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Hallo Tati!
Eigentlich schreibe und lese ich hier nicht mit, weil meine Chemo (davon 3x DOC, also auch Taxotere) nun schon etwas länger zurückliegt. Deshalb habe ich Deinen Beitrag gerade auch eher zufällig gelesen und bin wirklich leicht erschüttert. Deine Schilderung der onkologischen Station hört sich tatsächlich ziemlich schlimm an und ist das absolute Gegenteil von dem, was ich erlebt habe. Die Chemoräume in meinem Brustzentrum waren klein (maximal 5 Patientinnen), liebevoll ausgestattet mit Liegesesseln, und in einem Raum war sogar ein Aquarium. Die Schwestern und Ärztinnen haben sich rührend gekümmert, waren ständig da, wenn man sie brauchte und haben Chemoinfusionen fast sofort gewechselt, wenn ein Beutel leer gelaufen war und haben uns zwischendrin sogar noch mit Getränken versorgt, obwohl sie wirklich gut zu tun hatten! Handschuhe und Desinfektion waren selbstverständlich. Die Handschuhe wurden nach jeder Patientin gewechselt. (Übrigens kenne ich das auch nicht anders von meinem Hausarzt und den Ärzten in der Rehaklinik, wenn die den Port gespült haben. Ich habe das nur einmal anders erlebt, als ich während des Urlaubs meines Hausarztes den Port vertretungsweise in einer anderen Praxis spülen lassen habe. Da war ich auch sehr erschüttert, als die Arzthelferin vom Empfang aufstand und mit den Fingern, mit denen sie eben noch auf ihrer bestimmt nicht keimfreien Computertastatur herumgetippt hatte, ohne Desinfektion und Handschuhe an meinen Port ging!!!) Was die zusätzlichen Mittel angeht, sind die mir teilweise vom Krankenhaus sogar empfohlen worden, und es wurde gerne gesehen, wenn man die begleitend genommen hat, um sich die eine oder andere Nebenwirkung zu ersparen und das Immunsystem zu unterstützten. Ehrlich gesagt leuchtet mir auch nicht ein, inwieweit Deine Ärzte an dem Ausmaß Deiner Nebenwirkungen zu erkennen glauben wollen, ob die Chemo anschlägt oder nicht. Dazu wird normalerweise – wenn Du die Chemo neoadjuvant bekommst - der Tumor neu vermessen. Ob es Dir während der Chemo gut oder nicht so gut geht, ist kein Indikator für die Wirksamkeit der Chemo. (Genausogut könnte man Kaffeesatz lesen…) Natürlich steckst Du jetzt in einer echten Zwickmühle, wenn Du Dich eventuell doch noch nach Alternativen umsehen willst, weil Deine Chemo ja nun schon Montag beginnen soll; und vermutlich würde ich es an Deiner Stelle nun auch erstmal auf mich zukommen lassen. Aber dass Du Angst hast, kann ich gut verstehen – mal ganz abgesehen davon, dass die wohl jeder, auch mit deutlich besseren Voraussetzungen, beim ersten Mal hat. Ich hatte die auch… Ich wünsche Dir alles, alles Gute. Ganz liebe Grüße, Czilly
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Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling. (Peter Benary) |
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