#1
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Vorstellung und einige Fragen
Hallo,
kurz zu mir: Bei mir wurde Mitte Dezember Brustkrebs an der rechten Brust diagnostiziert. Die Biopsie ergab drei Herde, G3, Her2positiv. Einige Lymphknoten sind auch befallen. Ich bin 32 Jahre alt und habe drei Kinder (9 Monate, 3 Jahre, 5 Jahre). Ich bekomme seit Anfang Januar Chemo. Der Plan ist wie folgt: 12 Wochen lang wöchentlich Chemo sowie alle drei Wochen Gabe von zwei verschiedenen Antikörpern. Diese Art der Chemo ist wohl noch relativ gut verträglich. Danach ändert sich das Chemoverfahren und ich bekomme eine andere Chemotherapie für 8 Wochen 14-tägig. Da bekomme ich dann auch Kortison gegen die Nebenwirkungen. Wenn bis dato alles wie gewünscht geklappt hat, folgt dann OP und dann Bestrahlung. Meine Fragen: 1. Ich habe ständig Durchfall. Imodium akut soll man laut Packungsbeilage nur zwei Tage nehmen. Hat jemand andere Medikamente bekommen und diese dauerhaft während der Chemo nehmen dürfen? 2. Die 4. Chemo lief schon und ich fühle mich körperlich relativ gut. Abgesehen von Müdigkeit und Durchfall. Was erwartet mich, wenn ich die Chemo mache, bei der starke Nebenwirkungen zu erwarten sind? Werde ich am Alltag gar nicht mehr teilnehmen können? Wird mir dauerhaft übel sein? 3. Zum Schlafen nehme ich was aus der Gruppe der Benzos. Das habe ich vom Psychiater verschrieben bekommen. Liebe Grüße und vielen Dank vorab Rosenrot Geändert von gitti2002 (29.01.2018 um 23:47 Uhr) Grund: NB |
#2
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AW: Vorstellung und einige Fragen
Liebe Rosenrot, herzlich willkommen im Forum! Bin etwas in Eile, weil ich in 2 Stunden losmuss zur OP meiner Brust (statt Bestrahlung :-) erkläre ich bei Interesse ein andermal). Also: Chemo läuft bei jedem anders. Ich hab meine "Standardchemo, (4mal EC, dann 12 mal Pacli) hervorragend vertragen. Bekomme (wie du) den Antikörper Herceptin noch alle 3 Wochen bis August, vertrage ich auch super. Also: sei mal vorsichtig optimistisch... :-) Wichtig :mach viel Sport (natürlich in vernünftigen Maßen), ist hervorragend für das Allgemeinbefinden und gegen den Krebs, ist besser belegt durch viele Studien als diese ganzen Diäten. Sinnvoll ist ergänzend Selen und Vitamin D. Multivitaminpräparat höchstens 1-2mal pro Woche. Ansonsten viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, eher Milchprodukte (besonders Joghurt und Kefir) und Fisch , Vollkornprodukte, Olivenöl, dunkle Traubensäfte, dunkle Schokolade. Grüner Tee aber auch durchaus Kaffee sind gesund- also einfach gesunde Ernährung. Nüsse! Aber auch auf Kalorien achten.
