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Meningeom - Hirnhauttumor - Was danach ?
Hallo Zusammen,
bei meinem Vater wurde vor einigen Tagen ein Hirnhauttumor festgestellt. Wir dachten eigentlich das er unter Alzheimer leidet, da er dafür alle Symptome zeigte - leider verschlechterte sich sein Zustand in wenigen Wochen extrem, so das der Arzt einen stationäre Untersuchung im Krankenhaus für ratsam hielt. Dort wurde dann der Tumor festgestellt. Mein Vater ist nun 67. und im laufe der letzte 3 Monate hat er immer mehr Dinge vergessen, tägliche Dinge hat er nicht mehr hin bekommen. Zum rasieren Zahnpasta gegriffen, die Fernbedienung des TV nicht mehr bedienen können. Laufen wurde immer schwerer, so das er eigentlich nur noch durch die Wohnung geschlurft ist. Er war immer ein Technik und EDV Freak - aber an Weihnachten konnte er nicht mal mehr erklären, was ein MP3-Player ist, etwas mit dem er seit Jahren täglich umgegangen ist. Vor 4 Monaten war das alles noch kein Problem. Wir haben all diese Symptome der Demenz zugeschrieben, selbst der Arzt. An einen Tumor hat da keiner gedacht. Die Diagnose haben wir letzten Dienstag erhalten und konnten uns zum ersten mal mit einem Arzt der Station unterhalten. Leider nicht der behandelnde Arzt. Man teilte uns mit, das es wohl eben ein Hirnhauttumor sei, soweit man das auf dem Röntgenbild sehen könnte. Es wären wohl charakteristische Zeichen dafür vorhanden und es wäre ein gutartiger Tumor. Nur bei einer Größe von etwa 7x7 cm muss er operiert werden. Aber mein Vater hätte eine gute Prognose. Genaueres könnte man erst nach der OP und der Biopsie sagen. Mein, vielleicht etwas blöde Frage, was ist nach der OP? Bleibt sein Zustand so wie er jetzt ist. Regeneriert sich sein Gehirn, so das er vielleicht wieder so wird wie er vor 6 oder 12 Monaten war. Das man wieder normal mit ihm reden kann, das er das, an was er sich jetzt nicht erinnert, wieder zurück kommt. Als Beispiel, der gewohnte Umgang mit dem MP3-Player. Oder seine Wesens- veränderung (teilweise launisch, wenig mitteilsam, oft Worte nicht findet) wieder verändert. Handwerklich wieder tätig werden kann. Wir wissen natürlich nicht in wie weit sein Gehirn geschädigt ist, aber vielleicht kann ja jemand aus Erfahrung berichten wie sich der Zustand nach der OP und einigen Monaten gebessert hat. Gerade meiner Mutter würde das sehr helfen. Ich finde leider keine Berichte über solche Dinge. Nur Erklärungen was ein Meningeom ist, wie es entsteht oder behandelt werden muss. Danke Euch schon mal herzlich Gruß Marion |
#2
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AW: Meningeom - Hirnhauttumor - Was danach ?
Hallo Marion,
auch wenn ich nicht dieselbe Tumorart habe, wie Dein Vater, kann ich Dir sagen, daß ein Tumor manchmal fast ein Glücksfall sein kann. Nach der Reizidiv OP konnte ich nach und nach viele Bewegungen machen, die ich schon mit 12, 13 nicht mehr machen konnte und nie wußte warum. Jetzt weiß ich es... Klar merke ich, daß ich nicht kerngesund bin, aber wenn es so bleiben sollte, wäre ich schon sehr zufrieden. Mein Neurochirurg, bei dem ich meine Nachuntersuchungen mache, hat mal gesagt, daß das Gehirn ein phantastisches Organ wäre, was sich in sehr erstaunlicher Weise reorganisieren kann. Aber natürlich gibts Grenzen dafür. Viel Glück für Deinen Vater, Kai-Hoger |
#3
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AW: Meningeom - Hirnhauttumor - Was danach ?
