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Mein heißgeliebter Vater
... ist am Samstag um 14:15h nach 15 monatiger schwerer Krebserkrankung eingeschlafen.
Ich bin immer noch wie in Trance, kann es nicht fassen, obwohl wir uns lang drauf vorbereitet haben und für ihn es eine Erlösung war... es tut so unendlich weh. Mit ihm ist ein Teil von mir gestorben. Da er zu Hause gestorben ist, das war sein und unser Wunsch - eine Klinik oder ein Hospiz stand nie zur Debatte - hatte wir das große Glück, dass er die Nacht von Samstag auf Sonntag noch bei uns bleiben durfte. Mein Halbbruder, der ihn mit seiner Frau perfekt gepflegt und versorgt hat (und natürlich meine Mum) und ich blieben die Nacht dort. Ich habe mit meiner Mutter im Ehebett (auf Papa´s Seite) "geschlafen" (wenn man davor über reden kann). Ich hätte ihn gestern Morgen am liebsten nicht mehr losgelassen. Es war soooo schlimm, als er abgeholt wurde. Ich habe es dann später auch nicht geschafft, ihn aufgebahrt anzusehen. Ich wollte meine letzten Erinnerungen so behalten, wie ich mich zu Hause von ihm verabschiedet habe. Meine Tochter (8 Jahre alt) hat den ganzen Krankenverlauf mitbekommen und ich war immer offen zu ihr, so dass sie ihn am Samstag auch noch gesehen und gespürt hat. Es war ihr freier Wunsch und ich bin so stolz auf meine große Püppi. Sie war Opa´s ganzer Stolz!!! Am Mittwoch wird die Trauerfeier sein, ganz klein, nur Familie. Danach wird er ins Krematorium überführt und in ca 2-3 Wochen wird die Urnenbeisetzung auf einem Halbanonymen Friedhof erfolgen. Ich weiß im Moment nicht, wie ich das schaffen soll. Ich wollte gestern Morgen arbeiten, aber meine Chefin hat mich nach Hause geschickt. Mein Erscheinungsbild muss wohl ziemlich erschrecken aussehen... kein Wunder, ich kann nicht aufhören zu weinen und schlafen ist so schwer... ich bin so froh, einen tollen Mann an meiner Seite zu haben, der mir den Rücken frei hält und sich um meine Tochter kümmert, als wäre es seine eigene. Sonntag Abend war das Gespräch mit dem Grabredner (wir werden keinen Gottesdienst machen) wurde sehr viel aufgewühlt, da es doch so einige Familiengeheimnisse gab - also Dinge, über die einfach nicht gesprochen wurde. Es tat mir sehr gut, die Dinge aus der Vergangenheit meiner Familie zu hören und verstehe so einige Sachen endlich. Es ist schon nicht einfach, das jüngste Kind in einer solch "verwirrenden" Patchworkfamily zu sein... (meine leibliche Mutter ist an Krebs gestorben als ich 3 Jahre alt war) aber endlich fange ich an Menschen, wie meinen ältesten Bruder (er ist 16 Jahre älter - zu dem fast 20 Jahre kein Kontakt bestand) zu verstehen. Wir werden zwar nie "Freunde" werden, aber ich verstehe nun das Warum. Zitat:
meine leibliche Mutter *06/1939 † 01.12.1982 Geändert von Lexa79 (11.06.2013 um 11:40 Uhr) |
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