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Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Hallo,
wenn diese Thematik schon einmal gründlich diskutiert wurde, dann weißt mich bitte entsprechend daraufhin. Ich konnte dazu noch nichts gutes finden. Worum geht es? Bei meinem Vater wurde vor fast 2 Jahren Darmkrebs entdeckt. Bevor man de Tumor operativ entfernte, setzte man ihm einer Bestrahlung aus. Danach bekam mein Vater einen künstlichen Ausgang um die Heilung des Darms zu beschleunigen. Leider kam es dabei immer wieder zu Komplikation wie Fisteln und Eiterabzessen, welche sich in der Darmgegend bildeten. Als dann doch irgendwann nach langer Leidenszeit alles gut aussah, wurde der Stoma entfernt und alle äußeren Wunden am regelmäßig vom restlichen Eiter etc. befreit. Nun, nachdem er über den Berg schien, wurde er vor ein paar Tagen wieder ins KH eingeliefert. Diagnose: Loch im Darm. Es läuft Sekret aus und kommt zu Entzündungen. Im Moment im Pobereich. Der Ärzte wollten sofort schneiden und einen dauerhaften Stoma legen. Mein Vater war logischerweise dagegen. Wer will schon mit so einem Beutel sein Leben lang rumrennen?! Jetzt bekommt er erstmal eine Antibiotikabehandlung um die Entzüdungen zurüch zu drängen. Nun meine Frage an Euch: Kennt jmd. Therapien zur Darmbehandlung in solchen fällen? Wie heilt man den Darm? Evtl. liegen noch Strahlenschäden vor und deshalb heilt der Bereich im Darm nicht richtig. Gibt es Kliniken in Deutschland, die sich auf dem Bereich einen guten Namen gemacht haben? Alles nur kein Stoma! Da muss es doch noch andere Möglichkeiten geben... |
#2
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Zitat:
Diese Aussage ist schon eine grobe Beleidigung den Stomaträgern gegenüber, denn bei tausenden von Darmkrebserkrankten erlaubte ein Stoma das Ü B E R L E B E N!!!!! Kennt Ihr denn überhaupt Menschen die ein Stoma tragen? 99% der Stomaträger sind glücklich viele Lebensjahre geschenkt bekommen zu haben .... In dieser Situation kann das Stoma nur lebensrettend sein, aber wenn es für euch so fruchtbar ist .... werdet Ihr keinen Arzt oder irgendwelche Methode finden, die dieses Loch schließt... die gibt es schlichtweg nicht. Man kann den Darm nicht zusammen schweißen/lasern. Das "furchtbare" Stoma muß nicht dauerhaft sein, es gibt auch die Möglichkeit einer Rückverlegung, nachdem die schadhafte Stelle heraus geschnitten wird. Falls nichts getan wird, sich eine Sepsis ausbreitet, kannst du dir die Folgen ergooglen ....
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Jutta _________________________________________ |
#3
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Zitat:
Mein Vater hatte bereits über 1 Jahr ein Stoma...,dass das eine Lebenseinschränkung ist, eine sehr unangehme, steht doch außer Frage. Aber es ist sicher nicht meine Intention hier irgendjmd. zu beleidigen. Im Internetchat wird vieles schnell missverstanden aufgrund der begrenzten Kommunikationskanäle... ...vielleicht sollte ich die Frage etwas anders posten...um einen vorrübergehenden Stoma kommt er wohl (leider) wieder nicht drum herum. Aber was kann denn währenddessen getan werden, um einen guten Heilungsprozess im Darm zu unterstützen? |
#4
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Hallo,
nachdem ich Dich nicht beim Namen nennen kann, einfach mal hallo. Also von wegen Stoma ich habe seit 22 Jahren ein Stoma, meine Lebensversicherung, und Du kannst mir glauben, ein Stoma zu handhaben ist einfacher als manche andere Behinderung. Mit Stoma kann man leben, sehr gut sogar. Also wenn dies bei Deinem Vater der letzte Ausweg sein sollte, dann meine ich, ist es immer noch besser ein Stoma zu haben, als sterben zu müssen. Dies zu Deiner meinung, "alles nur kein Stoma". Liebe Grüße Renate
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Ab einem gewissen Alter erzählt unser Gesicht unser Leben! |
#5
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Hallo,
danke für Deine Antwort! Ich war vllt. etwas zu dramatisierend...im Moment schwebt mein Vater nicht in akkuter Lebensgefahr. Es ist ein Abzess im "Pobereich" vorhanden, aber bis auf Schmerzen in der Region geht es im gut. Selbstverständlich würde er ein Stoma akzeptieren, wenn es um Leben und Tod ginge und man schnell handeln müsste. Aber an diesem Punkt sind wir ein Glück noch nicht. Es ist nur sehr merkwürdig, dass auf einmal wieder ein "Loch" im Darm sein soll, wo er 1 1/2 Jahre mit dem Ausgang lebte und der Darm sich regenerieren konnte. Seit Juni hat er den Ausgang nicht mehr. Noch vor 1 Monat war er bei einer Darmspiegelung wo man ihm versicherte, dass der Darm sauber und i.O. sei. Nun ist dort ein Loch?...was nebenbei gesagt auch nur schwer bis gar nicht auffindbar sein soll...?! Im Moment suchen wir nach einer Möglichkeit einmal den Abzess im Pobereich zu entfernen, nach Möglichkeit natürlich ohne chirogischen Eingriff und weiterhin dieses "Loch" zu heilen im Darm. |
#6
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Das Anlegen eines so genannten Entlastungsstomas ist wahrscheinlich der einzig gangbare Weg. Spätfolgen der Strahlentherapie heilen meistens nicht wieder aus. Wenn das "Sekret" auch in den Bauchraum durchbricht, riskiert Dein Vater Komplikationen wie Bauchfellentzündung oder Sepsis und das ist dann wirklich wenig nett. Wenn Dein Pa die Ärzte nicht handeln lässt, spielt er mit seinem Leben. Ich weiß, wovon ich rede. An einer Bauchfellentzündung nach der OP wäre ich fast gestorben...
