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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Liebe spice,
ich möchte gerne auf den Post von sanne2 zurückkommen, bitte wende Dich an die psychologische und/oder psychoonkologische Beratungsstelle im KH. Dort werden Dir objektiv Möglichkeiten offengelegt. @ Alle - die Entscheidung lautet doch nicht entweder/oder, also für oder gegen Mann oder Kind sondern kann nur ein „sowohl als auch“ sein und das dauert einfach länger, bedeutet aber auch alle Optionen in Betracht zu ziehen. Ich würde tatsächlich auch Kontakt zum Jugendamt aufnehmen, die Clearingstelle dort kann Euch nach einer umfassenden Bestandsaufnahme beraten, wie es z. B. mit Sohnemann weitergehen könnte. Die Mitarbeiter dort leisten sehr gute Arbeit und das, obwohl sie heillos überlastet sind. Jugendamt soll an dieser Stelle Entlastung und nicht Druck bedeuten. Ich hoffe sehr, dass es nie zu einem Angriff kommen wird, denn spätestens dann wird das Jugendamt eh auf den Plan kommen. Selbstverständlich müsst Ihr Eurem Jungen zuhören, was er möchte etc., aber unmöglich kann ein 9 jähriger so eine elementare Entscheidung treffen. Wie Du selbst sagst, es ist nicht vorhersehbar, wie sich die Krankheit entwickeln wird, aber „leben“ passiert jetzt, es ist ja für Euch alle unerträglich. Ich wünsche Dir viel Kraft und Besonnenheit. Du wirst/kannst es nicht jedem recht mache, ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Kinder aber sind die letzten und schwächsten Glieder in der Kette und gehören besonders geschützt, d. h. nicht, dass Du nicht auch für Deinen Mann da sein kannst. Alles Gute für Euch. PS: Übrigens wird auch Eure 3-jährige Tochter viel mehr mitbekommen, als Euch bewusst ist. Kleinkinder, seien sie noch so jung, sind sehr empfänglich für Spannungen etc. Geändert von Ursus28 (25.06.2018 um 18:25 Uhr) |
#32
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo, an die Beratungsstelle des KH haben wir uns schon gewandt bzw. mein Mann, aus Termingründen ist es noch nicht zu einem gemeinsamen Termin gekommen.
Zumindest im Gespräch mit meinem Mann schienen die als Ziel aber v. a. zu haben, wie man meinen Sohn überzeugen kann. Klar, sie erleben meinen Mann nur, wie er außerhalb des Anfalls ist, da ist er um die Kinder besorgt, liebevoll, vernünftig... In diesem Moment kann man sich nicht vorstellen, wie er in der Post-Krampf-Situation war... Irgendwelche Möglichkeiten, meinen Mann extern unterzubringen, sehen sie zumindest nicht, da es keine medizinische Indikation gibt. Die Schule und durch diese das Jugendamt repräsentieren dagegen wiederum nur die andere Seite, denn sie erlebten nur meinen Sohn, wie er nach diesem Erlebnis durch den Wind war und wiederum meinen Mann nicht. Was das Jugendamt anbieten können sollte, kann ich mir nicht vorstellen, außer eben Familienhilfe (wie gesagt, begrenzt hilfreich) oder die Kinder herauszunehmen. Das Jugendamt verfügt meines Wissens ja nicht über Zugang zu Wohnheimplätzen für Erwachsene? Zumal ohne derzeitigen Bedarf des Betreffenden selbst? Übrigens, das Jugendamt bei uns in der Gegend ist nicht so dolle, eine Bekannte hat dort gearbeitet und hat es aber schließlich nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können.. Klar sollte mein Sohn so eine Entscheidung nicht treffen, de facto tut er es aber schon irgendwie, indem er sagt, dass er nicht bleibt, wenn der Papa wieder kommt. Sollte ich meinen Mann also gegen seinen Willen wieder aufnehmen und er erzählt das in der Schule...Ich denke zwar nicht, dass es ihm wirklich klar ist, was das bedeutet aber dann ist es auch schon zu spät. Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, dass mein Mann nach der Entlassung zu seinen Eltern geht, die wohnen aber 450 km entfernt. Das bedeutet schon, dass ein Kontakt so einfach dann nicht mehr möglich ist. Das ist für meinen Mann sehr traurig und auch für mich (obwohl es in der Tat auch Entspannung bedeutet, nicht dauernd in Sorge zu sein, dass etwas passiert), mein Sohn ist froh mit der Lösung. "Für meinen Mann da sein" ist mir dann aber kaum noch möglich. In drei Wochen habe ich auch Urlaub und würde dann mit den Kindern zu meinen Eltern fahren (die wohnen in der Gegend der Schwiegereltern). Wir hoffen, dass auf neutralem Boden eine Annäherung wieder möglich sein wird. Aber was danach ist, müssen wir schauen, auch je nachdem, ob in dieser Zeit wieder etwas passiert. Mein Mann hofft schon, dass er nach dem Urlaub wieder mit heim "darf". Ich bin mir nicht so sicher, da mein Sohn sich schon sehr bestimmt äußert. Aber 6 Wochen sind ja lang für Kinder, vielleicht... Außerdem ist dann das nächste Staging, dann wissen wir vielleicht auch mehr dazu, ob die Immuntherapie angeschlagen hat. Was die Kleine betrifft, sicher bekommt sie einiges mit aber immerhin zeigt sie keinerlei Scheu gegenüber meinem Mann, rennt ihm begeistert entgegen, stürzt sich in seinen Arm, wie vorher halt. Insofern ist da zumindest kein akuter Handlungsbedarf. |
#33
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Liebe spice,
Zitat:
Folglich bleibt wohl einerseits nur eine Risikoabwägung übrig und andererseits die Beherzigung des uralten Prinzips: Audiatur et altera pars! https://www.proverbia-iuris.de/audiatur-et-altera-pars/ Auch im privaten/familiären Bereich sind alle Betroffenen anzuhören, damit ihre Interessen gewahrt und berücksichtigt werden können. Es darf niemand etwas "aufgezwungen" werden, mit dem er nicht einverstanden ist bzw. etwas, das er freiwillig nicht "mitzutragen" bereit ist. Und innerhalb dieses Rahmens können auch Eltern gezwungen sein, gnadenlos Prioritäten setzen zu müssen. Dein Mann hat freiwillig dafür gesorgt, daß sein Gefährdungspotential Anderer minimiert werden kann. Mir ist erinnerlich, was Du beschriebst als Dein Mann mal "ausgerastet" war: Da trauten sich nicht mal mehr Rettungskräfte zu, intervenieren zu können. Und das will ja schon etwas heißen. In allererster Linie bist Du hier gefordert, die Prioritäten setzen zu müssen. Noch kannst Du das zusammen mit Deinem Mann tun, der ja bereit dazu ist, Konzessionen machen zu wollen. Was sich aber jederzeit so verändern kann, daß nur noch Du alleine Prioritäten setzen mußt. Erlaub mir bitte, dazu auch noch eine uralte Handlungsmaxime zu nennen: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem! https://www.wortbedeutung.info/Quidq...respice_finem/ Redet also mit Eurem Sohn offen und ehrlich darüber, ob er bereit dazu ist, nach seiner individuell möglichen "Aufrüstung", die ihm vielleicht Sicherheit (in zweiter Linie nach Dir) "garantieren" könnte, seinem Vater zuliebe im Familienverbund bleiben zu wollen. Den seine Eltern (nehme ich an) so lange als irgend möglich aufrecht erhalten wollen. Wenn er nicht dazu bereit ist, dann extegriert ihn. Er hat die freie Wahlmöglichkeit, was er nach Aufklärung aller Konsequenzen zu tun bereit ist. Dann brauchst weder Du noch Dein Mann sich den "Kopf darüber zu zerbrechen", wie er damit weiterhin lebenslang klarkommt. Die einen sagen, bleibt er in der Situation, verstärkt sich sein "Knacks" sowieso: Also wg. "Kindeswohl" nichts wie ihn aus der Situation "herausnehmen". Tochter am besten auch gleich dito. Und die anderen sagen: Könnte er/sie das nicht irgendwann "bereuen" und deshalb zwangsläufig beim Psychiater landen müssen? Primär müssen sich die Eltern fragen und auch rückhaltlos "ausloten", was für ihre Kinder die beste Handlungsalternative ist, um bestmögliche Weichenstellungen vornehmen zu können. Sie müssen sich aber auch fragen, wie sie miteinander umzugehen gedenken. Den geliebten Lebenspartner "über die Klinge springen" zu lassen? Ihn dem ohne weiteres preiszugeben, das wohl die absolute "Horror-Vorstellung" ist? "Ausblenden" eines Individuums per entspr. Medikament-Zufuhr. Du, liebe spice, bist in der mißlichen Lage, das alles adäquat abwägen zu müssen. Versuch bitte dabei, Dich in die Lage Deines Mannes versetzen zu können bzw. was Du an seiner Stelle eher nicht haben wolltest, was man Dir antut. Er braucht Dich, ihn beschützend. Nur Du bist sein "letzter Anker" seines Lebens, das ihm zu entgleiten droht. Wir brauchen uns hier in diesem Forum doch wirklich nichts "vorzumachen". Jeder von einem Krebs Betroffene ist sich doch früher oder später völlig im Klaren darüber, worauf das letztendlich schlimmstenfalls evtl. nur hinauslaufen kann und muß: https://de.wikipedia.org/wiki/Palliative_Therapie Genauer (im Grenzwertigen) gesagt, daß ein Individuum von all seinen Schmerzen "erlöst" wird. Per "Morphium-Zufuhr" o.