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#1
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Wir wissen seit gestern, daß mein Vater Lungenkrebs hat.
Ich bin am Boden zerstört. Wir haben soviel kostbare Zeit verschenkt! Mein Vater lag im Juni im Krankenhaus. Die Lunge wurde geröntgt, der Röntgenarzt hat die Diagnose "Abzess in der Lunge" mit 3 Ausrufezeichen versehen. Mein Vater wurde eine Woche später entlassen, ohne daß jemand mit uns geredet hätte oder irgendwas geschah. Diese Diagnose wurde per Kopie an den Hausarzt weiter geleitet, der das Blatt nahm und wegheftete. Ich bin so wütend. Es tut so weh, daß ich keine Luft bekomme. Ich sitze auf Arbeit und kann nicht aufhören zu weinen. Wird es irgendwann einfacher, damit zu leben? Am Dienstag beginnt die Chemo. Hoffen wir... |
#2
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Liebe Anna,
das ist ja wirklich total schief gelaufen. Das tut mir leid. Wie konnte das nur passieren und dem Arzt entgehen. Wißt ihr schon was für ein Tumor es ist und ob es schon Metastasen gibt? Bei mir waren beide Eltern erkrankt, und ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen das es am Anfang ziemlich lange braucht bis man das verkraftet hat. Ständig lebt man in Angst. Aber tatsächlich, irgendwann wird man wieder etwas ruhiger und auch sicherer im Ungang mit der Krankheit. Zumindest aus Sicht eines Angehörigen. Als meine Mutter damals erkrankte habe ich mich den Rest der Woche krank schreiben lassen. Vielleicht solltest du das auch tun, wenn du so traurig bist. Wenigstens bis du dich wieder etwas gefaßt hast. Mit entsprechender Behandlung kann man noch viel "gute" Lebenszeit erreichen, vielleicht sogar mehr. Ich wünsche Euch alles Gute lg Anja
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Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009 |
#3
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Ich habe mir jetzt mal die Kurzdiagnose aus dem Entlassungsbrief vom Krankenhaus vorgenommen und versucht, diesen mit Hilfe von wikipedia.de zu übersetzen. Danach handelt es sich um:
- NSCLC - nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom - Plattenepithelkarzinom - maVk IIa - Arterielle Verschlusskrankheit "Schaufensterkrankheit" - parox. VHF - Vorhofflimmern - MLP - erhöhte Cholesterinwerte Dienstag muß er zur ersten "neoadjurvanten Therapie", was sowohl Strahlen- als auch Chemotherapie bedeuten kann. Ich meine aber, Chemotherapie herausgehört zu haben. Außerdem hat er 11 verschiedene Medikamente verschrieben bekommen. Das hört sich alles nicht gut an, oder? |
#4
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Hallo Anna,
leider hört sich so eine Diagnose immer S.....an. Aber es steht dort nichts von Metastasen und das ist ja schon mal gut. Die 3 unteren Sachen sind ja andere Krankheiten die mit dem Krebs nicht direkt was zu tun haben und wahrscheinlich schon vorher da waren. Ich glaube das eine Chemotherapie sicherlich gut anschlägt. Gebt die Hoffnung nicht auf. Zu den verschriebenen Medis, das sind oft auch Sachen die die Nebenwirkungen (Übelkeit, ...) in Schach halten sollen. Manche nimmt man vor der Chemo damit der Magen nicht so empfindlich ist. Außerdem müssen die anderen Krankheiten ja auch behandelt werden. Alles Gute Anja
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Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009 |
#5
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Hallo Anna,
wer hat denn die Diagnose ""NSCLC - nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom - Plattenepithelkarzinom"" gestellt? Du sagst, das Krankenhaus hätte aufgrund einer Röntgenaufnahme von einem ""Abzess in der Lunge"" geschrieben; wie kommt denn dann die andere Diagnose in den Entlassungsbrief? Wurde bei der Krankenhausentlassung kein Abschluss-Gespräch mit deinem Papa geführt? Ich frage deshalb so neugierig nach, weil kein Arzt nur aufgrund einer Bildgebung (Röntgen oder CT) feststellen kann, um welche Art Lungenkrebs (Kleinzeller, Nicht-Kleinzeller, Adeno, Plattenepithel) es sich handelt. Um das eindeutig festzustellen, muss eine Gewebeuntersuchung gemacht werden. Ist das erfolgt? Wenn nicht, kann auch keine Chemo erfolgen, denn die ist für jeden Krebs unterschiedlich. Habt ihr schon über eine zweite Meinung nachgedacht? Wer behandelt deinen Papa jetzt? Eine Klinik? Ein Onkologe? Viele Fragen, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken, um die beste Lösung/Behandlung/Therapie für deinen Papa zu finden. Liebe Grüße, Christa |
#6
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Liebe Christa,
danke für die Hinweise. Nachdem unser Krankenhaus vor Ort so ziemlich alles falsch gemacht hat, was ging, haben wir uns stark gemacht und ihn in das nächstgelegene Krankenhaus verlegen lassen. Dort wurde sofort eine CT gemacht ebenso wie eine Gewebeentnahme. Aus dieser Gewebeentnahme entstand dann obige Diagnose und die Überweisung zur Therapie, die am Dienstag beginnt. Ich hoffe mal, daß sie uns dort einiges erklären können. Ich habe Urlaub eingereicht und werde mitfahren. Ich habe tausend Fragen. Wir stehen erst am Anfang. Ich habe die letzten Tage viel hier gelesen, bei Betroffenen und Angehörigen, und es ist erschreckend, was da alles auf uns zukommt, hilft mir aber. Mein Mann meint, ich soll nicht soviel darüber lesen, das macht mich nur fertig, ich glaube aber inzwischen, daß das mein Weg ist; ich will den Feind kennen. Irgendwann wird es einfacher, mit einer solchen Diagnose zu leben, auch für die Angehörigen, so hoffe ich. Nochmals vielen Dank für Deine Hinweise, ich nehme alles, was ich kriegen kann. A. |
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