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Ich komme nicht damit klar!
Hallo! Am 26. Januar ist mein Papa gestorben.
Er hatte Speiseröhrenkrebs. Vor zwei Jahren wurde der Tumor entdeckt und er wurde operiert.Danach ging es ihm anderthalb Jahre ganz gut, er war wieder in seinem geliebten Garten und konnte eigentlich alles essen. Er ging aber nie wieder zur Nachkontrolle. Wenn wir ihn darauf ansprachen, meinte er nur, wenn noch mal was da ist, kann man nichts mehr machen. Im Herbst letzten Jahres merkten wir dann, daß es ihm manchmal nicht so gut geht. Er nahm ab, obwohl er normal aß, und ich wußte, daß etwas schlimmes auf uns zu kommt.An diesem Tag, kam ich nachmittags wie immer mit meinem 2jährigen Sohn zu meinen Eltern und meine Mama meinte, Papa geht es nicht gut. Er lag auf der Couch, sagte der Rücken tut ihm so weh, hatt e Fieber und einen roten Kopf.Ich sagte ihm wir sollten einen Arzt holen, doch er wollte nicht.Nachmittags fuhr ich dann heim und sagte meiner Mutter noch, daß wir kein Risiko eingehen, wenn es ihm schlechter geht, soll sie einen Notarzt rufen. Als ich eine halbe Stunde zu Hause war, klingelte das Telefon und mein Bruder sagte mir, das sie den Notarzt geholt hätten.Ich fuhr sofort hin, und als ich Papa sah, brach es mir fast das Herz. Er saß auf der Couch, atmete schwer und war ganz schwarz im Gesicht.Der Notarzt sagte zu meinem Papa er wisse ja, daß er Lungenkrank sei.Dabei hatte er nie was an der Lunge.Sie nahmen ihn mit und Papa hat das schon nicht mehr mitbekommen. Wir fuhren hinterher. Nachdem wir eine halbe Stunde vor der Intensiv gewartet hatten, kam der Arzt raus und sagte sein Herz schafft es nicht mehr.Ich sagte, mein Papa hatte immer ein gesundes Herz. In diesem Moment piepste es und der Arzt nahm uns mit. Mein Papa lag da, war intubiert und war schon klinisch tod.Wir waren bei ihm als sein Herz die letzten Schläge tat.Ich werde nie die toten, starren Augen meines Papas vergessen können.Ich sitze jetzt hier und heule, ich komme einfach nicht darüber weg. Warum mein Papa? Er fehlt mir so sehr. Ich kann auch nicht auf den Friedhof gehen, dann bin ich den ganzen Tag am heulen. Er ist morgens wenn ich aufwache mein erster Gedanke und abends wenn ich einschlafe. Mein Leben ist komplett verändert,nichts ist mehr so, wie es wahr.Wird es irgendwann besser? Ich wünsche euch , deren Eltern diese schreckliche Krankheit haben, viel Kraft alles durchzustehen.Vielleicht gibt es ja noch etwas nach dem Tod, im Moment kann ich aber leider nicht daran glauben. Bine name@domain.dename@domain.dename@domain.de |
#2
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Ich komme nicht damit klar!
Hallo Bine,
es tut mir sehr leid,das dein Papa gehen mußte,ich finde nicht die richtigen Worte,was dich trösten könnte(ich glaub die gibt es auch gar nicht),ich bin sprachlos. Mein Vater hat auch seit 2 Jahren diese sch.. Krankheit,er ging immer regelmäßig zur Nachtktr. und trotzdem hat er ein Rezidiv bekommen mit Metas in der Lunge und an den Rippen. Es wurde im Jan festgestellt,da hatte er nur Heiserkeit,seitdem er die Diagnose wußte,hat er ganz schnell abgebaut,es kam wieder zu mehr Kompliaktionen und er war 3 Monate im KH. Vor 2 Wochen wurde er entlassen,aber nicht um gesund zu werden,die Ärzte meinten er hätte nur noch ein paar Wochen aber was heißt ein paar Wochen. Es war der Wunsch deinens Vater,sich nicht weiterbehandeln zu lassen, das mußt du leider respektieren auch wenn es für dich nicht einfach ist. Ich versteh einiges auch nicht,aber mein Vater muß entscheiden,was für ihn richtig oder falsch ist. Ich drück dich ganz doll und für dir für die Zukunft ganz viel Kraft Viele liebe Grüße daniela |
#3
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Ich komme nicht damit klar!
Hallo Daniela!
Wie geht es deinem Papa im moment? Weiß er, daß er sterben muß? Genieße die Zeit, die euch noch bleibt. Ich habe die letzten zwei Jahre mit meinem Papa auch sehr bewußt erlebt.Mein Papa hat nie über seine Krankheit gesprochen und manchmal bereue ich es,ihn nie darauf angesprochen zu haben. Liebe Grüßé Bine |
#4
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Ich komme nicht damit klar!
Hallo Bine,
ich kann dich sehr gut verstehen. Aber sei gewiss - irgendwann laesst der bohrende Schmerz nach. Meine Schwester ist seit Juli 2003 tot - und es war einfach schrecklich. Sie wehrte sich unendlich, wollte unbedingt leben (mit 42 J.), aber bereits ca. 4 Wochen nach der OP (mit Kehlkopfentfern., Magenhochzug) kam das Rezidiv - sie hat es selbst ertastet - die Ärzte erkannten es nicht... Am Anfang war es furchtbar, vor allem, weil sie sich immer gegen die schlimmste Vermutung gewehrt hatte. Sie hat wohl bis zum Schluss auf ein Wunder gehofft. Am Ende hat sich dann der Tumor in die Hauptschlagader am Hals gefressen - und sie ist aufgeplatzt - meine Schwester ist aufgrund des riesigen schnellen Blutverlustes schnell bewusstlos gewesen - fast so wie eingeschlafen. Ich habe sie gebeten, mir doch ein Zeichen zu geben, dass es ihr gutgeht...irgendwas...und sie hat mir in einer schwierigen Situation geholfen. Und mit der Zeit merkte ich, dass es ihr jetzt gutgeht - und ich sie loslassen kann. Ich glaube, das ist ganz wichtig, damit ihre Seelen Frieden finden - und unsere auch. Und auch heute spreche ich oft mit ihr - auch wenn ich nicht eine "echte" Antwort bekomme. Und das Weinen wird weniger... Allerdings empfinde ich es als Vorteil, dass ich ueber 300 km vom Grab weg wohne. Dort, wo ich wohne, geht es besser. Wenn ich dann wieder vor dem Grab stehe, kommt natuerlich alles wieder hoch - Ostern ist wieder so ein Tag. Aber ich bin froh, dass ich diesen Menschen, der in seinem Leben nie etwas Boeses getan hat, eine Zeitlang begleiten durfte... - der Spruch ist zwar abgedroschen - aber ein bisschen heilt die Zeit schon die Wunden.... wenn es auch viel Zeit bedarf. Und vergessen werden wir unsere Lieben sowieso nie! Ich kann dich so gut verstehen - alles Liebe. Lucy |
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