ä. so weit betäubt wird, daß er "erlöst" sterben kann. Ich denke, spice, daß diese befürchteten "Kontroll-Verluste" über das eigentliche Wollen Deines Mannes eine große Rolle dabei spielen könnten, daß er Angst davor hat, "ausgegrenzt"/"kaltgestellt" werden könnte. Bedenk bitte auch das. Es erübrigt sich ja fast, zu erwähnen, daß ich Dich für eine "starke Frau" halte. Die innerlich "zerrissen" sein dürfte, welche Priorität das Kindeswohl hat. Wenn kein innerfamiliärer Konsens erreicht werden kann, dann kapp im Zweifelsfall die Kinder ab. Evtl. mit Hilfe der Leute, die Dich dabei unterstützen können und die sich sowieso dazu "berufen" fühlen, so etwas zu tun. Können die dann sicherlich auch "mit Links" machen. Oder tröten die nur bzgl. "Kindeswohl" allgefällig herum und sind nicht tatsächlich in der Lage dazu, Entlastung schaffen zu können? Die "Kernfrage" stellt sich m.E. ganz anders: Willst Du Deinem Mann bestmöglich beistehen bis zu seinem bitteren Ende? Oder anders ausgedrückt: Was würdest Du denn von einem erklärten Lebenspartner anderes erwarten wollen als daß er Dich - seine und Deine Interessen wahrend, selbst wenn er das nicht mehr selbst tun kann - darin unterstützt? Die Liebe zwischen Eltern ist etwas anders gelagert als die zwischen Eltern und ihren Kindern. Was meinst Du, wo da in Eurer Situation Prioritäten zu setzen sind? Ich halte es für eine gute Idee, wenn Du versuchst, während Deines Urlaubs Annäherung erreichen zu können. Und wünsche Euch allen, daß dies gelingen kann. Nutz die spezielle Mutter-/Sohn-Beziehung, um mit Eurem Sohn wirklich alles klären zu können. Das meine ich nicht irgendwie dahingehend, ihn manipulieren zu können/wollen, sondern viel mehr, um "ausloten" zu können, was er wirklich will bzw. welche Konzessionen er bereit ist, zu machen. Zitat:
Elektroschocker sind keineswegs tödlich. Zitat:
Ein "Rest-Risiko" verbleibt. Wie das einzuordnen ist, weiß ich nicht. Ich weiß jedoch, daß "Sicherheits-Empfinden" eher subjektiv sehr unterschiedlich gelagert sein kann. Zitat:
Denke, die Sicherheit ist dann nicht mehr ausreichend, wenn man fahrlässig handelt. Genauer gesagt, sich nur auf ein "Sicherheits-Mittel" verläßt. In solchen Situationen würde ich das niemals tun. Ich bin weder besonders ängstlich, noch körperlich schwach. Aber selbst ich würde für mehrere "Sicherheits-Barrieren" sorgen. Als Mutter würde ich mich selbst und auch den Sohn "aufrüsten", sofern ihm das zu mehr "Sicherheit" verhelfen kann. Mußt Du "ausloten". Mit mindestens Elektroschocker und Pfefferspray. Wobei der Elektroschocker den gleichen Nachteil hat, wie das evtl. zu verabreichende Notfall-Mittel: Beides erfordert körperliche Nähe, die gefährlich sein/werden könnte. Pfefferspray kann hingegen auch aus einer Distanz heraus gesprüht werden. Wie groß ist denn Euer Sohn? Hat er lange Arme? Wenngleich ich schon recht viel von mehreren Sicherheitsbarrieren halte, will ich Dir einen Gedanken dazu nicht verhehlen: Wenn das im Endeffekt auf das ständige "Belauern" des Vaters hinauslaufen sollte/könnte, wird das nur kontraproduktiv sein können. Denn dann könnte man eben so gut darüber nachdenken, inwieweit Zugriffsmöglichkeiten des Vaters, z.B. auf Küchenmesser, unterbunden werden müssen. Glaub bitte ja nicht, daß ich das mit dem "Anketten" und evtl. Einsperren Deines Mannes nicht ernst gemeint habe. !00% Sicherheit erreichen zu können, ist m.E. ein rein technisches Problem! Für den Fall der Fälle, wenn alle primär angedachten Mittel versagen sollten. Nimm z.B. ein Auto her: Jedes Auto hat eine rein mechanische "Feststellbremse". Wenn alles andere im/am Auto "versagt", funktioniert die immer noch zuverlässig. Frag doch Deinen Mann einfach mal, ob er bereit dazu ist, sich seinen möglichen Aktionsradius so einschränken zu lassen, daß er unter allen Umständen seiner Familie nichts mehr "antun" kann, das er gar nicht will. Ich kenne Deinen Mann nicht und weiß auch nicht, wie er das sehen könnte. Insoweit