Ich muss los, andere werden dir auch weiterhelfen. Ganz liebe Grüße und viel Glück! Susanne ...achso Benzos: eher keine Beeinträchtigung der Chemo , aber Abhängigkeit ist wirklich ein Thema, kann z.T. schon nach 4 Wochen auftreten, also vorsichtig sein! Vorübergehend ist es aber sehr hilfreich, habe ich gestern zum Schlafen auch genommen ;-) Nochmal LG!Susanne Geändert von gitti2002 (29.01.2018 um 23:50 Uhr) Grund: zusammengeführt |
#3
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AW: Vorstellung und einige Fragen
Hallo Rosenrot,
Dein Befund kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte ebenfalls 3 Herde (der Größte 1,8cm), G3, Her3 +++ und einen befallenen Lymphknoten. Die Diagnose bekam ich im September 2014. Damals war ich 40 Jahre alt und meine Kinder waren 2 und 5 Jahre alt. Das Chemo-Schema war bei mir ähnlich nur in anderer Reihenfolge und ebenfalls neodajuvant (vor der OP). Antikörper war damals nur Herceptin. Bei Dir wahrscheinlich in Verbindung mit Perjeta. 1. Durchfall hatte ich auch immer wieder. Als dann aber Kortison dazu kam, hatte ich eher das Gegenteil. Frag doch mal in Deiner Onkologie nach. Da gibt es speziell ausgebildete Schwestern zu dem Thema. Jedenfalls in einem Brustzentrum sollte es die geben. 2. Die stärkere Chemo (EC) war auszuhalten aber nicht besonders angenehm. Trotzdem war der Tag der Chemogabe der Schlimmste und über Nacht erholte ich mich wieder. Nach einer Woche ging es wieder und man konnte sich ein wenig erholen bis zu nächsten Gabe. 3. Schlafen konnte ich eigentlich immer ganz gut. Auch mir wurden Benzos verschrieben. Die habe ich immer noch fast alle zuhause. Nehm mal ne halbe wenn ich ne Nachsorge habe nur um nicht so zu grübeln. Regelmäßigen Gebrauch halte ich aber für sehr unsinnig und die Gefahr einer Abhängigkeit ist massiv. Aber schon alleine der Besitz eines Schlafmittels hatte mich damals beruhigt. Eine Beeinträchtigung der Chemo gibt es meines Wissens nicht. Der histologische Befund nach meiner OP ergab eine Komplett-Remission. Und nun bin ich schon im 3ten Jahr nach der Therapie. Ich wünsche Dir das Gleiche. Also nicht aufgeben und einen Schritt nach den anderen gehen. Ganz liebe Grüße Diana Geändert von gitti2002 (29.01.2018 um 23:56 Uhr) |
#4
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AW: Vorstellung und einige Fragen
Liebe Rosenrot
1. Mit dem Durchfall würde ich den Arzt fragen. Hilft nix, in der Chemo soll man vorsichtig sein... 2. Die Standardantwort darauf ist "nein" und dass Chemo heutzutage nicht mehr so schlimm sei. Bei mir war's so. Mir war Dauerübel, an Alltag war nicht zu denken, ich hab nur minutenweise den Tag überlebt. Ich lag wochenlang im Krankenhaus, den Rest der Zeit war ich froh, wenn ich alleine zum Klo kam. Die Wahrheit ist: Es gibt Leute die haben fast nix. Und Leute, die fühlen sich grauenvoll. In welchem Teil dieses Spektrums Du Dich befinden wirst, muss man abwarten. Was für ein Medikament sollst Du denn bekommen? 3. Ich nehme Vitamin D weil Vitamin D Mangel. Selen ist in der Chemo nicht unumstritten. Ich hab letztlich Equi*** genommen, es war sehr angenehm. Ob es klug war oder bescheuert - das muss jemand anderes entscheiden. Toitoitoi!!!!! Geändert von gitti2002 (29.01.2018 um 23:53 Uhr) |
#5
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AW: Vorstellung und einige Fragen
Hallo Rosenrot,
