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Mein Leben ist aus den Fugen!
Ich bin 22 Jahre alt und habe seit April 2006 die Diagnose Morbus Hodgkin mit dem Stadium. Seit dem mache ich eine Chemotherapie. Vor drei Jahren, nach meinem Abitur, bekam ich keinen Studienplatz und machte eine Ausbildung. Während meiner Erkrankung kam ich zu der Erkenntnis meinen Traum vom Studium doch nicht aufzugeben und habe mich jetzt zum Wintersemester beworben. Das Ziel zum Wintersemester wieder gesund zu sein hat mich aufrecht gehalten und in meinen guten Phasen habe ich mich auf mein Studium vorbereitet. Wahrscheinlich bekomme ich jetzt ein Studienplatz. Jetzt habe ich eine Lungenentzündung und ich werde wohl zum Wintersemster nicht gesund sein. Das macht mich sehr traurig. Ich weiß, dass die Gesundheit im Vordergrund stehen sollte, aber ich brauche doch ein Ziel. Der Krebs hat mich aus meinem Alltag herausgerissen und ich es ist, als wenn es an mir liegt, dass ich mich nicht wie andere beruflich weiterentwickle.
Wie ist es euch ergangen, als ihr nicht mehr euren normalen Alltag hattet? Liebe Grüße Kerstin |
#2
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Hallo Kerstin
ja mir ist es ähnlich ergangen und ergeht es leider immer noch so. Als ich meine Diagnose 2003 bekam wollte ich unbedingt weiter arbeiten. Zu erst galt es abwarten und beobachten (ich hab ein NHL) Als die Chemo 2004 begann habe ich auch weiter gearbeitet. Bis 2005 hatte ich dann Urlaub Überstunden viele Infekte und war kaum zwei wochen am Stück arbeiten es fiel mir schwer zu akzeptieren, dass ich im Moment nicht mehr arbeiten kann. Ich habe dann schweren Herzens im januar einen Rentenantrag gestellt. Und warte immer noch auf den Bescheid. Ich bin halt immer noch schlapp ohne Ende. Ich muß dazu sagen dass ich neben dem NHL noch 3 andere chronische Erkrankungen habe, die mir das Leben schwer machen. Da das berufliche Ziel mir immer mehr vor den Augen dahinschwamm (ich war damals in einer Fachweiterbildung und habe die auch zu ende gemacht), war ich ziemlich fertig. Mir hat das private Ziel sehr viel weiter geholfen. Ich habe meinen lieben Mann dieses Jahr geheiratet und er gibt mir neben meinen Freunden die Kraft die ich brauche. Ich hoffe, dass meine Kraft wieder zurück kommt ich gebe die Hoffnung nicht auf. Allerdings in meinen Beruf kann ich nicht mehr zurück. Ich habe gelernt meine Ziele zurückzuschrauben, aber das hat drei jahre gedauert. Wenn es bei dir in diesem Wintersemester nicht klappt, gebe die Hoffnung nicht auf. Ich denke dass dir auch einige MHler schreiben, dass sie wieder ein ganz normales Leben führen. Das Leben kommt zurück bei dem einen in minischritten bei manchen in größeren, aber gebe die Hoffnung nicht auf und setze deine Ziele nicht so hoch, dein Körper braucht nach einer Chemo Erholung. Liebe Grüße und gute Besserung Barbara |
#3
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Hallo Kerstin
Du schaffst es , wenn nicht dieses Semester dann das nächste.Bleib bei deinem Ziel , das ist ganz wichtig. Ich habe ein NHL , bekam 8 mal chemo plus Antikörper und jetzt 20 Bestrahlungen pro Feld davon habe ich 5 das macht 100 einzelne Bestrahlungen und ich werde auch wieder arbeiten, Dein Körper braucht Zeit sich zu erholen diese Therapieen sind kein Zucker schlecken. Wenn dein Körper nicht genug Zeit zur Erholung hat wird er krank , das ist auch Mist.....Genieße die Zeit ganz bewußt , du bist noch sehr jung und hast Zeit. Liebe Grüße Astrid21 |
#4
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Hi Kerstin,
ich fühlte mich damals auch so sehr aus meinem Leben gerissen, als ich von meiner Krankheit erfuhr. Ich wollte das nicht glauben und habe im KH noch für die Klausuren gelernt, schließlich musste ich diese unbedingt mitschreiben, denn nichts ist schlimmer als das Nachschreiben von Klausuren (so dachte ich damals). Irgendwann realisierte ich, dass ich meine Ausbildung leider nicht so fortsetzen kann, wie ich es wollte. Aber das machte mich so traurig und betrübt. Ich habe mir alle Unterlagen geben lassen und habe zu Hause vieles nachgearbeitet. Ich konnte ab und zu sogar in einer Abteilung arbeiten...kommen und gehen wann ich wollte, schließlich war ich krankgeschrieben. Es ist schlimm, mit so jungen Jahren aus dem alltäglichen Leben gerissen zu werden, ich war damals 21. Aber du schreibst es, die Gesundheit ist im Leben sehr sehr wichtig. Und wenn du gesund bist, dann kannst du dich beruflich entwickeln. Dann kannst du deinen Traum erfüllen...studieren. Versuche dich doch auf dein Studium vorzubereiten, wenn es körperlich klappt. Würdest du im Sommersemester nicht auch ein Studienplatz bekommen? Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht! Gruß Bell |
#5
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Hallo!
