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Speiseröhrenkrebs ohne Heilung
Hallo,
ich bin in letzter Zeit selten in diesem Forum, aber nun muss ich mich mit dieser Krankheit erneut befassen. Meine Mutter (94 Jahre alt) und ihr Lebensgefährte (92 Jahre alt) hatten mir bereits vor ein paar Jahren für den Ernstfall Generalvollmacht erteilt (Patientenverfügung haben beide abgeschlossen - das war mir wichtig um im Ernstfall entsprechend handeln zu können). Jetzt ist dieser Ernstfall eingetroffen. Der 92jährige hat Allzheimer (zur Zeit verabschiedet sich das Kurzzeitgedächtnis, will damit sagen, kann mich mit ihm unterhalten aber nach kurzer Zeit (ein paar Stunden) werden von ihm die selben Fragen gestellt. Desweiteren besteht eine Makuladegeneration (sieht kaum etwas) und einen Herzschrittmacher hat er auch. Vor einer Woche wurde bei ihm Speiseröhrenkrebs festgestellt. Der Tumor befindet sich am Ende der Speiseröhre und reicht in den Magen rein. Der Tumor unterminiert bereits die Schleimhaut und blutet auf kontakt-lt. Arztbericht. Schmerzen hat er bisher keine, darüber sind wir froh. Eine Behandlung (mit Chemo, Strahlentherapie , OP) kommt aufgrund seines Alters und Gesundheitszustandes nicht mehr in Frage. Ich bin froh das es auch Ärzte , die nicht mit aller Macht an so einen Patienten noch Chemo ect. ausprobieren wollen, gibt. Um ihm das Essen so lange wie möglich erhalten zu können, wurde ihm ein Stand gesetzt. Er bekommt zur Zeit Nahrung in Breiform. Eine künstliche Ernährung lehnte er ab (und ich bin froh, dass es darüber Aufzeichnungen in der Patientenverfügung gibt). Ich habe inzwischen für die Zeit die den Beiden verbleibt in den eigenen Wohnräumen zu leben eine Hom Care Ärztin eingesetzt und entsprechende ambulande Pflegekräfte. Außerdem habe ich ihn im Hospiz angemeldet (es ist allerdings fraglich ob zu seinen Lebzeiten ein Platz frei wird). Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch das Recht hat sein Lebensende in Ruhe und Frieden verbringen zu dürfen und ich sehe es als sehr fragwürdig an bis zum letzten Atemzug in so einem Fall einen Menschen mit Chemo oder Strahlentherapie noch zu quälen. Ich hatte mich mit diesem Themo schon vor Jahren auseinander gesetzt. Wenn einer ein gutes Buch darüber lesen möchte, kann ich "Wie wollen wir sterben" von Dr. Michael de Ridder empfehlen. Bitte versteht mich nicht falsch, wenn Hoffnung besteht diese Krankheit zu heilen sind diese Methoden bei vielen Kranken hilfreich und lebensrettend. Ich kann nur für mich sagen das es sehr schwer ist für einen Anderen Entscheidungen treffen zu müssen. L.G. Jani |
#2
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AW: Speiseröhrenkrebs ohne Heilung
Hallo Jani,
ich bin genau deiner Meinung. So eine Behandlung ist schon sehr belastend, wäre er 74 wüde ich sagen "Probiert es aus", aber über 90 - da sollte er ganz in Frieden "gehen können". Schreibst du hier, weil du insgeheim vielleicht doch ein bisschen ein schlechtes Gewissen hast? Ich hoffe nicht, denn das ist der richtige Weg. Du hast alle bestmöglichen Vorkehrungen getroffen, mehr geht nicht. LG Monika |
#3
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AW: Speiseröhrenkrebs ohne Heilung
Zitat:
nein, ich habe kein schlechtes Gewissen. Mein Mann ist 2009 an Speiseröhrenkrebs gestorben, die Geschichte findest Du in diesem Forum. Ich schreibe, weil ich oft in ähnlich gelagerten Fällen lese das man davon überzeugt ist mit Chemo einem kranken Menschen das Sterben zu erleichtern. Aber dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. Vielleicht kann ich mit diesem Beitrag manche Betroffene zum Nachdenken anregen. L.G. Jani |
#4
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AW: Speiseröhrenkrebs ohne Heilung
Hallo,
Der Lebensgefährte meiner Mutter ist vor ein paar Tagen gestorben. Er wurde die letzten 10 Tage im Hospiz gepflegt. Meine Mutter war bis zu seinem Tode rund um die Uhr bei ihm. Dort ist das Pflegepersonal sehr liebevoll mit ihm und meiner Mutter umgegangen. L.G. Jani |
#5
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AW: Speiseröhrenkrebs ohne Heilung
Hallo Jani,
mein herzliches Beileid! Ich hoffe, sein Weg war nicht allzu schwer und er konnte einigermaßen friedlich von dieser Welt gehen. Alles Liebe Monika |
#6
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AW: Speiseröhrenkrebs ohne Heilung
Hallo Monika,
danke für deine Anteilnahme. Für den Lebensgefährten meiner Mutter war es eine Erlösung. Sein Sterben war nicht so friedlich wie bei meinem Mann. Er mußte in der letzten Woche seines Lebens mehr leiden. L.G. Jani |
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