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*Chemo oder noch 3 Monate 'gut' leben?*
Hallo Zusammen,
wo soll ich denn mal anfangen? Also, ich heiße Steffi und meinem Papa geht es gar nicht gut: Angefangen hat es im Februar 2006. Man stellte bei Papa (68)Mundbodenkrebs fest. SCHOCK!!! Zu Ostern dann direkt eine große OP, wo dieserTumor entfernt wurde. Papa hat keine Zähne mehr und ein Teil des Kiefers ist auch weg. Fortan bekam er nur noch diese Argonautenkost per Magensonde. Es heilte alles relativ gut und Papa war wieder fix daheim. Dann Abwarten... bis Dezember, jetzt wurde eine 'leichte' Bestrahlung gemacht, alles wegmachen, was noch da ist. Sah alles fast rosig aus. Wieder mal zu Ostern sollte mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Papa sagt noch: "Das schaffe ich auch, ich möchte endlich mal wieder Bratkartoffeln und ein Kotelett essen" . Ja, es wäre zu schön gewesen. Während der OP wurden neue Metastasen(?) gefunden und die OP wurde abgebrochen. Der Traum vom wieder mal was ordentliches essen war geplatzt. Wie gut das Papa seinen Schrebergarten hat, der lenkt ihn immer noch ab. Vor einem Monat war Papa in der Röhre (CTG?)- Der Tumor ist weiter gewachsen und sucht sich nun einen Weg nach draußen; er hat ein komisches Ei am Hals. In Hornheide traut man sich nicht mehr etwas zu machen, weil die dann schon das halbe Gesicht wegnehmen müssten. Nun will die Uni Münster, nachdem eine Brachtherapie(?) wohl nicht anwendbar ist(veröden des Tumors glaube ich), wieder Bestrahlen- mit einer leichten Chemo. Leicht-ist ja nett ausgedrückt, was? Nun sagte uns (Papa,Mama,4Mädels & a Bub) die HNO-Ärztin von Papa, dass er das auf keinen Fall machen lassen sollten. Sie war selbst 2Jahre auf einer Krebs-Station und rät dringend wegen der ganz erheblichen Nebenwirkungen ab. Wir sollten doch mal die UNI ganz direkt nach einer Zahl fragen. Mit Sicherheit kann sie uns nicht mal 10% Erfolgschance versprechen. Jetzt geht es Papa noch relativ gut, er hat keine Schmerzen und kann sich noch sehr gut mitteilen. Ja, natürlich klammert man sich an jeden Strohhalm und letztendlich muß Papa das leider ganz alleine entscheiden...... Weiß jemand, wie wir helfen können oder was womöglich die bessere Entscheidung wäre? Ich würde mich sehr über Hilfe oder Ratschläge freuen. Oder auch einfach mal so.... Danke Steffi |
#2
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AW: *Chemo oder noch 3 Monate 'gut' leben?*
Liebe Steffi,
zunächst einmal, ich weiß was für eine furchtbare Zeit Ihr alle durchmacht. Mein Vater ist auch in Münster in der HNO vor über einem Jahr operiert worden. Er lehnte jede Strahlen und Chemotherapie ab. Sein Wunsch war es, die ihm verbleibende Zeit menschenwürdig zu verbringen. Wir, die ganze Familie hat hinter seinem Wunsch gestanden. Die Entscheidung, so wie du es schon geschrieben hast, kann niemand deinem Papa abnehmen. Die Frage ist, wie lebt es sich mit Strahlen und Chemoth.? Wie sind die Folgeerscheinungen? In Münster wird man wie der letzte A. behandelt, wenn man es nicht macht. Ich wünsche euch viel Kraft, für die so schwere Zeit! Herzliche Grüße Susanne |
#3
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AW: *Chemo oder noch 3 Monate 'gut' leben?*
Hallo Susanne,
vielen Dank für Deine Antwort. Schön, dass man sich hier austauschen kann. Mein Vater macht nun doch die Bestrahlung. Die Maske wurde letzte Woche angepasst und am Mittwoch ist nochmals Anprobe mit Gespräch, am Freitag soll es dann los gehen. Tja, so ist seine Entscheidung und die wollen/müssen wir dann auch so akzeptieren. Wir stehen hinter ihm und wenn's sein soll auch vor ihm! Erklär mir nochmal eben, wie Du diesen Satz meinst: In Münster wird man wie der letzte A. behandelt, wenn man es nicht macht. Wie geht es Deinem Papa heute? Liebe Grüße Stef |
#4
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AW: *Chemo oder noch 3 Monate 'gut' leben?*
Hallo,
die Strahlen/ Chemotherapie wäre so aggressiv gewesen, dass es ihm jegliche Lebensqualität genommen worden wäre. Nach Diagnose und OP gaben die Ärzte ihm noch ein 1/2 Jahr bis 1 Jahr zu leben, ohne die Therapie, dafür jedoch mit einigermaßener Lebensqualität. Er konnte seinen Kaffee wieder genießen (Ernährung über PEG) und seinen Garten. Er hat sich irre Mühe gegeben, den Kaffee wieder schlucken zu können. Harte Arbeit! Die Ärzte waren zum teil dermaßen ignorant zu meinen Eltern, nicht mehr menschenwürdig. Nicht alle, es gab auch einen sehr lieben Herrn Dr. Schneider. Der war echt toll. Versucht, ihn zu bekommen! Aber es ist sehr stressig auf dieser Station. Mein Vater ist vor drei Wochen verstorben. Trotz aller Prognosen eines schrecklichen Todes ist mein Vater ganz sanft und friedlich eingeschlafen. Darüber sind wir alle dankbar und tröstet sehr. Euch noch ganz viel Kraft und alles Liebe Susanne |
#5
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AW: *Chemo oder noch 3 Monate 'gut' leben?*
Hallo Karl-Hubert,
erst mal danke, dass Du mir schreibst. Im Moment habe ich leider keine Zeit, aber ich werde Dir morgen ausführlich schreiben... Bis dahin Steffi |
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