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#1
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Hallo, heute möchte ich auch einen Beitrag verfassen, da ich hoffe einige, quälende Fragen können durch euch beantwortet werden. Es geht um meinen Dad. Im Frühjahr 2012 wurde bei ihm Lungenkrebs im linken Lungenflügel festgestellt. Ein paar Wochen später folgte eine OP in der ein Teil der Lunge, sowie fast alle Lymphknoten entfernt wurden. Darauf folgte die 1. Chemo und Bestrahlung. Ihm ging es soweit ganz gut und er hatte auch kaum Nebenwirkungen. Die Untersuchung im Sommer ergab, dass beide Behandlungen gut angeschlagen hätten und es keine Metastasen mehr gab. Bei der nächsten Untersuchung im Frühjahr letzten Jahres wurden auf einmal Metastasen an der Hüfte, in der Lunge sowie 16! im Gehirn festgestellt. Wir konnten es nicht verstehen. Im September 2013 wurde ein Tumor (2,5 cm) aus dem Kleinhirn entfernt und der Kopf bestrahlt, danach Bestrahlung Bei der 2. Bestrahlung kam es dann auch zu einem Arztgespräch, in welchem die Ärztin folgende Aussage machte:" Überlegen Sie es sich gut, mit der Bestrahlung! Ohne hätten Sie ein relativ gutes Jahr und mit werden es, durch die Nebenwirkungen, vielleicht noch 1-2 schmerzhafte, leidvolle Monate mehr!" Wir waren geschockt. Da mein Dad ein Kämpfer ist, entschloss er sich für die Bestrahlung. . In der Folgeuntersuchung war als okay. Wie durch ein Wunder alles okay!?!?! Die Metastasen im Kopf seien alle WEG!!!!!????? Natürlich keimte da die Hoffnung wieder auf. Im November allerdings nächste Kontrolle. Da kam wieder der Hammer. Metastasen im rechten Lungenflügel, erneut auf der Leber, in der Hüfte und der Wirbelsäule. Wie kann so eine Diagnose nach nur ein paar Wochen so ausfallen? Wieder bekam er eine Chemotablette (Iressa 200mg). Die ersten 2 Wochen hat er sie auch gut vertragen. Dann wurde sie abgesetzt. Anfang Dezember wurde wieder eine Therapie mit der besagten Chemotablette angefangen. Leider vertrug er sie diesmal nicht so richtig. Es ging ihm immer schlechter. Kurz vor Weihnachten ist er freiwillig ins Krankenhaus, da es ihm immer schlechter ging. Er schlief nur noch, hatte keinen Appetit mehr, sein Geschmackssinn war fast völlig weg. Er bekam Durchblutungsstörungen in den Händen und den Füssen. Leider wurde im Krankenhaus rein gar nichts (vielleicht lag es an Weihnachten, das da kein Personal da war!?!) unternommen und er ist am nächsten Tag wieder heim. Ich habe meinen Dad noch nie so gesehen. Er war total kraftlos. So kenne ich ihn gar nicht. Er hat in dieser Zeit nach telefonischer Absprache die Tablette abgesetzt und langsam ging es aufwärts. Was keiner von uns Angehörigen versteht/verstand, warum verschreibt ein Chefarzt ein solches Medikament im November für 8 Wochen ohne!!! jegliche Kontrolltermine oder Arztbesuche? Ende Januar war dann endlich der ersehnte Kontrolltermin. Selbst der besagte Chefarzt war sprachlos über die neuen Metastasen. Da mein Dad seit ca. 4 Wochen starke Schmerzen hat und die üblichen Schmerzmittel nicht viel helfen, wurde ihm Morphium-Tabletten verschrieben. Auch nimmt er seit dieser Woche wieder eine neue Chemotablette. Haben die Ärzte ihn schon aufgegeben? Wie lange hat er jetzt noch, wenn er schon Morphium bekommt?! Warum sind die Untersuchungsergebnisse immer so schnell negativ ausgefallen? Wie soll es nur weiter gehen? Er ist doch gerade mal 54 Jahre!? Vielen Dank. LG
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#2
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Es tut mir so leid zu hören, was dein Vater da durchmachen muss. Und ja, alt ist er ja wirklich nicht. Meine sehr, sehr gute Freundin wurde letzte Woche mit Krebs diagnostiziert und heute ist der Termin im Krankenhaus, wo sie Untersuchungen machen, um rauszufinden, um welche Krebsart es sich handelt. Ich habe große angst vor dem Ergebnis, denn gerade Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium ist sehr tückisch und sie hat Fernmetastasen. Man denkt, man hat alles erwischt und dann bilden sich woanders wieder Metastasen.
