Jahre) ist die Metastasieung weit fortgeschritten. Besonders die Metas im Hirn machen ihr zu schaffen.. Man hat den Eindruck, dass die Veränderungen stündlich stattfinden. Sie vergisst Viele Dinge, bringt einiges durcheinander und wird schnell aggressiv. Sie ist körperlich noch recht fit, hat Schmerzen, die sich mit Palladon und der zusätzlichen Gabe von Novaminsulfoon in den Griff bekommen lassen. Leider weiß sie selbst dass sie vieles vergisst und ungerecht wird. Das macht sie dann sehr traurig. Sie ist völlig rastlos, kann keine fünf Minuten irgendwo sitzen. Das können Nebenwirkungen des Cortison sein... wir haben in Absprache mit den behandelnden Ärzten die Dosis halbiert. Darüberhinaus bekommt Sie Neurocil-Tropfen sowie 2x 0,5 mg Larazepam zur Beruhigung/Dämpfung (Scheiß Wort wenn ich das mal so frei formulieren darf). Unter der Gabe der letztgenannten Medikamente ist Sie jedoch völlig "abgeschossen" Sie schläft fast nur, wird nicht richtig wach, sie isst und trinkt dann auch nicht mehr. Als ich mit ihrer Hausärztin sprach suchte ich nach einer Medikation die Ihr die Unruhe nimmt und sie, wenn Möglich, ihr verändertes Wesen vergessen lässt. Vielleicht hat mih die Ärztin mißverstanden...meine Schwester und ich wollen nicht unser Leben erleichtern und Sie in einenDämmerzustand versetzen, wir würden es Ihr gerne etwas einfacher machen. Hat jemand eine Idee? Wir würden sie halt gerne noch ein paar Tage bei uns haben!
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#2
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AW: Erfahrungen mit beruhigenden Medikamenten bei Hirnmetas
Hallo,
wird bei Deiner Mutter der Blutzucker überwacht. Das wurde bei meiner Mutter wohl übersehen und so hat sich unter dem Cortison eine Diabetes entwickelt, die eher zufällig entdeckt wurde. Bei einem Zuckerwert von 479 (normal ist bis 140) wurde sie gleich im KH behalten. Jedenfalls, was ich sagen will ist, daß durch den Zucker auch das Gedächtnis leidet. Liebe Grüße Andrea |
#3
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AW: Erfahrungen mit beruhigenden Medikamenten bei Hirnmetas
Danke für deinen Hinweis Andrea...Gott sei dank ist meine tapfere kleine Schwester(die bald 30 wird) Arzthelferin und son Zuckertestgerät ham wir im Haus. Leider scheint das ganze aber doch komplexer zu sein als ich geahnt habe... eine der Metas drückt eine wichtige Vene die vom Gehirn kommt ab... es kommt nun schon zu Schwellungen im Gesicht. Es findet ein makaberes Wettrennen zwischen den Metas im Kopf, und denen am Lymphkonoten unten am Hals statt, die den Blutrückfluss vom Kopf behindern und ggf. weiter auf die Luftröhre drücken. Unsere Hausärztin, die uns sehr gut unterstütz hat durchblicken lassen, dass es sinnvoll sei den Hirnmetas die Daumen zu drücken... Seid mir bitte nicht böse wegen meiner Ausdrucksweise aber irgendwie bin ich heute am Tiefpunkt angelangt....