Ich habe mein Ileostoma in den letzten 3 Jahren übrigens echt schätzen gelernt und lebe ganz prima damit. Ich habe nur Vorteile dadurch. Das fängt schon bei ganz banalen Dingen an.... nie wieder auf ein schmutziges Klo setzen müssen, nie wieder eine brennende Puperze, nie wieder kann mich einer beschuldigen, dass ich gepupst hätte... vom Überleben mal ganz abgesehen. Eine Brille mit Horngestell auf meiner Nase würde mich weitaus mehr stören. Es gibt übrigens ca. 100.000 Menschen in Deutschland, die mit einem Stoma leben und die Queen Mum hatte ihres über 50 Jahre lang. Selbst der Tänzer Fred Astaire hatte eines. Ich befinde mich in exklusiver Gesellschaft. Damit muss ich mich wirklich nicht verstecken... Liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) |
#7
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Hi liebe chaosbarthi,
habe eine Brille auf der Nase, allerdings kein Horngestell. Vielleicht mach ich mal den Versuch einen Vergleich zu ziehen . Aber ernst, ich kann Dir nur zustimmen, manches im Leben wird durchs Stoma einfacher. Auch wenn man nicht gleich alles erkennen kann. Ganz liebe Grüße Renate
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Ab einem gewissen Alter erzählt unser Gesicht unser Leben! |
#8
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Hallo Sohn,
ein Loch im Darm kann nicht einfach so zuheilen (oder mit Medikamenten zugeheilt werden), denn hier befinden sich konstant Verdauungsmaterialien, die diesen Prozeß verhindern. Wenn es schlimm kommt sogar evtl. tödlich enden, falls hier chirurgisch nichts getan wird. Na wenn bei einem eventuellem Loch im Darm nicht schnell gehandelt wird, könnte alles schneller gehen als ihr euch gedacht habt ... Es ist nicht merkwürdig, dass da plötzlich wieder eine Öffnung bestehen kann. Jeder Eingriff in den Darm kann jederzeit Folgeprobleme nach sich ziehen, und die sind mannigfaltig.
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Jutta _________________________________________ |
#9
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
darmgewebe an sich scheint nur ungern zu heilen. ich verweise aufs
stoma : es muss nicht extra drauf geachtet werden dass die schnitte im darm zuwachsen ! die wachsen einfach nicht zu , selbst wenn man 1 oder 2 tage keinen stuhl hatte. Zitat:
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#10
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Hallo son,
seit fast 4 Jahren habe ich nun mein Colostoma. Als ich erfuhr, dass ich eins bekommen würde, war ich sehr, sehr geschockt. Doch schon zum Zeitpunkt der OP war mir klar, dass ich zwar mit Stoma überleben kann, aber ohne ........ Ich kam von Anfang an gut mit meinem Stoma klar. Da ich irrigieren kann, vergesse ich mein Stoma den Rest des Tages einfach. Ach ja, ich war zum Zeitpunkt meiner OP gerade 40 geworden und hoffe nun noch auf ein gaaanz langes Leben MIT Stoma, denn einen Rückverlegung ist bei mir nicht möglich. Alles Gute für deinen father
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glg Sabine Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut |
#11
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AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
@Renate23:
Schön, dass Du Humor hast. Es ging auch keinesfalls gegen Brillenträger *selbstnichtgutguckenkann*, nicht einmal wirklich gegen Horngestelle. Gibt ja auch Menschen, denen es steht. Manchmal ist es aber ein krasser Typ-mäßiger Fehlgriff und den finde ich grausamer als ein Stoma... Hmmh... war vielleicht ein dummer Vergleich. Ich wollte keinem auf die Füße treten, sondern nur verdeutlichen, dass es ganz normale Hingucker gibt, die deutlich störender sein können als ein Stoma. Grüssi chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) |
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