auch ich habe HER2-neu 3+ Deshalb bekomme auch ich ab der 1. Pacli im 3-Wochen-Rhythmus Herceptin. Das 1,8 cm große Krustentier konnte brusterhaltend entfernt werden. 1. Durchfall - bin ich bislang verschont geblieben. 2. Hab 4 x EC im 3-Wochen-Rhythmus hinter mir. Mal mehr, mal weniger Beschwerden. Nach der 2. EC ging es mit den Mundschleimhäuten los. Seit gestern ist endlich alles komplett wieder gut. Am Donnerstag geht es mit Pacli 12 x weekly weiter. Gleichzeitig im 3-W-R 18 x Herceptin. D.h. Ende Januar 2019 bin ich fertig. Dazwischen 30 Bestrahlungen und Reha. Anschl. 5-10 Jahre Hormontherapie. Die Übelkeit war unterschiedlich - aber niemals musste ich mich übergeben. Am Alltag teilnehmen geht - aber vorsichtig wg Immunsystem. Vor der 3. EC hatte ich Grippe - das war kein Spaß. Arbeiten war ab der 2. EC nicht mehr möglich. Übrigens, ich gehe in kein Wartezimmer in einer Arztpraxis und meide Menschenansammlungen - einmal Grippe hat vollkommen gereicht. Wenn ich den Arzthelferinnen von niedrigen Leukos berichtete war bislang alles in Ordnung und ich bekam die Termine entsprechend. 3. Zum Schlafen brauchte ich 1 Woche vor der 4. Chemo was, nachdem die 3. für mich der Horror war (wahrscheinlich, da durch die Grippe ich eh schon geschwächt war). Die 4. hatte ich besser vertragen. Die Chemo wurde durch die Tab. nicht beeinträchtigt. Seit der 4. nehme ich nichts mehr - wg der Abhängigkeit. Wie die anderen bereits berichtet haben - jede erlebt oder verträgt es etwas anders. Geh positiv ran und kuck nach vorne. Augen zu und durch Viele Grüße Banditin PS. Ich habe gelernt Hilfe anzunehmen und merke jetzt, dass es sehr gut tut Geändert von gitti2002 (29.01.2018 um 23:57 Uhr) |
#6
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AW: Vorstellung und einige Fragen
Guten Morgen Rosenrot,
ich hatte während EC höllischen Durchfall. Was hat geholfen? Flohsamenschalen. Gibts im Drogeriemarkt. Entweder 1-2 TL in 1 Glas Wasser, rühren, zügig trinken und 2 Gläser Wasser zum Nachspülen. Wenn das nicht geht, rühr es einfach in einen Joghurt, Müsli etc. Weiter dir und allen, die noch mittendrin sind, alles alles Gute. Ihr schafft das!! :-) Liebe Grüße Kitti
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Keep your Heels, Head and Standard high! Diagnose 2016: pT2 (m,is),pN3a (12/12),L1,V1,G2,Stadium IIIC, R0 Östrogen 90% , Progesteron 80% Immunhistochemischer Score: 1+ Ki-67 15-20% |
#7
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AW: Vorstellung und einige Fragen
Liebe Rosenrot,
Ich hatte gegen Durchfall Enterobene. Allerdings muss ich gestehen, dass ich wenig Beschwerden hatte und daher nur zwei, drei Mal etwas einnehmen musste. Vielleicht hilft es Dir ja. Was Deine Angst vor der Chemo betrifft: ich hatte zuerst vier mal EC (alle drei Wochen) und dann wöchentlich Taxol. Ich hatte so viele Horrorgeschichten über Taxol gehört, dass ich vor der Chemo große Angst hatte. Meine Ärztin meinte, als ich sie einmal darauf angesprochen habe, ich soll das mal kommen lassen und dann sehen wir, wie es mir geht. Notfalls kann man etwas gegen die Nebenwirkungen machen. Was ich sagen will: die Angst war unbegründet und im Nachhinein betrachtet das größte Problem. Die Chemo war kein Zuckerschlecken, aber zu verkraften. Manche Patientinnen vertragen die Chemo ganz gut - vielleicht bist auch Du eine davon. (Ich halte Dir jedenfalls die Daumen!) Ich konnte zB während meiner gesamten Chemo immer arbeiten, immer regelmäßig Sport treiben, hatte leider viel zu viel Appetit Gegen Übelkeit habe ich jeden Tag literweise Ingwertee getrunken - einfahc ein Stück Ingwer mit heißem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Sonst hat auch Zofran sehr gut gegen die Übelkeit geholfen. ICh wünsche Dir alles Gute! Erzsi Geändert von gitti2002 (30.01.2018 um 15:33 Uhr) Grund: NB |
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