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Rezidiv und dann Knochenmetastase bei meiner Großmutter
Hallo,
wenn man seinen ersten Beitrag in einem Krebs-Forum schreibt, weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Bei meiner Großmutter (heute 77 Jahre alt) wurde 2001 Brustkrebs diagnostiziert und operiert. Anschließend bekam sie noch 6 Zyklen CMF. Schon bei der Abschlusssitzung hat sie den Arzt in der Klinik in Bad Nauheim daraufhingewiesen, dass von der OP "so ein Knuppel" übriggeblieben sei und wollte die Bluse öffnen um es ihm zu zeigen. Er hat sie damals recht schroff angefahren, dass er das gar nicht sehen wolle. So etwas solle sie besser mit ihrer Gynäkologin klären (wobei zu erwähnen ist, dass meine Großmutter schon 30 Jahre nicht mehr bei einer Gynäkologin war). Vor einigen Wochen hat sich der "Knuppel", der bis dahin unverändert schien, nach außen hin entzunden und der Arzt in der Dialyse (meine Großmutter ist seit September 2005 Dialysepflichtig) meinte, sie sollte das lieber nochmal in dem Krankenhaus untersuchen lassen. Er bat mich zudem, ihm den Entlassungsbrief auf möglichst unbürokratischem schnellen Wege zukommen zu lassen. Also bin ich in die Klinik gefahren, habe den Befund geholt und war zunächst mal schockiert. In dem Befund, datiert ein ganzes Jahr nach der OP, stand, dass meine Großmutter für 5 Jahre Tamoxifen nehmen sollte. Ihr wurde Tamoxifen jedoch niemals verschrieben. Leider ist es auch schwer nachzuvollziehen, was genau da schief gelaufen ist, denn
Bei einem neuerlichen Termin im Krankenhaus wurde sofort ein Termin zur OP des Rezidivs festgelegt. Im histologischen Gutachten steht nun Zitat:
Letzte Woche hatten meine Großmutter schließlich das Konzeptgespräch in Bad Nauheim und wieder führte das Gespräch der Arzt, der 2001 den "Knuppel" nicht sehen wollte. Er teilte ihr mit, dass die Leber, die Lunge und die Blutwerte alle in Ordnung seien, der Ultraschall ebenfalls unverdächtig war, aber bei der Szintigrafie eine ossäre Metastase im kaudalen Sternum gefunden wurde. Ferner steht im Befund: Zitat:
Sie muss nun zur Bestrahlung nach Wetzlar, jedoch nicht wegen der Brustbeinmetastase, sondern vielmehr um eventuelle Mikrometastasen im Thorax zu bekämpfen. Wegen der Brustbeinmetastase verwies er mich nur zum Dialysezentrum, dort sollte sie abklären, ob sie Zometa oder Bontronat bekommen könne. Als ich ihn fragte, was durch die Bestrahlung auf uns zukommen würde (bezüglich möglicher Nebenwirkungen), grinste er nur und meinte, das würden wir in Wetzlar noch rechtzeitig erfahren. Morgen früh hat meine Großmutter schließlich noch einen Termin für eine Thorax CT und anschließend muss sie sich in der Strahlenklinik vorstellen. Im Dialysezentrum wurde mir gesagt, dass die Behandlung mit Bontronat wohl möglich sei und der Arzt fragte mich, ob Bontronat oder Zometa gegeben werden solle. Ich sagte ihm, dass ich es nicht weiß und der Onkologe in Bad Nauheim die Entscheidung letztlich dem Dialysezentrum überlassen würde. Ich stelle mir nun noch die Frage, was ich noch für sie tun kann. Ich habe hier im Forum und im Netz von guten Erfahrungen mit Zometa gelesen, aber kaum etwas zu Bontronat gefunden, der Arzt vom Dialysezentrum tendierte aber eher zu Bontronat. Ich werde morgen versuchen, die Knochenmetastase im Strahlenzentrum anzusprechen. Soll ich mich darauf verlassen, dass man im Strahlenzentrum schon weiß, was zu tun ist, oder laufe ich dann wieder Gefahr, dass mangels fehlender Koordination nicht volständig behandelt wird? Ich weiß, letztlich kann mir niemand diese Entscheidung abnehmen... |
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AW: Rezidiv und dann Knochenmetastase bei meiner Großmutter
Liebe Karatera
Der Befundsbericht ist wahrscheinlich abhanden gekommen, als die Praxis dem neuen Team übergeben wurde, das ist sehr schlimm, aber leider sind das auch nur Menschen die nicht unfehlbar sind. So eine Praxisübergabe an ein komplett neues Team ist immer schwierig, theoretisch müsste es eine Übergabe aller Patienten geben, aber ein Arzt hat zwischen 600 und 1000 Patienten, da beschränkt sich meist so eine Übergabe auf Dauerpatienten und schwerwiegende Fälle, deine Großmutter ist wahrscheinlich durch so ein raster gefallen und wurde einsortiert in den Aktenschrank und erst ein Jahr später wurde sie bearbeitet. Das ist natürlich falsch gewesen!!! Letztendlich muss deine Großmutter auf den Dialysearzt hören wegen der Behandlung, da grade Chemotherapie viele unerwünschte Nebenwirkungen hat wie es sich speziell auf die Nieren auswirkt weiß ich nicht, aber der Arzt schon. War deine Großmutter denn nach dem Brustkrebs wirklich nicht mehr beim Gynäkologen? Das ist dann aber auch ein wenig fahrlässig von ihr gewesen, denn sie hatte ja leider Brustkrebs und wenn sie regelmäßig gegangen wäre, dann wäre vielleicht aufgefallen, dass sie nicht zuende Therapiert wurde. Nun ja ich kann nicht mehr dazu sagen, als das sie sich genaustens informieren muss und eventuell sich auch Zweitmeinungen einholen sollte, das wäre mein Tipp. Für dich und deine Familie alles gute. Nicole |
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AW: Rezidiv und dann Knochenmetastase bei meiner Großmutter
Ja, sie war tatsächlich nicht mehr beim Gynäkologen und natürlich war das in der Situation fahrlässig.
