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Alt 21.04.2012, 14:38
Benutzerbild von Nati85
Nati85 Nati85 ist offline
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Standard doch Bestrahlung? was würdet ihr tun?

Hallo zusammen

Dieses Forum hat mir schon sehr viel geholfen, während der ganzen Chemo-Zeit. Nun bin ich im Moment ziemlich unsicher bezüglich des weiteren Vorgehens.
Ich probiere mal kurz meinen bisherigen Verlauf zu skizzieren:

1.9.11 Diagnose: dcis, g3, ER/PR -, Her2 +++, ki-67 10%
6.9.11 brusterhaltende Op (trotz ausgedehntem mri-Befund), Patho: mind. 3 mikroinvasive Anteile, dcis gegen alle Seiten randbildend/r1 (ansonsten keine Modifikation des Erstberichts)
27.9.11 Ablatio und Nachresektate, Patho: dcis immer noch randbildend/r1 im Hauptpräparat und in den Nachresektaten. Aufgrund fehlender Markierung der Nachresektate keine definitive Lokalisation der randbildenden Bereiche möglich (wird vom Chirurgen natürlich verharmlost und abgestritten, Fakt ist: Resektate wurden nicht markiert)...
Rat vom Chirurgen und Onkologen zu Chemo und Bestrahlung. Chirurg sagt: eine weitere Nachresektion sei absolut unmöglich, man müsse die ganze Thoraxwand mit Haut und Muskel entfernen für eine saubere Chirurgie. Ausserdem sagt er, ich käme auch bei weiterer Nachresektion um eine Bestrahlung nicht herum, da weniger als 1cm gesundes Gewebe (wurde offenbar so am Tumorboard besprochen).
Der Onkologe meinte, die Chemo und Radiatio zusammen entsprächen in etwa einer r0-Resektion
Ich hätte mich fast zu diesem Blödsinn überreden lassen, wurde dann aber aufgrund eines geplatzten Blinddarmes in einem anderen Spital operiert, wo ich dann endlich bei einem renommierten Chirurgen eine 2.meinung einholte.

2.meinung beim anderen Chirurgen: Nachresektion ist möglich.
2.11.11: sekundäre Ablatio rechts und nipple sparing Mastektomie links (hatte dort auch schon ein dcis, sah man aber erst in der Patho). Der Chirurg konnte bei der Nachresektion noch einmal über 100g Gewebe in einem Stück rausschneiden ohne die ursprüngliche Operationshöhle zu eröffnen (von mir aus gesehen eine Topleistung des Chirurgen). Patho: im Nachresektat kein zusammenhängendes malignes Gewebe mehr nachweisbar, per definitionem eine r0-Resektion.
Besprechung meines Falles am Tumorboard: Rat zu adjuvanter Chemo (AC und Taxol, dosisdicht), Herceptin, keine Radioterapie.

Nun inzwischen habe ich die Chemo beendet und möchte wieder in die Normalität zurückkehren.
Aber ich habe immer noch eine so grosse Unsicherheit bezüglich der vollständigen Resektion des dcis. Laut Pathologen und Chirurgen ist das dcis vollständig reseziert und da es eine Mastektomie war und (fast) kein Drüsengewebe mehr vorhanden ist, sei keine Radiotherapie mehr nötig (wurde am Tumorboard so besprochen). Aber wenn ich den Pathobericht lese, sehe ich, dass die vor allem viel Entzündungsgewebe und Granulationsgewebe gefunden haben und ich frage mich schon, hätte man in dieser Entzündung allfällig noch vorhandenes Tumorgewebe überhaupt gesehen?
Die Resektate wurden vom 1.Chirurgen ja auch gar nicht markiert, wie kann ich überhaupt sicher sein, dass am entsprechenden Ort genug Gewebe vom 2.Chirurgen weggeschnitten wurde?

Ich habe noch mit dem Pathologen gesprochen und der gibt die Problematik zu und sagt, dass er aber doch die Sicherheit einer r0-Resektion auf etwa 90% schätzen würde.
Hatte gestern auch ein Gespräch mit einem Radioonkologen wegen meiner Unsicherheit. Der hat mir auch im hohen Mass von einer Bestrahlung abgeraten und gesagt, dass Thoraxwandrezidive höchst selten seinen. Aber der kannte meine Geschichte nur grob...

Ich verstehe auch nicht, weshalb im ersten Tumorboard die Empfehlung rausging: Bestrahlung bei weniger als 10mm gesundem Rand und im anderen Tumorboard: keine Radiatio bei r0-Resektion nach Ablatio...

Was würdet ihr an meiner Stelle tun, nochmals eine weitere Meinung einholen? Oder das Ganze endlich mal ruhen zu lassen (ich weiss ja, dass ich nie eine Garantie haben werde)?

Ich spinne wohl langsam durch die vielen schlechten Erfahrungen, die ich gemacht hatte...

Vielen Dank schon mal für eure Meinungen!
Lg Nati

Geändert von Nati85 (21.04.2012 um 18:50 Uhr)
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