Ich wünsche mir sehr, dass unsere Mutter gehen kann wenn sie das möchte, ich hätte sie natürlich gerne bei uns aber wir haben den Kampf verloren... Wir haben aber auch gemeinsam zu Viel gekämpft. Meine Mutter hat sich vor fünf Jahren von unserem Vater getrennt, der neben dem neuen Daimler wohl auch ne neue Beifahrerin hatte. Wir haben bis dahin alle gemeinsam in einem Haus gewohnt und in unserem Familienbetrieb gearbeitet. Also haben wir damals begonnen für unserzu Hause, unseren Betrieb und später dann gegen den Krebs zu kämpfen. Wir haben vieles erreicht was wir uns gewünscht haben, haben unseren Vater ausgezahlt, das Unternehmen übernommen, wohnen jetzt in unserem eigenen Haus (immer noch alle zusammen) und haben versucht den Krebs zu besiegen. Ich glaube, dass man nur ein bestimmtes Potential zum kämpfen hat. Mutters ist offensichtlich erschöpft Ich hoffe, dass sie in Frieden und Ruhe gehen kann!
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#4
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AW: Erfahrungen mit beruhigenden Medikamenten bei Hirnmetas
Ich nehm Dich in den Arm und wünsch Euch allen viel Kraft für die nächsten Tage.
Ich werde an Euch denken und positive Gedanken schicken. Viele Grüße Andrea |
#5
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AW: Erfahrungen mit beruhigenden Medikamenten bei Hirnmetas
hallo xaver
tut mir leid, das deine mama auch diese mistdinger im kopf hat. mein papa bekam die diagnose multiple(viele) hirnmetas im februar 2006. vier wochen später ist er leider gestorben. er bekam keine beruhigungsmittel, da sein verhalten sich nicht geändert hat, krampfanfälle bekam er auch nicht. für den fall hatte ich aber tavor plättchen zu hause. tage vor seinem tod schlief oder dämmerte er ganz oft. einen abend vor seinem tod war er aber dann doch sehr unruhig und versuchte mit aller macht nicht einzuschlafen. er nahm auch nichts mehr zu sich. cortison konnte ich auch keins mehr verabreichen. auf grund der doch sehr starken unruhe legte ich ihm ein tavor plättchen in den mund, löst sich selbst auf, papa schlief sich dann ruhig ins koma und schlief am nächsten tag ruhig ein. das verwirrt sein, ging durch die cortisongabe ganz weg, so das papa die letzten drei wochen noch geistig voll erleben konnte. ich wünsche euch viel kraft und vor allem das deine mama, wenn es soweit ist, ruhig einschlafen kann. bekommt sie cortison? papa hatte auch blutzucker durch das cortison, er wurde jeden abend gespritzt. liebe grüße iris |
#6
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AW: Erfahrungen mit beruhigenden Medikamenten bei Hirnmetas
Hallo Iris und Andrea,
wir geben ab heute kein Cortison mehr, das war eine schwere Entscheidung. Ich halte sie jedoch für richtig. Wegen der schnellen Ausbreitung der Metas im Halsbereich kommt es bereits zur Behinderung des Blutflusses, dass auch die Atmung beeinträchtigt wird ist wohl wegen der Lage wahrscheinlich. Wir möchten gerne, daß sie bei uns zu Hause bleiben kann. Ich möchte nicht, das sie erstickt. Wir geben ihr das Tavor in geringer Dosierung (0,5 mg 1-2 mal am Tag, sowie 1mg zum schlafen zur Nacht). Mama hat schon immer mit großer Unruhe auf Cortison reagiert. Ein weiterer Grund es abzusetzen. Wir leben mit der Diagnose Hirnmetas schon fast 1 Jahr, wie bei vielen auch hat eine (erfolgreiche?) Strahlenbehandlung uns Hoffnung gegeben, danach waren aber sowohl der Primärtumor als auch die anderen Metas wieder aktiv, so dass sich ein weiterer Chemozyklus anschloss.Bei der Kontrolle Anfang Januar war alles vergrößert wieder da! Ich glaube sie kann einfach nicht mehr und ich möchte sie nicht festhalten... Ich glaube fest daran, dass es ein danach gibt...warum sollen wir nicht so bald wie möglich mit dem Leben danach beginnen,wenn sie das Leben hier nur quält? Oder darf ich immer noch nicht aufgeben? Wie seht ihr das?
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Geändert von Xaver (03.02.2007 um 08:10 Uhr) |
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