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wie geht man als Partnerin damit um, wenn die Last des Ganzen zu schwer wird? Mein Freund, hatte Gallengangskarzinom, wurde zwar operiert, aber damit wurden leider nicht alle Probleme erledigt, hat sich so verändert, daß ich damit nicht mehr zurecht komme, ohne daß ich selbst dabei vor die Hunde gehe.
Es ist, als hätte man es mit einem Manisch-Depressiven zu tun. Es gibt Momente voller Hoffnung, wo wir gemeinsam noch Pläne schmieden, dann gibt es die düsteren Stunden, in denen er sich in sich selbst zurückzieht und jegliche Nähe von sich weist. Es wechseln Momente, wo er morbides Denken hat, mit solchen, wo er meint, man müsse nicht alles so pessimistisch sehen. Ich weiß allmählich nicht mehr, auf was ich mich noch einstellen soll. Manchmal bittet er darum, daß ich mich um die neuesten Diagnosen kümmere, mit den Ärzten spreche usw., dann wieder frisst er alles in sich rein und spricht nicht mir mir darüber. Bis heute nimmt er (nach außen hin, innerlich sieht das mit Sicherheit anders aus) die Krankheit und alles, was damit zusammenhängt, nicht richtig wahr, unterdrückt sämtliche Symptome ernsthafter Folgeerkrankungen, versucht seinen tatsächlichen Gesundheitszustand vor mir zu verstecken... so sind z.B. inzwischen auch massive Herzprobleme und die Probleme durch Lungenmetastasen vorhanden, die er sich weigert, als solche wahrzunehmen..." ist sicher nur eine Erkältung" (klar, wenn man beim Reindrehen einer Schraube nach Luft ringt und die Lippen bläulich werden). Vor einigen Jahren (nach seiner Scheidung) hat er angefangen, 1 -2 mal die Woche zu trinken, meiner Meinung nach zu einem gefährlichen Level. Ob die Leberprobleme damit zu tun haben (außer GG-Karzinom und einem Tumor auf der Leber war da ja auch eine Schrumpfleber, was die OP bestimmt nicht gerade vereinfacht hat), dürfte auf der Hand liegen. Im Gegensatz zu regelmäßigen Säufern hat er das wohl "im Griff" (glaubt er und mag bis zu einem bestimmten Grad recht haben), d.h. er macht es so bewusst, daß er seine Medikamente an den Abenden, wo er plant, sich zuzuschütten, nicht nimmt, vorher nichts isst, damit nur ja der Alkohol schnell seine benebelnde Wirkung entfachen kann und geht dann nach Hause, wenn er sein Pensum erreicht hat, um sein verspätetes Abendessen zu sich zu nehmen und dann ins Bett zu gehen. Mich macht das Ganze fertig. Wenn er so weitermacht, bringt ihn das schneller ins Grab, als es der Krebs je könnte. Was um Himmels Willen soll ich tun? Ich bin nahe dran, die Beziehung zu beenden, weil ich es nicht mehr mitanschauen kann. Auf der anderen Seite will ich ihn auch nicht im Stich lassen und notfalls den schwersten Weg aller Wege mit ihm gehen bzw. ihn bis zum Ende begleiten. Er soll nicht im Hospiz enden, sondern zuhause, ob bei mir oder bei ihm, grad mal 5 min. entfernt (wir wohnen nicht zusammen, weil das wahrscheinlich bei zwei so sturen Persönlichkeiten nicht klappen würde) ist nicht so wichtig. Aber mich macht es fertig und ich muß eine Entscheidung treffen. Heute ist wieder einer dieser Abende... er ist ausgegangen und dürfte in einer halben Stunde sein "Pensum" erreicht haben. Ich weiß aber, wie schlecht es ihm in dieser Nacht dann gehen wird, weil der Körper sich natürlich gegen das alles wehrt. Mich hat er tunlichst nicht dabei haben wollen, klar, damit ich ihn nicht bremse. Irgendeine dieser Nächte wird er nicht überleben, wenn er so weiter macht. Ich weiß nicht, was ich mit seiner Diagnose machen würde, vielleicht würde ich auch Vergessen im Alkohol suchen, hab keine Ahnung. Er manövriert so nahe am Limit... was kann ich denn tun? Morgen, wenn er die körperlichen Folgen dieses heutigen Exzesses spürt (obwohl, vielleicht nimmt er mir die Entscheidung ohnehin ab und beendet die Beziehung von seiner Seite aus, weil ich es tatsächlich gewagt habe, heute endlich einmal deutlich zu sagen, was ich von dem Ganzen halte) werde ich wieder gut genug sein, mich um Medikamente und die Linderung seiner Beschwerden zu kümmern... Aber ich kann nicht mehr |
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