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Begleitsymptome bei Chemotherapie
Hallo, habe mich heute angemeldet und hoffe auf diesem Wege Informationen zu bekommen und am Erfahrungsaustausch teilzunehmen.
Mein Vater hat Magenkrebs mit Lebermetastasen und wohl auch Lymphknotenbeteiligung. Der erste Block Chemo ist nun durch, aber der nächste folgt ohne Pause. Er ist unheilbar krank und auch die Chemo ist nur als Palliativmaßnahme gedacht. Wer kann mir sagen,in wie weit die Chemo eine Wesensveränderung macht? Mein Vater ist überwiegend schlecht gelaunt, ja extrem grießgrämig und meckert und schimpft jeden an. Er ist zu einem wahren Tyrann mutiert und kaum auszustehen. Wer hat ähnliche Erfahrungen? Meine Familie und ich sind mit den Nerven ziemlich durch und wissen keinen Rat....lg Annie73 |
#2
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AW: Begleitsymptome bei Chemotherapie
Hallo Annie,
mein Vater hatte auch Magenkrebs und bekam etliche Chemos. Ich wohne zwar 100 km weg , bin aber während der stationären Aufenthalte immer dort gewesen.Ich erlebte ihn dann in sehr unterschiedlicher Verfassung. Von teilweise albern bis schlecht gelaunt und äußerst wortkarg. Ich weiß aber aus Erzählungen meiner Mutter, dass er (während ich dann wieder bei meiner Familie war) auch recht griesgrämig war und sie dann teilweise klipp und klar gesagt hat, dass sie nicht Schuld an seiner Krankheit sei..... Allerdings finde ich es durchaus nachvollziehbar, wenn ein Mensch, der sich mit seinem eigenen Sterben konfrontiert sieht, frustriert und missgelaunt ist. Sicher ist es möglich, dass auch die verschiedenen Substanzen und Medikamente einer Chemo gewisse Stimmungsänderungen hervorrufen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bei deinem Vater schlichtweg die Angst und die Panik sind, die dann leider mit voller Wucht die Umwelt(also Familie) treffen. Meinst du, er wäre bereit mit geschulten Menschen (Psycholgen, Seelsorger usw. ) zu reden? Ich fände es wichtig, dass er ein Ventil findet, um mit seinen Gefühlen etwas besser fertig zu werden, ohne euch zusätzlich zu belasten. (Ihr leidet ja sicher eh schon genug...) Aber das mit dem Reden ist immer so eine Sache....gerade bei älteren Männern...... Jedenfalls könnt ihr (deine Familie und du) vielleicht professionelle Unterstützung bekommen, die es euch wiederum erleichtern könnten, mit dieser traurigen und schwierigen Situation umzugehen. Alles Gute für Euch LG Elke |
#3
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AW: Begleitsymptome bei Chemotherapie
Hallo liebe Anni und willkommen im Club
leider kann ich Dir nicht wirklich weiterhelfen was Deine Frage angeht, da meine Mama auch erst im Anfangsstadium ihrer Chemotherapie ist...was ich allerding seit dem Tag der Diagnosestellung gemerkt habe ist, dass sie bei weitem "fordernder" ist als wir sie jemals kannten. Wir haben heute auch darüber gesprochen...und zwar bekam sie (privat versichert mit EZ bzw Krankenhaustagegeld, nach Wahl) zeitweise mit eigenem Einverständnis eine Mitpatientin auf ihr Zimmer. Nachdem die Mitpatientin ihre Diagnose (hochaggressive Leukämie, ich habe da leider nicht viel Ahnung von) mitgeteilt bekam, begann ihre 27jährige Tochter herzzerreissend zu weinen... Meine Mama verließ darauf das Zimmer um sich wegen ihrer Mundtrockenheit Kaugummis im Klinik-Kiosk zu besorgen. Sie erzählte mir, dass sie unten angekommen überlegte, den schockierten Beiden dort oben ein Eis mitzubringen (so kenne ich meine Mama )...an der Kasse stehend hat sie sich aber umentschieden und das Eis zurückgelegt... Ich muss ehrlich sagen, ich bin stolz auf meine Mama, die immer die Mutter Theresa für alle sein will!! Endlich besinnt sie sich auf sich selbst! Ich kann von daher Deinen Vater verstehen...allerdings dürft ihr ihm, auch wenn er schwer krank ist, nicht ALLES durchgehen lassen. Ich kenne diese Verhaltensweise von meiner Oma, meinem Stiefvater, meinem Onkel und meiner Patentante (nicht alle hatten Krebs, aber dennoch schwere Krankheiten) und man muss, so schwer es auch fällt, meiner Meinung nach auch solchen "Entgleisungen" Einhalt gebieten - nämlich genau dann, wenn es beginnt tyrannisch zu werden. Ich wünsche Euch alles Liebe, Maya
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Was keiner wagt, das sollt ihr wagen/ was keiner sagt, das sagt heraus/ was keiner denkt, das wagt zu denken/ was keiner anfängt, das führt aus.// Wenn keiner ja sagt, sollt ihr es sagen/ wenn keiner nein sagt, sagt doch nein/ wenn alle zweifeln, wagt zu glauben/ wenn alle mittun, steht allein.// Wo alle loben, habt Bedenken/ wo alle spotten, spottet nicht/ wo alle geizen, wagt zu schenken/ wo alles dunkel ist, macht Licht. |
#4
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AW: Begleitsymptome bei Chemotherapie
Hey, danke Elke, danke Maya.
Heute war ich wieder bei meinem Vater und ich muß sagen, daß er wieder besser gelaunt war. Ich konnte sogar in Ruhe mit ihm reden u.a. auch über das Thema Psychologische Gespräche etc. Aber soweit ist er noch nicht und er möchte damit nichts zu tun haben. Vielleicht ist es gar keine so schlechte Idee die ganze Familie zu integrieren, aber da sowohl meine Schwester, als auch meine Schwägerin ein Baby erwarten, wird sehr wahrscheinlich alles an mir hängen bleiben. Ich arbeite selber im Krankenhaus als Schwester und somit bin ich die "Starke" von uns, die sich nunmal auskennt. Naja, ich bleib am Ball und seh mal wie die nächste Zeit wird.... Danke nochmal |
#5
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AW: Begleitsymptome bei Chemotherapie
Hallo Annie,
das Rad zurückfrehen geht leider nicht. Mit der Diagnose muss man sehr viel Verständnis haben, und sich klar machen , wer so krank ist. wemnn es zu schlimm und destruktiv werden sollte, haben die Ärzte wirksame Mittel, um die Stimmung etwas zu verbessern. |
#6
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AW: Begleitsymptome bei Chemotherapie
Mein Mann war während der Chemos (Docetaxel, Cisplatin, 5-FU) schnell gereizt, wenn die Kinder laut wurden (erklär mal einem Säugling, dass er net schreien soll), aber meistens wurde er völlig apathisch. Sobald die Chemo vorbei ging es ihm besser.
Die Wesensveränderung kam erst mit den Hirnmetastasen |
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