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#1
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Was tun?
Hallo, bin per Zufall auf diese Seite gelangt. Habe mir einiges durchgelesen und somit denke ich jetzt noch mehr, ich bin nicht allein.
Zu meiner Geschichte: Meine Mutter hatte im vergangenen Winter einen stillen Herzinfarkt. Alle waren wir geschockt, aber wir haben es geschafft. Jetzt im Februar hatte sie starke Schmerzen, fror, war ständig müde und aß nichts mehr. Der behandelnde Internist wies sie auf Verdacht von Darmverschluss ins Krankenhaus ein. Heraus kam, beide Nieren hatten komplett versagt. Nachdem diese wieder aufgebaut wurden, ging es ihr wieder besser. Es schien, als ob es berg auf ging. Nun diese Woche ein neuer Schock. Krebs. Betroffen ist vorrangig die Blase. Trotzdem ist schon ein Teil des Darmes befallen sowie die Gebärmutter. Morgen soll sie operiert werden, die Blase muss vollständig entfernt werden. Die Ärzte sagten, falls sie nichts machen lassen würde, geben sie ihr noch Monate. Wie soll ich mich nun verhalten? Stärke zeigen, oder schwach sein? Ich bin für jeden Rat dankbar. Grüße Tini88 |
#2
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AW: Was tun?
Hallo Tina,
Erst mal Herzlich Willkommen hier, auch wenn der Anlass ja kein Grund zur Freude ist! Meine Schwester erkrankte und verstarb im letzten Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wir sind offen damit umgegangen,haben offen über den Krebs gesprochen, wir haben zusammen geweint, aber auch gelacht. Trotz allem habe ich versucht gegenüber meiner Schwester immer stark zu sein. Denn das wichtigste für die Betroffenen ist, dass sie die Hoffnung nicht verlieren. Schwach war ich eher zu Hause oder bei Freunden. Es ist wichtig, dass man Menschen hat, die einen in dieser Zeit auffangen, die einem zuhören und auch mitfühlen. Ich habe das Glück, dass ich einen großartigen Freund und großartige Freunde habe! Auch dieses Forum hat mir sehr geholfen, da man hier Menschen "trifft" die wissen wie es einem geht, die Ratschläge geben, die trösten, oder die einen auch mal im Chat zum lachen bringen! Ich wünsche Dir liebe Menschen an Deiner Seite, die für Dich da sind und Dir die Kraft geben, die Du brauchst! Auch Deiner Mama alles Gute, sie soll es diesem SCh**** zeigen. Ich drück Dich einmal ganz doll! Liebe Grüße Cinderella80 |
#3
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AW: Was tun?
Hallo Cinderella,
danke für deinen Tipp. Leider wird meine Mum den Krebs nicht besiegen können. Er ist schon so weit fortgeschritten, dass man nichts mehr machen kann... Wir gehen nun auch ganz offen damit um. Wir werden einfach das beste daraus machen, die Zeit die wir noch haben. Es ist zwar schwer, aber vielleicht hat sie mit ihrem Kampfgeist noch mehr als die 6 Monate, die ihr die Ärzte geben... Gruß Tini |
#4
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AW: Was tun?
Hallo Tini,
mein Mann lebte ein ganzes Jahr länger als die Ärzte prognostiziert hatten. In dieser Zeit habe ich gelernt, dass die wirklich guten Ärzte mit Prognosen, wie lange es noch dauert, sehr vorsichtig sind. Es ist schön, dass ihr offen darüber sprechen könnt. Deshalb glaube ich auch, dass Du dich nicht fragen musst, ob Du auch schwach werden darfst im Beisein deiner Mutter. Ich habe mich - so sehe ich es im Nachhinein-- vielleicht zu selten schwach gezeigt meinem Mann gegenüber. Nun ja, er kannte mich und wusste es richtig einzuschätzen. Sei einfach Du. Deine Mutter hat doch ein Recht auf Deine Ehrlichkeit. Hast Du Fragen zur Schmerztherapie, zu palliativer Versorgung, zu Hospizen? Dann stell sie hier oder auch im Forum für Hinterbliebene. Wir Hinterbliebenen sind diesen Weg ja schon mal gegangen. Wie ist Eure Situation? Wer hilft Euch? Wirst Du deine Mutter pflegen können? Schreib mal was über Euch. Ich drück dich martina |
#5
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AW: Was tun?
Hallo Martina,
ich denke auch, dass meine Mama ein Recht hat. Anfangs wusste ich wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll. Nun hat sie ein Stoma bekommen (der Darm ist sehr stark angegriffen). Sie ist tapfer und kämpft. Nun will sie im Anschluss nach dem Krankenhaus noch auf Reha gehen, um dort wieder etwas mehr zu Kräften zu kommen. (sie wiegt nur noch 53 kg) Sie macht auch immer noch Zukunftspläne, will auch wieder arbeiten... (natürlich unmöglich, aber sie gibt nicht auf.) Die Ärzte sind sich noch nicht einig, ob noch Chemo gemacht wird, oder nicht. Deswegen mag ich ehrlich gesagt noch nicht an Palliativ denken und erst mal schauen, ob die Chemo den Krebs ein bisschen eindämmt.... Falls es so sein wird, dass meine Mum pflege braucht, werde ich dies natürlich machen. Ist zwar nicht so einfach, da ich ja Voll- Berufstätig bin, aber irgendwie würde ich das schon hinkriegen. Nun muss ich mal los, meine Mama erwartet mich im Krankenhaus... (sie ist jetzt wieder richtig mobil, keine Katheter oder Infusionen mehr, und da will sie noch bestimmt ein bisschen in die Cafeteria... Liebe Grüße Tini |
#6
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AW: Was tun?
Hallo Tini,
hoffe Ihr hattet eine vergnügliche Zeit in der Cafeteria. Welche Zukunftspläne macht Deine Mama? Sie hat ja eine Zukunft - auch wenn die nach unserer Vorstellung viel zu kurz ist. Was plant sie und wieweit ist damit ihre Krankheit integriert? Und was heißt das für Dich? Warum magst Du nicht an palliativ denken? Das ist doch nur die Schmerzbekämpfung. Ist doch wichtig - oder? Die Chemo macht doch auch nur Sinn, wenn sie nicht Leiden schafft, sondern Leiden mindert. Müsstest Du Deine Mutter denn alleine pflegen? Grüße martina |
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