kann ich Dir nur sagen: Ich wäre ohne weiteres dazu bereit, auch solche Konzessionen zu machen, damit ich weiterhin meine Familie "erleben" kann, so lange mir das noch "vergönnt" ist. Ohne von Angst vor mir "gepeinigt" zu sein. Was wäre denn schon dabei, z.B. meinem Sohn, jegliche Sicherheit zu "garantieren", die er haben will? Wenn ich selbst sicherstelle oder mich mit Maßnahmen einverstanden erkläre, daß ich ihm niemals "gefährlich" werden kann. Sind nur ein paar Stahlseile, mit denen alle Probleme restlos rein mechanisch eliminiert werden können. Falls Du glauben solltest, das sei irgendwie pervers: Wie pervers ist es denn vergleichsweise, ein Individuum per Medikamenten "auszublenden"? Denk bitte einfach auch mal darüber nach, inwieweit Euch rein mechanische Lösungen evtl. mehr weiterhelfen können als alles andere Vorgeschlagene. Tausend Wege führen nach Rom! Wir haben jede Menge Wahlmöglichkeiten, welchen Weg wir beschreiten wollen. So lange man sich innerfamiliär darauf einigen kann, welcher Weg der für alle richtige ist, kann man sich auch auf diesen Weg einigen. Und sollte der wg. Unvorhersehbarem zur "Sackgasse" werden, nimmt man halt dann einfach einen anderen, der weiterführen kann. Wie weit seid ihr (überwiegend) von Rom entfernt? Denke, 450km innerfamiliäre Distanz Beteiligter kann die gemeinsame "Wegbewältigung" eher nur erschweren. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung Geändert von gitti2002 (26.06.2018 um 22:07 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen!!! |
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo Lotol, in vielen stimme ich Dir zu, aber ich werde auf keinen Fall die Kinder in Obhut nehmen lassen. Das würde im Übrigen auch mein Mann auf keinen Fall wollen. Er würde dann lieber von sich aus gehen, das hat er schon gesagt.
Ich hoffe aber, der Urlaub wird zumindest eine temporäre Lösung bringen. |
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo spice,
ist dein Sohn ganz fest in seiner Meinung, oder schwankt das, je nach Stimmung, Situation (Konfrontation mit seinem Vater/Krankheit), Erlebnis (Schule, evtl dort auch Rückfragen von angesprochenen Lehrpersonal)? Oder besteht derzeit auch überhaupt kein Kontakt aufgrund des KH-Aufenthaltes, also keinerlei Besuche deines Sohnes dort? Überlege dir ernsthaft die Inanspruchnahme eines Therapeuten, am besten psychoonkol., wenn nicht vorhanden, dann eben ein anderer. Für dich könnte das auch eine Hilfe sein, falls dein Sohn ablehnend reagiert. Das dient auch der Prävention, damit du einfach sofort einen Ansprechpartner hast, falls es erneut zu Krampfanfällen kommen sollte, auch bei den Eltern, wo er dann vorübergehend ist. Es könnte dir dabei helfen, handlungsfähig zu bleiben, falls es wieder zu Problemen kommt, auch ohne neue Anfälle. Abbrechen kannst du immer noch, falls es dir nichts bringt. Haben deine Eltern auch einen Plan, wie sie sich schützen können? Sie sind doch über alles informiert, gehe ich mal von aus? Das mit der 100%igen Sicherheit ist so eine Sache. Natürlich gibts die nirgendwo im Leben, außer dass man atmen, essen, sterben muss.... Allerdings ist es schon ein Unterschied, ob die geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass ich eines Tages von einem Auto überfahren werde oder ob ich ständig bei Rot über die Straße gehe und hoffe, es wird schon alles gut gehen. Damit zu argumentieren, mit der 100% Sicherheit im Leben, dient dann doch eher der Selbstberuhigung und -beschwichtigung. Ich würde nochmal Klartext auch mit so vielen wie möglich dafür kompetenten Ärzten sprechen -- um Fakten zur Risikobewertung und auch für dich Risikoabwägung zu bekommen. Dafür sollten doch auch Erfahrungswerte vorliegen, die natürlich immer individuell sind, klar. Ein bisschen mehr Sicherheit psychologischer Natur gibt es euch aber vielleicht, falls die Ärzte plausibel erläutern können, warum es unter der derzeitigen Medikation keine epil. Anfälle mehr geben sollte, die Gefahr für Leib und Leben anderer bedeuten könnten. Dazu müssen die sich doch äußern können. Da würde ich nicht locker lassen.... |
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo liebe Spice.
