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wie mit naher Angehörigen umgehen die sich seit Dgn. nicht gemeldet hat?
Hallo,
habe mich durchgerungen hier zu fragen denn ich bin seit Wochen ziemlich zerrissen und mir schleicht eine Sache hinterher, die mich belastet und die ich aus der Welt haben möchte. Eine sehr nahes Familienmitglied hat mich mit dem Tag der Diagnose gemieden. Streit o.ä. hatten wir vorher nie, haben telefoniert, uns bei den Eltern getroffen usw. Sie hat mich weder angerufen, noch sms, noch mit meinen anderen Schwestern und meiner Mutter Grüße mitgeschickt. Zweimal ist sie in den letzten 10 Monaten regelrecht vor mir geflüchtet, einmal war mein Mann mit im Raum als ich unten auf den Hof fuhr und sie bekam fast Panik und ist die Treppe heruntergerannt und in ihr Auto gesprungen. Da hat sie mir zum Gruß die Hand gehoben als sie an mir vorbei fuhr und ich hätte sie - vor Wut - anhalten mögen und ihr alles ins Gesicht schleudern mögen wie ich ihr Verhalten finde. Tat ich natürlich nicht. Das eigentliche Desaster ist, daß sie jetzt wieder über andere Familienmitglieder auf mich zu kommt und ich ahne, sie möchte so tun als wäre nichts gewesen. Klar, die Brust ist ab, der Krebs ist weg, ich bin gesund. Sie möchte zur Tagesordnung übergehen. Im vorigen Jahr haben wir schön meinen Geburtstag zusammen gefeiert, 3 Wochen später ihren und nun kommt wieder mein Geburtstag und ich soll sie wieder einladen??? Meine Herkunft-Familie möchte auch, daß ich das mache, wiewohl ich bekannt gegeben habe dass ich das nicht kann. Aber bitte, es feiert doch die ganze Familie, warum nicht in diesem Jahr... Aber was tun? Meine Mutter hat heute schon fast geweint, hat sie die ganze Zeit verteidigt "sie kann nicht damit umgehen" oder "sie fragt doch immer nach dir, das muß reichen" oder "sie wohnt doch soweit weg da ist der Kontakt doch sowieso nicht so häufig gewesen" am "liebsten" war mir der Ausspruch daß sie soviel arbeiten muß.... Habt ihr Tipps für mich? Soll ich einfach tun, als war nichts? Soll ich wirklich auf sie ZUgehen wie meine Mutter sich das denkt - ich kann es nicht und will es nicht, ich bin verletzt.....auch wenn ich denke, ich habe doch gar kein Recht verletzt zu sein. Hier und überall, auch vor meiner Diagnose habe ich gesagt, daß jeder Angehöriger anders mit einer Krebserkrankung umgeht und daß jede Umgehedsweise zu akzeptieren sei. Aber ich kann es irgendwie nicht akzeptieren daß alle Menschen um mich herum geschrieben haben, angerufen haben, sms, Glückwünsche, Blumen mit Fleurop.....und ausgerechnet von jemand nahem kommt nichts...? Könnt ihr mir bitte helfen, etwas klarer im Kopf zu werden? Danke, Gesine
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Einfach leben. |
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