Hallo
ich dank Euch beiden für Eure Antworten. Fluch oder Segen wissen wir auch noch nicht. Wobei wenn die Alternativer Alzheimer gewesen wäre, denke ich wäre es auf Dauer vielleicht viel schlimmer gelaufen. Laut Aussage des Arztes, ist der Tumor ja gutartig. Klar abgegrenzt, keine Streuung. Er ist halt nur ziemlich groß und liegt in einem Bereich, wo der menschliche Körper das sehr lange ohne wirkliche Anzeichen ertragen kann. Die Frage ist halt nur, was ist durch die Verdrängung des Tumors an Schaden entstanden. Uns ist schon bewusst, das nicht alles so sein wird, wie es vorher mal war und wären über jede Kleinigkeit froh. Er spricht im Moment kaum. Wenn, dann fehlen ihm teilweise die Worte. Da stellt man sich zwangsläufig die Frage ob sich das vielleicht wieder normalisieren wird. Er hat einige Dinge vergessen, wird das eventuelle zurück kommen, er läuft nur noch sehr schlecht - bessert sich das wieder. Wenn man bedenkt das er vor 6 Monaten den kompletten Geburtstag meiner Mutter organisiert hat. Essen bestellen, Zelte aufbauen, Musikanlage aufbauen etc.. Problemlos und das in der prallen Sonne. Mich hat es nach einer Stunde umgehauen.. und dann 4 Monate später war der Verfall deutlich spürbar. Innerhalb von 2 Monaten ein komplett veränderter Mensch - vorher nichts davon zu merken.. Wenn er wenigstens wieder etwas der Alte wird, ist schon viel gewonnen. Naja, der erste Schritt zur OP ist getan. Der Tumor wurde von der Blutzufuhr getrennt. Morgen oder Freitag folgt dann wohl die eigentliche Operation. Und erst danach wird sich wirklich rausstellen ob der Tumor wirklich gut- oder bösartig war/ist. Hoffen wir das Beste. Ich wünsche Euch natürlich auch alles Gute LG Marion |
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AW: Meningeom - Hirnhauttumor - Was danach ?
Hallo Marion,
meine Mutter ist mit 50 Jahren an einem Meningeom erkrankt. Bei ihr war es in der Sehrinne gewachsen, und man hat es dadurch bemerkt, dass ihr linkes Auge hin und wieder abgeschaltet hat. Dass sie auch vergesslicher war und nicht mehr alles so gut verstanden hat (vom Sinn her) was man ihr sagte, ist uns dann später erst so richtig aufgefallen. Sie wurde operiert, und war später praktisch wieder die Alte. Ihr Auge hat wieder einwandfrei funktioniert, sie war nur minimal vergesslicher als im gesunden Zustand. Nach der Biopsie stand leider fest, dass ihr Meningeom die bösartigste Unterart war. Mit sehr hoher Rezidivneigung. Trotz Bestrahlung war es dann auch sieben Jahre später soweit; trotz aller Kontrollen, wo nie was gefunden wurde. Auf einmal sah meine Mutter mit dem linken Auge Doppelbilder. Tja, da hatte sie dann zwei von den Dingern im Kopf. Eins hinten, OP problemlos. Eins vorne, hinter der Nase, inoperabel. Das hat leider das erste Krankenhaus ein bisschen anders gesehen, und sie wäre fast gestorben. Na ja, ist nochmal "gut gegangen". Leider hat diese Unterart (Häman... kann ich mir nicht merken) nicht nur eine hohe Rezidivneigung, sondern streut auch gerne mal. So bei meiner Mama, in Lunge, Niere und Rücken. Nicht Wirbelsäule, sondern daneben. Der Kopf kann nicht mehr bestrahlt werden, sie hatte bereits die Höchstdosis. Jetzt bekommt sie Chemo, verträgt sie auch zum Glück super, und es geht ihr, bis auf die Doppelbilder, sehr gut. Wir wissen, dass sie nie wieder richtig gesund wird, und genießen nun die Zeit, in der es ihr noch so gut geht. Alles Gute für deinen Vater, ich drücke euch die Daumen, dass es ein gutartiges Meningeom ist und er nachher weitmöglichst wiederhergestellt ist! Ich würde sagen, die Chancen zumindest dafür sind recht gut. Viele Grüße, Melanie |
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