Deine Situation ist natürlich sehr schwierig, aber auch andere "Betroffene" haben ähnliche Probleme. Auf deine Fragen haben sehr viele sehr ausführlich geantwortet, die Antworten wurden von die aber jedes Mal als nicht "akzeptabel" registriert. Das ist natürlich keine "Zensur" meinerseits, bitte nicht falsch verstehen. Sehr viele Menschen machen sich Gedanken über eure Situation, was von dir aber wie oben benannt, als wenig bis gar nicht akzeptabel benannt wird. Nun meine Frage! Was stellst du dir für die Zukunft vor? Was würdest du dir wünschen, oder erhoffen? Natürlich, das dein Mann wieder gesund wird. Aber weiterhin? Welche Lösung stellst du dir vor? Viele liebe Grüße, Sanne |
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Zitat:
Genauso, wie es schlicht nicht gängiger Rechtsprechung entspricht, was lotol auf Seite 1 schrieb: dass Außenstehende sich nicht einzumischen haben. Ganz im Gegenteil, sollten Dritte Anzeige erstatten (Rettungskräfte, Nachbarn, oder sonst ein zufälliger Zeuge), dann würde dem nachgegangen, auch gegen euren Willen. Zumal ja in diesem Fall eh die Polizei vor Ort war; diese Sache also bereits aktenkundig ist. Jeder Einsatz wird zu den Akten genommen, ob es um harmlose Ruhestörung geht oder ernsthafte häusliche Gewalt. Ich sage das nicht, um dir Angst zu machen. Ich finde nur, dass Kooperation mit Jugendamt und Schule hilfreicher wäre. So schnell werden außerdem Kinder (leider oftmals!!!) nicht aus Famlien genommen. Da muss schon einiges im Argen sein. Oder das zuständige JA total schlampig arbeiten. |
#38
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
spice, es ist nicht einfach in dieser Situation einen kühlen Kopf zu behalten. Zu all den Meinungen und Empfehlungen, die Du hier bekommst, wirst Du Dir wahrscheinlich auch Einiges aus Eurem direkten Umfeld anhören (müssen). Ich sehe es so, dass Du jetzt noch selbst bestimmen kannst. Ihr habt bis jetzt bei allen getroffenen Vorkehrungen viel Glück gehabt. Du hast selbst beschrieben, wie schnell eine Situation außer Kontrolle geraten kann.
Es tut mir leid, dass Du bisher nur Schlechtes über das Jugendamt gehört hast. Das muss nicht so sein und ich bewerte die Lage wie p53. Es muss nicht direkt eine Inobhutnahme werden, es gibt auch genug Wohngruppen, so dass Dein Sohn am Wochenende zuhause sein könnte. Leider verbreiten die Medien immer nur die Horrorszenarien, das hat nichts mitgelebter Realität zu tun. Schau Dir Profile dieser Einrichtungen im Netz an und wende Dich an das Amt für die notwendigen Formalitäten. All das sollte zeitnah passieren. Urlaub ist wichtig, trotzdem nimmt man Probleme und Muster mit. Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute weiterhin. |
#39
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Liebe spice,
Zitat:
Intuitiv war mir klar, daß Du einen "Königsweg" in dem ganzen Schlamassel zu finden versuchst. Und auch, daß Dir - wie jeder Mutter - daran liegt, die Familie möglichst zusammen halten zu können. Genau so, wie das auch ein Anliegen von Vätern ist. Was ja an sich selbstverständlich ist, daß Eltern dieses Bestreben haben. Euer Urlaub wird sicher eine temporäre Lösung erbringen können. Und darüber hinaus sieht die Realität so aus, daß sich die Verhältnisse bei/durch jede Nachuntersuchung Deines Mannes jederzeit verändern können. Was nicht unbedingt zum Schlechten hin beinhalten muß, wenngleich tendenziell zu erwarten ist, daß es langfristig eher nicht besser wird. Daß Dein Mann (notfalls) von sich aus gehen würde, zeigt m.E. ein Höchstmaß an Konzessions-Bereitschaft seinerseits auf. Mal ganz abgesehen von der Frage, wohin er dabei gehen wollte, frage ich mich, wieso das auch (notfalls) überhaupt erforderlich sein sollte. Auch er dürfte doch in der Familie besser "aufgehoben" sein als sonstwo auf der ganzen Welt. Warum also sollte er sich aus der Familie "um des lieben Friedens willen" extegrieren?? Noch dazu in seiner Situation in die "Einöde" gehen?? Daran verstehe ich überhaupt nichts außer der noblen Einstellung Deines Mannes. Natürlich hat er die Freiheit, gehen zu wollen. Aber muß das denn wirklich unter jedweden Umständen sein?? Zumal es viel elegantere rein technische Möglichkeiten gibt, das vorliegende Problem lösen zu können. Denn worin besteht das denn wirklich, wenn nicht darin, daß für Dich und Deine Kinder 100%ige Sicherheit vor einem möglicherweise "ausrastenden" Mann/Vater "garantiert" werden können soll?? Das ist doch an sich eine "ganz einfache Kiste". Weil nur zweierlei sichergestellt werden muß: 1) Der Mann/Vater muß in seinem möglichen Aktionsradius eingeschränkt werden. 