Ich habe heute den ganzen Tag mit ihr in Arztpraxen verbracht. Bei der CT-Untersuchung heute wurde der Verdacht auf die Brustbeinmetastase bestätigt. Außerdem wurden in der Lunge noch zwei kleine (4mm und 7mm Durchmesser) Metastasen gefunden. Anschließend hatten wir noch einen Termin im Strahlentherapiezentrum. Der Arzt bei der Strahlentherapie fragte meine Großmutter, wie alt sie werden möchte und ob sie das Durchschnittsalter erreichen möchte, worauf sie jedoch keine Antwort hatte (sie hat wohl nicht so ganz verstanden, was er mit dem Durchschnittsalter gemeint hat). Schließlich hat er ihr noch gesagt, die Bestrahlung sei eigentlich eine vorbeugende Maßnahme, aber da nun weitere Metastasen gefunden wurden, würden er die Bestrahlung nur noch auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin durchführen, sie müsste dann allerdings jeden Tag ins Zentrum. Das sie zur Bestrahlung jeden Tag ins Zentrum müsste, war ihr schon vorher bekannt, aber so wie er ihr das gesagt hat, mit der anschließendedn Frage "Wollen sie das wirklich?", klang es einfach nicht danach, als würde er ihr das empfehlen. Nun bin ich doch ziemlich verunsichert, denn jeder sagt was anderes. Die Ärtze im Krankenhaus meinten, die Strahlentherapie sei empfehlenswert und sehr sinnvoll, denn damit hätte sie noch einige Jahre Ruhe. Der Arzt im Strahlentherapiezentrum wollte sie jedoch nicht für diese Therapie begeistern. Ich denke, ich werde nun noch in einem anderen Strahlenzentrum eine zweite Meinung einholen, wie Nicole es auch schon angesprochen hat und dann später erneut hier berichten. Vielen Dank für den Tipp. |
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AW: Rezidiv und dann Knochenmetastase bei meiner Großmutter
Zitat:
ich verstehe den Strahlenarzt gut. Die Bestrahlung, die Deine Großmutter bekommen soll, wird tatsächlich vorbeugend bei der Ersterkrankung oder Lokalrezidiv gemacht. Vorbeugend heisst, so lange keine Metastasen festgestellt werden. Wenn Metastasen aber diagnostiziert worden sind, wird so behandelt, wie es die Metastasen erfordern. Z.B. bei Knochenmetastasen Bisphosphonate und Bestrahlung, bei Organmetastasen z.B. Antihormontherapie. Diese ist bei Deiner Großmutter bis jetzt noch nicht durchgeführt worden. Das heisst, die Antihormontherapie scheint eine gute Option zu sein. Was meinen die Ärzte im Krankenhaus, dass sie einige Jahre Ruhe hätte, das verstehe ich wirklich nicht. Denn sie hat schon keine Ruhe mehr! Sie hat schon Metastasen und gegen die muss man etwas unternehmen. Metastasierter Brustkrebs ist natürlich nicht mehr heilbar, aber durch gute Therapie kann man vielleicht die Metastasen für eine gewisse Zeit zurückdrängen. Da Deine Großmutter sonst schwer krank ist, ist die Bestrahlung vielleicht eine zu große Belastung, ohne, dass man viel von ihr erwarten kann. Viele Grüße, Theophanu |
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