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Stomarückverlegungs-OP trotz unheilbarer Metastasen?
Hallo zusammen,
mein Onkel leidet an Darmkrebs in fortgeschrittenem Stadium. Der Tumor im Dickdarm konnte zwar entfernt werden, aber sowohl in den Lymphknoten als auch in der Leber haben sich Metastasen gebildet. Nach zehn Zyklen Chemotherapie wurde diese abgebrochen, da sich sein Hautbild extrem verschlechtert hat (Nebenwirkunb von Vectibix). In zwei Monaten wird sie eventuell wieder fortgesetzt. Während der Therapie sind die Metastasen nicht zurückgegangen, aber auch nicht gewachsen. Lt. Ärzten haben sie isch stabilisiert, es sei aber ausgeschlossen, dass sie jemals ganz weggehen. Da mein Onkel sehr unter dem Stoma leidet, das ihm bei der OP verlegt wurde, drängt er nun massiv auf die Rückverlegung. Einer der Ärzte hat ihm aufgrund des Gesamtzustandes (abgesehen vom schlechten Hautbild ist er stark abgemagert) und der schlechten Prognose massiv davon abgeraten, ein anderer aber will ihn nun doch operieren. Mein Onkel ist davon begeistert - die gesamte Familie hat aber starke Bedenken. Macht eine solch schwere Operation angesicht des Gesamtzustandes überhaupt Sinn? Will da ein Chirurg einfach nur "schnippeln"? Oder ist der psychische Aspekt nicht zu unterschätzen, weil meinem Onkel die Rückverlegung natürlich neuen Lebensmut geben würde? Was sind eure Meinungen! Liebe Grüße, Katharina |
#2
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AW: Stomarückverlegungs-OP trotz unheilbarer Metastasen?
Hallo, Katharina,
ich hab gerade eine Rückverlegung hinter mir , ich habe aber keine Matastasen im Körper, und ich sage Dir die OP ist kein zuckerschlecken , dies bedeutet eine starke Narkose , eine gute Darmentleerung , Schmerzmittel , eine Woche Krankenhausaufenthalt ( kann auch mehr sein ) danach klappt es mit dem Darm nicht und man ist sehr gepeinigt , alles brennt und schmerzt . Falls Dein Onkel das machen läßt, soll er fit sein, darf momentan keine Chemo bekommen , die Naht am Schließmuskel soll gut 6 Monate verheilt sein, damit diese stabil ist. Also überlegt bitte genau, auch diese OP ist nicht leicht , man muß sehr stabil sein Viele Grüße an Euch |
#3
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AW: Stomarückverlegungs-OP trotz unheilbarer Metastasen?
Hallo,
ich habe zwar keine Ahnung von dem wirklichen Thema, denke aber, dass wenn 1 Arzt sagt, er würde operieren, das nicht ausreichend ist. Mir scheint es wichtig zu sein, dass sich - bspw. in einem Darmzentrum - ein Gastroenterologe und ein Chirurg gemeinsam beraten. Der Chirurg weiss, wie er schnippeln kann; ein Gastroenterologe kennt - so würde ich meinen - sicherlich auch die langfristigen Wirkungen und Auswirkungen - bspw. auch wie das Gewebe heilt nach einer Chemo - das ist sicherlich ein langfristigerer Prozess. Nur wenn beide dafür sind, dann würde ich das überlegen. Schöne Grüße PantaRei |
#4
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AW: Stomarückverlegungs-OP trotz unheilbarer Metastasen?
Hallo Katharina,
was auch noch zu bedenken ist, dass der Darm nach der OP nicht gleich wieder normal funktioniert. Viele quälen sich erstmal mit häufigen, dünnen Stuhlgängen, da muss man manchmal schon schnell laufen... Menschen, denen das Rektum (Enddarm) entfernt wurde, haben für den Rest ihres Lebens mehrmals Stuhlgang am Tag, weil das Reservoir fehlt. Das sind Dinge, die dein Onkel bedenken sollte. Wie lange es dauert bis der Darm ein "vernünftiges" Abführverhalten wieder erlangt hat, ist verschieden. Das könntet ihr mal mit einem Arzt besprechen, viele kommen da von sich aus nicht drauf. Gruss M. |
#5
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AW: Stomarückverlegungs-OP trotz unheilbarer Metastasen?
Hallo Katharina,
ich frage mich ernsthaft welchen Hintergrund der 2. Arzt, welcher die Rückverlegung machen will im Sinn hat?? Klar leiden viele Menschen unter ihrem Stoma, weil die ordentliche Aufklärung usw fehlt. Leider gibt es aber auch viele Ärzte die auch heute noch ein Stoma als einen "Makel" sehen und schneller als sie sollten zurückverlegen . Keiner dieser Ärzte sieht den Patienten später wieder, außer er muß operiert werden, und es fehlt jegliches Wissen was eine Rückverlegung gerade im Zustand deines Onkels bedeuten kann. Jede Operation im Darmbereich nimmt viel an Lebensqualität und Kraft, da der Darm ein sehr nachtragendes Organ ist. Zudem kommt durch den Darm und seiner wichtigen Aufgabe alles in unseren Körper was wir benötigen. Das könnte immens beeinträchtigt werden. Der "Lebensmut" wird bei deinem Onkel aufgrund evtl. monatelanger anhaltender Probleme (die bei ca. 90% auftauchen) nicht lange wirksam sein.
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Jutta _________________________________________ |
#6
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AW: Stomarückverlegungs-OP trotz unheilbarer Metastasen?
Hallo Katharina
meine Rückverlegung habe ich nicht als so schlimm empfunden wie galgant, aber es ist schon nicht ohne, vor allem die Zeit danach. Ich denke, Deinem Onkel wäre vielleicht jetzt mit einem Menschen geholfen, der prima mit seinem Stoma lebt. Ich denke da an die ILCO. Vielleicht schaust Du mal im Netz und kannst einen Kontakt herstellen? Es wäre ja ein voller Erfolg, wenn Deinem Onkel die Angst und Scheu vor dem Stoma genommen würde und er erstmal zu Kräften kommt. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Alles Gute hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
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