2) Die Einschränkungs-Möglichkeiten müssen so zuverlässig sein, daß sie auch bei höchster Kraft-Anstrengung des Mannes/Vaters nicht durch ihn außer Kraft gesetzt werden können. Zu 1): Frag doch bitte einfach mal Deinen Mann ob er es nicht vorziehen würde, anstatt in die Einöde zu "gehen", sich einer solchen Einschränkung zu "unterwerfen", um weiterhin bei seiner Familie bleiben zu können. Ich wette einen Kasten Bier, daß er das vorziehen wird. Zu 2): Solche Einschränkungen könnten auch die Angst Eures Sohnes komplett eliminieren. Er braucht dann nur entspr. Distanz zu seinem Vater zu halten. "Entrinnen" kann er damit jederzeit einem von ihm befürchteten evtl. gewalttätigen Zugriff seines Vaters auf ihn. Denn das ist es doch wohl, wovor er eigentlich Angst hast. Oder irre ich mich darin? Was die (zwangsweise) Einschränkung einer individuellen Freiheit (hier Deines Mannes) anbelangt: Ganz generell beinhaltet der "Freiheits-Begriff", daß jede individuelle Freiheit dort endet, wo die Freiheit Anderer tangiert werden könnte. Wenn also jemand nicht mehr in der Lage dazu sein könnte, das prinzipiell zu "beherzigen"/"befolgen", sind vorsorgliche Maßnahmen zu treffen, die das unter allen Umständen sicherstellen können. Ist aus meiner Sicht - wie gesagt - ein rein technisches Problem, sowas sicherstellen zu können. Wenn jemand bereit dazu ist, das akzeptieren zu wollen, kann man sich auch Elektroschocker und Pfefferspray "schenken", weil man dann sowas nicht mehr braucht. Könnte vielleicht auch die "Familien-Atmosphäre" insgesamt etwas auflockern. Um außerordentliche Situationen im allseitigen Interesse bewältigen zu können, bestehen immerhin auch außerordentliche Möglichkeiten, das tun zu können. Zitat:
Wenn wir uns hier schon über bestehendes Recht unterhalten wollen: Auch Familien haben per GG "garantierte" Rechte. https://dejure.org/gesetze/GG/6.html "Anpinkeln" können Externe Familien nur dann, wenn eklatante Mißstände vorhanden sind. Daß dies hier der Fall sein sollte, vermag ich beim besten Willen nicht zu sehen. Du hast sicher recht damit, daß eingeschritten werden muß, wenn Mißstände auftauchen. Doch worin bestehen die hier denn? Nur der Sohn hat ein Problem mit der ganzen Situation! Soll sich die ganze Familie oder der Rest der Welt nur an seinem Problem "orientieren"? Denke, diese Frage muß schon erlaubt sein. Weil es immer nur Fragen der Verhältnismäßigkeiten sind. Liebe Grüße lotol
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo, sorry für die späte Antwort, mir bleibt derzeit nicht viel Zeit fürs Internet.
Welche realistischen Vorschläge habe ich denn sofort als nicht akzeptabel abgelehnt und keine plausible Begründung dafür geliefert? Ich habe wirklich alle Vorschläge überdacht, manche lassen sich halt in unserer Situation nicht realisieren, was auf die Entfernung vielleicht nicht einschätzbar ist. Derzeit ist die Situation durch die Abwesenheit meines Mannes glücklicherweise nicht akut. Dies empfindet er übrigens glücklicherweise nicht als "Einöde", er ist bei seiner Herkunftsfamilie (Eltern, Schwester, deren Lebensgefährte wohnen in einem großen Haus), wo er u.a. von seiner Mama verwöhnt wird und sich erholen kann, da er immer noch sehr schwach und leicht erschöpfbar ist. Das wäre bei uns aufgrund der Kinder, die halt oft laut und chaotisch sind in unserem 60 qm-Hexenhäuschen so nicht möglich. Auch hat er so die Gelegenheit, seine ganzen (Jugend-) Freunde mal wieder zu treffen, die er schon lange nicht mehr gesehen hat. Meine Schwiegereltern wissen natürlich über alles Bescheid und haben die Notfallmedikamente mit, durch den Lebensgefährten meiner Schwägerin wäre auch jemand im Haus, der ihm im Extremfall körperlich gewachsen ist. Allerdings hat er jetzt ja auch schon seit 4 Wochen keine Anfälle mehr gehabt und wir hoffen, dass die neuen