Dies ist mein erster Beitrag und ich habe mich gefreut schon so schnell drei Antworten zu haben. Leider kann ich den von mir angestrebten Studiengang nur zum Wintersemester anfangen. Ich müsste also ein Jahr warten. Liebe Grüße Kerstin |
#6
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Hallo Kerstin,
ein Jahr geht so schnell vorbei. Ich verstehe gut, dass du enttäuscht bist und dass dir das jetzt vorkommt wie eine Ewigkeit, weil du dich schon so darauf gefreut hattest, aber versuch dich abzulenken mit Dingen, die Dich interessieren und die dich vielleicht sogar auf das Studium vorbereiten. Was willst Du denn studieren? Wenn ich eine längere Wartezeit überbrücken muss, mache ich immer Folgendes: Ich stecke mir kurzfristige kleine Ziele, die ich in einer bestimmten Zeit erreichen will (z.B. etwas lernen, ein Buch lesen, aufräumen,...) und so komme ich mit jedem Teilziel, was ich erreiche dem Ende der Wartezeit näher und auf einmal ist es soweit. Funktioniert fast so wie das Prinzip mit dem Adventskalender vor Weihnachten . Kannst es ja mal probieren. Ganz liebe Grüsse Deine Saski |
#7
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
hallo liebe kerstin
das tut mir sehr leid aber wie meine vorredener schon sagten alsd erstes gesund werden . ich denke jededem hat der krebs aus der bahn geworfen ,mir ging es auch nicht anderes. mein sohn wurde 5 ich erst 26 in meiner arbeit blühte ich auf und bums da kam der mega hammer nicht nur für mich auch für meine familie. aber wenn man sich dann kleine ziele setzt wird es erträglicher . erstmal chemo schaffen das war mein erstes ziel und dann von woche zu woche was neues und ganz schnell war ein jahr um usw desahlb ist ein jahr auch nichts . deshalb du wirst diese lebensprüfung schaffen und du wirst sehen in 4 jahren lachst du darüber . bei mir sind jetzt 4 jahre um arbeite habe eine tolle familie und meine ziele werden wieder in grösseren abständen geschmiedet . ich wünsche dir das beste auf der welt aber geb nicht auf es wird sich zum guten wenden du schaffst das |
#8
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Ich danke euch für eure Antworten.
@Saski: Ich will Mathematik und Germanistik auf Lehramt studieren. Ich setze mir eigentlich auch immer kleine Ziele (und große). Wenn es mir gut geht beschäftige ich mit Mathematik und Literatur. Ich versuche auch trotz Chemotherapie fit zu bleiben und, wenn möglich, ein bisschen Fitness zu machen. Ich will eigentlich schon seit drei Jahren studieren, doch ich habe keinen Studienplatz bekommen. Jetzt bekomme ich wahrscheinlich einen und kann ihn nicht nutzen. Wahrscheinlich machen solche Erfahrungen auch stark, weil man es trotz Hindernisse geschafft hat. @rockshaver31: Danke für deinen Zuspruch. Es ist gut von jemanden zu hören der wieder gesund ist und wieder im normalen Leben steht. Liebe Grüße Kerstin |
#9
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
ja das stimmt und du findest ganz sicher deinen weg ein schulkamerade von mir hat nach dem abi ist er erst zur post eine lehre gemacht. so und mit 30 hat er angefangen germanistik und deutsch zu studieren in bochum ebenfalls auf lehramt also du wirst das auch
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#10
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AW: Mein Leben ist aus den Fugen!
Hallo!!
Auch mein Leben ist aus den Fugen und ich weiß nicht wie es weiter geht , ich bin zwar nicht persönlich betroffen aber mein Mann hat ein B-Zell Non Hodgkin Lyphome und zwar nur im Gehirn . Er leigt seit der Hirnbiopsie im künstlichen Koma . Und keiner kann sagen wie weit die Schädigungen an seinem Gehirn fortgeschritten sind . Die Biopsie war am 9.6 zu dem Zeitpunkt war er schon halbseitig gelähmt und konnte nicht mehr sprechen . Ich bin seit Ende Mai mit einigen Unterbrechungen von 2-3 Tagen die ganze Zeit bei Ihm in Berlin . Er ist im CBF / Steglitz . Wir haben zwei süße Mädchen 9 Jahre und 5 Jahre , die große hat am 1 . August Geburtstag . Ich weiß noch garnicht wie ich diesen Tag ohne Ihn überstehen werde. Aber ich weiß ich werde weiter machen und für Ihn da sein sprich weiter an seinem Bett sitzen und ihm vorlesen . Ich wünschen allen Betroffenen viel Kraft und das es Euch bald besser geht !! Das wichtigste sind Menschen die zu einem stehen in diese schweren Zeit , tja und leider merkt man auch das einige mit so einem Schicksalsschlag nicht umgehen können . Liebe Grüße INGA Geändert von Thoby (24.07.2006 um 21:44 Uhr) |
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