Ich verstehe auch, dass dein Vater kämpfen will. Sich aufzugeben, das sollte man nie machen. Ich habe vor ein paar Jahren noch in der Inneren Medizin gearbeitet und wir hatten eine junge Frau mit Lungenkrebs und Lebermetastasen, die schon viele, viele Jahre mit der Erkrankung gelebt hat-soagr während der Erkrankung ein KInd bekommen hat. Es kommt immer darauf an...wir hatten auch Fälle von aggressivem Brustkrebs, die geheilt warden konnten. Man steckt bei Krebs einfach nie drin. Diese Erkrankung ist so heimtückisch. Wenn ihr mit den Ärzten nicht so zufrieden seid, immer auch eine andere Meinung einholen oder Arzt sogar ganz wechseln... Ich wünsche deinem Papa alles, alles Gute. |
#3
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Hallo Moni. Vielen Dank für deine Antwort. Ich bin momentan ziemlich mit den Nerven am Ende. Im Inneren denke und fühle ich genau das, was du mir geschrieben hast. Ich kann es nur leider nicht richtig realisieren. Mein Dad ist ja soweit (zur Zeit) relativ fit. Leider wohnt er über 350 km von mir entfernt und ich kann ihn nur sehr selten sehen. Ich hatte am Wochenende Geburtstag und es war mein schönstes Geschenk, dass meine Eltern mich besuchen kamen. Mein Dad ist sogar die komplette Strecke gefahren. Er hat extra noch nicht mir der neuen Chemotabletten-Therapie angefangen, nur um bei mir und meiner Familie zu sein. Es war schon ein komisches Gefühl und man hat ihm die Schmerzen im Rücken angemerkt. Es hat ihm wahnsinnig gut getan, seine Enkel mal wieder zu sehen. Er hat sich dann aber ziemlich (zumindest in meinen Augen) intensiv verabschiedet von mir. Mir läuft es gerade wieder eiskalt den Rücken runter. Ich habe erst im letzten Jahr beide Schwiegerleute (sie - Krebs; er - andere Ursachen!) verloren. Innerhalb von nur 3 Monaten. Und nun fängt es wieder von vorn an. Gerade meine Kinder (6,3) leiden unter den Verlust von Oma und Opa, zumal sie bei uns im Haus gewohnt haben. Nun muss auch noch der andere Opa gehen?!?! Gerade mein Sohn hat sich auf die ganzen Pläne mit meinen Dad, seinem Opa gefreut. Und nun? Ich kann es nicht verstehen. Wie gesagt, meinem Dad geht es momentan ganz gut,aber ich weiß es kommt noch einen schlimme Zeit. Wie schnell baut der Körper dann ab? Kommt das schleichend oder geht das rapide abwärts? LG
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#4
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Es sind mittlerweile fast 2 Monate vergangen und es ist viel passiert. Mein Dad und meine Mom waren Anfang Februar bei uns zu Besuch. Zu diesem Zeitpunkt hatte mein Großer eine Lungenentzündung. Obwohl ich meine Eltern von einem Besuch abgeraten hatte, kamen sie trotzdem zu meinem Geburtstag. Mein Dad wollte es!! Als sie wieder zuhause und ein paar tage vergangen waren, ging es meinem Dad wieder schlechter. Er konnte nicht mehr aufstehen, lag den ganzen Tag auf der Couch und aß nichts mehr und bekam keine Luft mehr. Die Hausärztin ließ ihn in die Klinik einweisen. Dort wurde festgestellt, dass mein Dad eine akute Lungenentzündung hat. Seine Sauerstoffsättigung lag nur noch bei 60%. Ab da bekam er 24 Stunden Sauerstoff und Antibiotika über mehrere Tage. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Die Lungenentzündung wurde angeblich durch die Chemotablette (sehr, sehr, seltene Nebenwirkung) ausgelöst. Leider muss ich dazu sagen, die medizinische Hilfe und die Ärzte waren sehr schlecht. Das Personal war hoffnungslos überfordert. Nachts war nur eine Schwester auf der ganzen Station da und wir als Angehörigen mussten uns selber um vieles kümmern. Tabletteneinnahme (da er ziemlich durcheinader war und viel schlief), Inhalierungen und vieles mehr. Es war eine schlimme Zeit. Da mein Dad nicht die erhoffte Hilfe bekam, wurde es sein Zustand so schlimm, dass er Panikattacken bekam und meine Mutter letztenendes bei ihm im Krankenhaus schlief, damit er ruhiger wurde und die Sicherheit hatte es ist jemand da, der Hilfe holen kann. Sein Zustand wurde so schlecht, dass er für 2 Tage auf die Intensiv verlegt wurde. Zurück auf "Normal"- Station, hieß es von den Ärzten permanente Sauerstoffzufuhr. Tag und Nacht. Weiteren 7 Tage Klinik und Antibiotika. Am nächsten Tag bei der Visite hieß es auf einmal, Sauerstoff weg, aufstehen, rumlaufen, was in seinem Zustand nicht umsetzbar war!, und die Entlassung nach hause. Das soll einer verstehen!!???!!! Solche Meinungsänderungen innerhalb von 24 Stunden ohne! eine Untersuchung!!! Hat das jemand von euch schon erlebt? Jedenfalls wurde er entlassen, unter der Bedingung die wir Angehörigen stellten, dass er ein Sauerstoffgerät gestellt bekommt für zu hause, für den Notfall. Die Entlassung ist jetzt 3 Wochen her. In der gesamten Zeit, wurde KEINE Nachuntersuchung oder Allgemeinuntersuchung durchgeführt. Bei seiner Entlassung hieß es der nächste Termin ist am 24.03. Bei dieser Untersuchung wird auch gleich wieder eine neue Chemotablette angesetzt. Irgendwie verliere ich den kompletten Glauben an die Menschheit und die Ärzte. Mein Dad wird immer aggressiver, kann sich kaum bewegen und hat sehr starke Schmerzen. Ich habe Angst und Panik vor Montag. Wie wird es alles nur weitergehen und wie lang halten wir es noch durch als Angehörige. Es kostet soviel Kraft, Verständnis. Ich musste erst diese Woche wieder einen Todesfall in der Familie verkraften, irgendwann bin ich an meine Grenzen angekommen.
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#5
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Hallo Leute, es ist jetzt wieder eine lange Zeit seit meinem letzten Eintrag vergangen. Leider ist mein Dad nicht mehr da
![]() ![]() DAD ICH VERMISS DICH GANZ DOLL. ICH HAB DICH LIEB |
#6
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Hallo MamaMax,
leider ist es ein Weg der einem manchmal endlos vorkommt mit vielen Höhen und Tiefen. Vieles was du hier beschreibst kenne ich, die Gefühle des loslassens, aber auch die positiven Gefühle der friedlichen Verabschiedung. Ich hoffe dir geht es einigermaßen gut und du kannst deinen Verlust überwinden. Wünsche dir alles Gute
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Mein Papa ED 05.2004 Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metas im gesamten Bauchraum + 09.2006 Meine Mum ED 02.2012 Kleinzeller mit Leber u Nebennierenmetastasen + 01.2013 |
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