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#1
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Meine Geschichte - Es geht auch anders...
Hallo Leute. Ich muss mal kurz meine Geschichte aufschreiben, damit etwaige Besucher auch sehen dass es nicht immer so krass ist...
Kurz und gut hier die Timeline: Mittwoch 28.9.: Ich ging zum Uro, weil mein linker Hoden sehr hart war. Hatte das ca 4 Wochen vorher bemerkt (so ca. am Tag meiner Hochzeit lol) und dachte zuerst es wär wegen der Vasektomie. Denkste, natürlich Diganose Hodenkrebs (hatte es eh erwartet und mich drauf eingestellt). Man sah am Ultraschall deutlich dass der linke Hoden schon komplett aufgebraucht war, bestand quasi nur noch aus Tumor. Montag 3.Oktober: OP Termin bekommen, mein netter Uro ist zufällig Oberarzt in einer auf Hodentumore spezialisierten Klinik. Also ins Krankenhaus, Kontrasmittel -CT, Blutabnahme, EKG usw.. - Dann die erste gute Nachricht noch am Montag: CT ist sauber. Hui hab' ich mich gefreut. - Zweite gute Nachricht auch noch Montag: Tumormarker negativ (spricht mit CT befund gegen nicht-Seminom) Dienstag 4. Oktober: OP war um 2 herum, um 4 war ich wieder wach (ach du Scheisse hat das weh getan Post-op). Dann aber gute Drogen bekommen und wieder gegrinst. OP selbst war wunderbar. Am Abend schon wieder fit genug um allein aufs Klo zu gehen (Ich KANN einfach nicht in die Bettflaschen pinkeln hehe). Am Abend kam der Arzt und sagte noch dass er bei der OP nichts auffälliges gesehen hätte und seiner Erfahrung nach sahen die Blutgefäße sauber aus und der Tumor selbst gut abgegrenzt. Genaueres aber erst nach der Histo. (Anmerkung: Ich bin selbst Dr. da reden die Ärzte etwas offener mit einem) Donnerstag 6. Oktober: Wurde um 9:00 entlassen, konnte mich gut bewegen. Diese Woche Montag, 10. Okt.: Bin wieder arbeiten, muss eh nur vor dem Computer sitzen Vorher nochmal ins Krankenhaus Tumormarker (Post-OP) bestimmen Mittwoch 12.: Befundbesprechung: Seminom Stage 1, Wait-and-See (Seine Einschätzung war: "Ach, ich glaub' nicht dass da noch was kommt"). Summa summarum: Der Hodenkrebs hat mich eine Woche Krankenhaus gekostet und ein bissi Nerven. Da ich ein analytischer Mensch bin und somit weiß dass ich an sowas sehr warhscheinlich nicht sterben werde, lass ich mir sicher das Leben nicht dadurch vermiesen. Ich hatte sogar ein schlechtes Gewissen gegenüber der anderen Patienten im Krankenhaus. Denen gings nämlich wirklich dreckig (Prostatakrebs, Niere raus, Lungenembolie, Herzinfarkte usw..) Also an alle die da draußen noch so rumkrebsen, Kopf hoch, das wird schon wieder. Es hätte viel schlimmer kommen können Und Hochachtung an alle Nicht-seminomler / fortgeschrittene Stadien. Ihr seids super! Augen zu und durch! |
#2
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AW: Meine Geschichte - Es geht auch anders...
Im großen und ganzen hätte der Text auch von mir sein können. Mein relativ klein gewesenes Seminom, mit OP und Wait & See wage ich sogar als "Anfänger-Krebs" zu bezeichen, auch wenn man den Ernst der Lage natürlich niemals aus den Augen verlieren sollte.
Zum Vergleich: Ich war mit Seminom insgesamt genau 6 Wochen krank, wegen langer Wundheilung und /-Schmerzen. Mein Kollege war mit seinem Nicht-Seminom 8 Monate krank. Chemo, zur Kur und allem was dazu gehört. Wenn Du schreibst das schon Dein ganzer Hoden hinüber war, hast Du vorher davon absolut gar nichts bemerkt? Ich bekam häufiger das Gefühl das ich mir den Hoden verdreht oder eingklemmt habe. Im Auto musste ich mir immer zuerst die Hose zurechtrücken bevor ich losgefahren bin. Das kam so oft vor, dass ich irgendwann mal intensiv abgetastet habe. ----> Der Rest ist Geschichte. Grüße an alle! |
#3
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AW: Meine Geschichte - Es geht auch anders...
Zitat:
Was aber durchaus passieren kann, wenn man vasektomiert ist, ist dass sich kleine Samenkapseln um den Hoden bilden bevor sie resorbiert werden. Die fühlen sich dann auch hart an und sind schmerzlos. Im Gegensatz zum Hodenkrebs aber harmlos. Interessehalber hab' ich ihn gefragt was er meint wie lang das bei mir schon so ist (ich selber habs ja erst vier Wochen vorher gemerkt). Da hat er gemeint, bei meinem Alter, meiner Zellteilung usw. schätzt er ca ein halbes Jahr. Aber da hast natürlich noch keine Chance das wirklich zu erkennen. Bin übrigens froh, dass du (Andree) auch eine leichtere Variante abgekriegt hast. Klar, lustig ist das nie und irgendwie sitzt einem dann für ein paar Jahre die Faust im Nacken aber hey, man nimmt was mann kriegen kann Cheers. |
#4
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AW: Meine Geschichte - Es geht auch anders...
Okay, das erklärt natürlich, warum man da nicht sofort drauf kommt. Nach der Biopsie-Wunde am 2. Hoden, könnte ich einen Tumorschmerz wahrscheinlich auch nicht mehr sofort erkennen.
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