Medikamente jetzt greifen. Dennoch vermisst er uns natürlich und möchte natürlich nach dem Urlaub mit nach Hause. Die Angst meines Sohnes ist nicht immer gleich, auf neutralem Boden und in Anwesenheit anderer Personen ist sie geringer. Deswegen ja die Idee mit dem gemeinsamen Urlaub. Besonders triggernd ist halt die Situation bei uns daheim, so, wie sie eben während der Vorfälle war. Bzgl. des Jugendamtes: das sind leider nicht irgendwelche Gerüchte oder Vorurteile aus RTL-Sendungen, sondern konkrete Erfahrungen einer Bekannten, die dort im Sozialdienst gearbeitet hat und den Job schließlich gewechselt hat, weil die es mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnte. Dieses Amt werde ich sicher nicht mehr als nötig involvieren. Das mag bei anderen Ämtern komplett anders sein, das ist mir klar. Therapeutische Unterstützung: haben wir ja angemeldet, bisher aber keinen Termin erhalten. Kommt sicher noch. Wobei ich ganz ehrlich sage, jeder weitere Termin ist derzeit für mich eine weitere Belastung, da ich mit Vollzeitjob, Haushalt, zwei Kindern, die viel Aufmerksamkeit brauchen und diversem Viehzeugs echt am Limit kratze. Mein Tagesplan ist zumindest unter der Woche auf die Minute durchgetaktet. Daher bin ich grad ganz froh 100%ige Sicherheit: das ist ja eben das Problem. Die Ärzte sagen schon, dass mit der neuen Medikation keine Anfälle mehr auftreten SOLLTEN. auch SOLLTE die Aggressivität nicht mehr auftreten, da das entsprechende Medikament ganz raus ist. Zu einer Garantie lässt sich natürlich keiner hinreißen. Ich arbeite ja wie gesagt in der Forensik und uns würde es auch nie einfallen zu garantieren, dass ein Patient nicht wieder rückfällig wird. Irgendwann muss man halt die Entscheidung treffen, ob das Restrisiko tragbar ist. Wo dieser Punkt ist, ist halt die Frage. Mein Sohn würde diese sicher anders beantworten als ich. Technische Möglichkeiten: Diesen Weg versuchen wir ja (jetzt nicht unbedingt mit Elektroschockern). Ob das wirklich ausreicht, weiß man ja leider erst, wenn die Situation dann da ist. Radius einschränken kann man vermutlich trotz allem am Besten mit rechtzeitig gegebenen Medikamenten. Die GPS-Notfall-Uhr mit Sturzsensor ist der nächste Plan (wenn ich mal eine zum Laufen bekomme, ein besonderes Thema und ich hab ja so viel Zeit ). Eine weitere Idee wäre eine Kamera a la Babyphone, vielleicht wo mein Mann schläft. Dann könnte man über Handy mitbekommen, wenn was los ist. Vielleicht könnte mein Sohn auch Zugang bekommen, damit er, wenn er z.B. Angst bekommt, nachschauen kann, dass sein Papa friedlich schläft? Oder würdet ihr das lieber nicht machen? Irgendwie auch eine komische Rollenverteilung/-Verdrehung . Hab ich etwas vergessen? Ach ja, Zukunft: Hm, meine Wunschvorstellung wäre, dass die Immuntherapie greift, d.h. die Metastasen zumindest nicht wieder wachsen, dass die Nebenwirkungen so erträglich sind, dass mein Mann nicht jedes Mall für zwei Wochen ins Krankenhaus muss, dass die Anfälle ausbleiben oder wenn, sich auf "normales Krampfen" beschränken. Dass vielleicht die Nebenwirkungen der Antiepileptika nachlassen, damit mein Mann wieder etwas fitter/belastbarer wird, sich wieder mit etwas anderem als seiner Krankheit beschäftigen kann. Dass mein Sohn wieder Vertrauen zu seinem Papa bekommt und nicht mehr so oft Angst-/Wutanfälle bekommt. Dass die Kleine wächst und etwas beeinflussbarer in ihren Entscheidungen wird . Dass wieder Alltag einkehrt. Ob es realistisch ist? |
#41
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Liebe spice,
Zitat:
Aber auch "auflebende" Kontakte zur Herkunftsfamilie können nicht das ersetzen, was einem die eigene "Kern-Familie" bedeutet. Denn immerhin bedeutet das eine freie Willens-Entscheidung zwischen Lebenspartnern, die zusammenbleiben und auch Kinder haben wollen. Diese Entscheidung für eine Familie bedeutet natürlich auch, daß man fortwährend ständig Kompromisse schließen/erreichen muß. Es ist dabei keine Art, sich dann väterlicherseits hinzustellen und zu sagen, der Sohn solle sich mal nicht "so anstellen". Denn darum geht es nicht. Sondern viel mehr darum, gemeinsam einen Interessens-Ausgleich finden zu können, der bei gutem Willen aller Beteiligten auch jederzeit möglich sein sollte. Mag ja sein, daß dabei jemand mehr Konzessionen machen muß. Hier der Mann/Vater. Aber auch alle Anderen müssen bereit dazu sein, Konzessionen machen zu wollen. Hier scheint mir ein Defizit bei Eurem Sohn vorzuliegen. Versucht bitte zu klären, worin genau das liegt. Zitat:
