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Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?
Hallo an alle,
ich bin heute auf diese Seite gestossen, weil ich gerade wieder nach einem Telefonat mit meiner Mutter schlecht drauf war. Sie wurde im Sommer 2005 an BSDK operiert (Whipple) und macht seit dem immer wieder Chemotherapien. In letzter Zeit geht es ihr gar nicht gut. Nachdem festgestellt wurde, dass eine Lebermetastase nicht kleiner geworden sondern gewachsen war, hat sie jetzt 2x wöchentlich Chemo (leider weiß ich gar nicht genau, was sie dort bekommt) und verträgt gerade die zweite schlecht. Sie ist sehr schwach, hat kein Appetit, verliert an Gewicht und hat überall Schmerzen. Da ich zum ersten Mal (! - bin bisher ziemlich naiv gewesen) gelesen habe, was noch alles auf sie zukommen kann (oder wird?), die vielen Schmerzen, die schnelle Verschlechterung des Zustands etc., habe ich ersteinmal eine Frage zur Patientenverfügung. Ist sie wirklich notwendig? Meine Mutter ist seit langer Zeit getrennt, kann ich denn in so einem Fall als Tochter nicht automatisch mitbestimmen, wie sie später behandelt werden soll? Falls nicht, wäre dann nicht gleich eine Vorsorgevollmacht besser? Ich danke euch schon mal für eure Hilfe und verspreche, mich eingehender mit dem Thema zu befassen, damit ich zukünftig zielgerichteter Fragen kann. Liebe Grüße an alle, Lucy |
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AW: Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?
Hallo Lucy,
es tut mir leid zu lesen, daß es Deiner Mutter nicht so gut geht. Laßt Euch nicht unterkriegen !!! Nun zu Deinen Fragen: Die Vorsorgeverfügung regelt sicher sehr wichtige Dinge, aber sie legt üblicherweise nicht fest, was Deine Mutter möchte. D.h. für den Fall der Fälle entscheidet dann die in der Vorsorgeverfügung genannte Person bei medizinischen Fragen, sofern Deine Mutter nicht mehr selbst entscheiden kann. Ob dies immer im Sinne des Kranken ist, ist dann aber die Frage. Mit der Patientenverfügung kann der Betroffene aber eben genau festlegen, wie sie/er im Fall der Fälle behandelt werden will. Ich empfehle Euch eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung - ich habe beides gebraucht. Ich wünsche Euch viel Kraft auf Eurem Weg. Liebe Grüße Beate Geändert von Beate'68 (01.02.2007 um 16:12 Uhr) |
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AW: Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?
Hallo Lucy,
meine Mutter hatte BSDK. Sie hatte mir eine Vorsorgevollmacht erteilt,somit war alles für mich sehr viel einfacher,ihre Belange zu regeln. Kann es dir nur empfehlen in dieser Richtung etwas zu machen. Gruss Piano |
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AW: Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?
Hallo Piano und Beate,
vielen Dank für eure Antwort. Ich werde mich gleich damit befassen, damit zumindest das geregelt ist... Liebe Grüße, Lucia |
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AW: Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?
Hallo Lucy,
erstmal ein trauriges Willkommen hier. Zum Thema Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht solltest du mit deiner Mutter sprechen. Meine Schwester hat auch BSDK und wir haben uns eingehend mit dem Thema Patientenverfügung befasst. Gestern haben wir diese fertiggemacht und ich werde diese dann noch kopieren und bei mir aufbewahren. Falls man weiß, dass der Betroffene eine PatVer oder Vorsorgevollmacht hat, ist es besser, wenn man davon eine Kopie bei sich hat. Denn sonst müsste man erst suchen, wo diese dann ist - beim Arzt, beim Betroffenen zu Hause, im KH, Hospiz oder sonstwo. Und so haben wir dann eine Kopie zu Hause und ich weiß genau, welche Wünsche meine Schwester dann hat und kann diese dann gegebenenfalls versuchen, durchzusetzen. Ich wünsche euch alles Liebe und ganz viel Kraf für die kommende Zeit. Liebe Grüsse Kathrin |
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AW: Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht?
Hallo Lucy,
ein automatisches Vertretungsrecht durch die Ehefrau / den Ehemann oder andere Familienangehörige gibt es derzeit nicht. Habe dir mal einen Link kopiert, da steht auch ein Muster drin. http://www.bmj.bund.de/media/archive/332.pdf Ergänzend ist aber klarzustellen, dass die Vorsorgevollmacht im Original an den Vollmachtnehmer ausgehändigt werden sollte, nur dann ist er bei Bedarf handlungsfähig! (Hatte mal gelesen, dass auch eine beglaubigte Abschrift ausreicht, da bin ich mir persönlich aber nicht so sicher). Auch eine Patienenverfügung muss dem behandelnden Arzt immer im Original vorgelegt werden. Dir und deiner Mama alles Gute und viel Kraft!
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 Geändert von Conny44 (03.02.2007 um 18:12 Uhr) |
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