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Darmkrebs - Endstadium ?
Hallo an alle,
Bei meinem Vatér ( 84 Jahre alt) wurde im November 2004 Darmkrebst festgestellt und Anfang Dezember 2004 operiert. Es handelte sich um einen T4 Tumor, der komplett entfernt wurde. Sichtbare Metastasen gab es keine. Es wurde kein künstlicher Ausgang gelegt. Anschliessend Reha-Aufenthalt, ab Mitte Januar war er wieder zuhause. Von einer Chemotherapie wurde aufgrund seines hohen Alters in Kombination mit seinem schwachen Allgemeinzustand abgeraten. Anfangs lief alles gut, dann gab es immer mehr Probleme mit der Verdauung, Erbrechen und letztendlich Darmverschluß, der aber ohneOperation behoben wurde. Es kam aber immer wieder zu Komplikationen, sodaß er nochmals operiert wurde und Verklebungen und Verwachsungen im Darm entfernt wurden. Dieses Problem wurde zwar beseitigt, aber die Ärzte im Krankenhaus teilten uns mit, daß sich mittlerweile ganz rasant Metastasen im gesamten Bauchraum verbreitet hätten und die Prognosen dementsprechend schlecht ständen. Aus ärztlicher Sicht könne ausser versuchen den Allgemeinzustand zu stabilisieren und entsprechender Schmerztherapie nicht mehr viel getan werden. Mein Vater ist über seinen Zustand informiert und wir versuchen alles Erdenkliche um ihm die Tage zu erleichtern. Mittlerweile ist die Situation folgende: lange Zeit kam aus einer kleinen Öffnung der Operationsnarbe Eiter ( lt. den Ärzten zersetzendes Gewebe aus dem Bauchraum), dies ist jetzt aber trocken. Er behält kaum noch Nahrung bei sich, ca. 50-80 % von dem Wenigen was er noch ißt wird erbrochen. Mittlerweile lassen wir NaCL und Periplasmal ( Zusatznahrung) täglich per Infusion verabreichen. Es geht ihm dann 3 Tage lang mal einigermassen gut, dann kann er auch ein paar Schritte in der Wohnung laufen, dann kommt der totale Absturz und er ist den ganzen Tag nur am Schlafen. Wir wissen alle das die Krankheit fortschreitet aber mich quält es unheimlich ihn jeden Tag so leiden zu sehen. ( Er bekommt Durogesic Pflaster und die Schmerzen haben wir recht gut im Griff). Meine eigentliche Frage nun: wer hat ähnliches erlebt, wie lange muss er noch leiden ?? |
#2
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Darmkrebs - Endstadium ?
Hallo Wolfgang,
Die jetztige Zeit ist die Schlimmste, Ihr steht daneben und könnt nicht viel tun, als nur Da-Sein und ihm die Zeit so angenehm als nur möglich machen. Leider kann Dir niemand sagen, wie lange Dein Vater oder sein Körper noch Kraft haben. Jeder Körper und die Krankheit ist anders, und deshalb kann es nur noch wenige Tage dauern, aber genauso auch einige Wochen. Habt Ihr Euch Unterstützung für die tägliche Pflege/Begleitung geholt? Ihr könnt von der Krankenkasse ein Bett mit spezieller Luftmatratze anfordern, das ihm das Liegen bedeutend erleichtern wird. Ich wünsche Euch alles Gute, viel Kraft und Stärke für die kommende Zeit. Liebe Grüße Jutta |
#3
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Darmkrebs - Endstadium ?
Hallo Jutta,
danke für die Antwort. Das ist eben das Schlimmste, die Hilflosigkeit nichts tun zu können. Ja wir haben eine häuslichen Pflegedienst, der uns sehr gut unterstützt und haben auch bisher von der Krankenkasse die notwendigen Mittel dafür bekommen. Gruß Wolfgang |
#4
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Darmkrebs - Endstadium ?
Lieber Wolfgang,
ich hoffe, dass Dein Vater nicht mehr lange leiden muss. Sagt alles, was zu sagen ist. Es kann manchmal schnell gehen, dass das Bewusstsein schwindet und Dein Vater nicht mehr viel merkt. Es wäre schade, Dinge ungesagt zu lassen. Denkt Ihr darüber nach, die künstliche Ernährung einzustellen? Wie denkt Dein Vater darüber? Wir haben bei meinem Vater aufgehört mit der Nahrung, als es ihm so schlecht ging, dass er fast nur schlief. Ich bin heute froh über die Entscheidung. Wir sind alle bis zum Ende bei ihm gewesen (61 Jahre alt) und waren uns einig, dass dieses Leiden nicht künstlich verlängert werden sollte. Ich wünsche Euch viel Kraft und sende Euch liebe Gedanken. Janine |
#5
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Darmkrebs - Endstadium ?
Danke Janine für Deine Worte,
solange mein Vater noch lange Phasen des Wachseins hat und er dann auch noch versucht ein wenig aktiv zu sein werden wir die Infusionen nicht absetzen. Ansonsten ist alles besprochen und ich habe auch eine vom ihm aufgesetzte Verfügung für den Fall, daß er nicht mehr ansprechbar sein sollte, d.h. konkret nur noch Schmerzmittel aber keine lebensverlängernde Maßnahmen. Wir hoffen auch innigst, daß das Leiden für ihn nicht mehr lange anhält. Wolfgang |
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