Hat auch m.E. nichts mit Rollen-Verdrehung zu tun, wenn jemand, der potentiell gefährlich werden könnte, "unter Kontrolle" gehalten wird. So lange das mit rein technischen Mitteln möglich ist, sind die m.E. Medikament-Zufuhr vorzuziehen. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#42
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo lotol,
ich weiss nicht ob du Kinder hast,aber ich kann es mir fast nicht vorstellen.Einem 9 jährigen verstörten Kind aufgrund der vorgefallenen Ereignisse mangelde Kompromissbereitschaft vorzuwerfen und hier sogar von einem Defizit zu sprechen, hat mich doch sehr erstaunt. Ich würde von meinem 11jährigen Sohn niemals erwarten mit einem Elektroschocker o.ä. gegen seinen Vater vorzugehen.Wenn der Vater aufgrund dieses Elektroschocks irgendwelche Schäden erleidet wird der Junge sich sein Leben lang die Schuld dafür geben. Gruß Löffel |
#43
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Hallo,
in der Tat wollen wir (und da sind wir Eltern uns einig) dem Kind auf keinen Fall die Schuld geben. Natürlich könnte es sein, dass andere Kinder diese Erlebnisse besser wegstecken können. Ich schrieb ja schon mal irgendwo, dass mein Sohn sehr sensibel und auch in vielem schreckhaft/ängstlich ist. Das mag mit seinem eigenen schwierigen Start ins Leben zu tun haben (er war 10 Wochen zu früh und wog gerade mal 870 g), weshalb er nach der Geburt lange im Krankenhaus bleiben musste. Aber er fühlt nun mal wie er fühlt, das kann man ihm nicht vorwerfen, zumal die Situation echt gefährlich und beängstigend war. Dennoch ist ihm natürlich klar, dass er der Grund dafür ist, dass der Papa nicht heim kann. Es ist nicht auszuschließen, dass er sich das irgendwann vorwirft, auch wenn ich ihm gesagt habe, dass er kein schlechtes Gewissen deswegen haben muss, dass er sich Zuhause sicher fühlen will. Das ändert leider nichts an unserem Problem, obwohl mein Mann schon die Zeit bei seiner Herkunftsfamilie genießen kann, die er ja sonst nur selten sieht. Eine Dauerlösung ist es natürlich nicht. Drückt uns bitte die Daumen, dass der Urlaub hilft und v. a., dass die Immuntherapie anschlägt! |
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Liebe Spice, leider habe ich in dieser schlimmen Situation nicht den ultimativen Rat für Dich. Ich finde aber, Du machst das super. Mit dem richtigen Fingerspitzengefühl versuchst Du, für alle das Optimale zu erreichen. Schützt Dein Kind, ohne die Bedürfnisse Deines Mannes aus den Augen zu verlieren.
Ich wünsche Dir, das der eingeschlagene Weg funktioniert und drücke ganz fest die Daumen. |
#45
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AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater
Keine Ahnung, ob dieser Gedanke dumm ist. Aber ich frage mich, wen der Urlaub alles überzeugen könnte, dass es "vorbei" ist mit diesen Ausrastern?
Ich meine: Dein Sohn will, dass Du ihm versprechen kannst, dass es zu Hause sicher ist. Du sagst, das könntest Du nicht. Und Du hast natürlich Recht. 100%ige Garantien gibt es keine, gab es nie und wird es nie geben. Punkt, so isses. Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob es Deinem Sohn nicht ein weiteres Gefühl der Sicherheit vermittelt, wenn DU sicherer wirst. Ich meine: Jetzt Mal ehrlich. Wenn Dein Sohn Angst vor Einbrechern hätte, würdest Du dann "Also versprechen kann ich es nicht!" sagen - oder würdest Du ihm die Tür mit dem Sicherheitsschloss zeigen, ihn den Schlüssel rumdrehen lassen und "Hier kommt keiner rein!" ihm eine Sicherheit vermitteln, die letztlich keiner garantieren kann, aber das ist was DU glaubst? Dass es gutgehen wird? Ich frage mich, ob es hier so ähnlich ist? Ob die Sicherheit die DU ausstrahlst, weil DU es GLAUBST helfen könnte? "Sieh mal, der Papa hat neue Medikamente, das passiert nicht wieder. Du brauchst keine Angst zu haben..." Nur son Gedanke... |
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