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Alt 21.08.2004, 20:23
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Beiträge: n/a
Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Liebe Sunny!
Auch ich habe Deinen "Leidensweg" schon seit langer Zeit verfolgt. Ich habe mich zwar nur ab und an hier gemeldet, aber mit Dir gewünscht, gehofft und gebangt. Dein Kampfgeist hat mich schon so oft angesteckt. Ich selbst habe weit fortgeschrittenes Ovararialkarzinom und mache nun seit Jan. 04 nach dem 3. Rückfall (2. OP im Juli 03) schon die 3. Chemotherapie in der Hoffnung, dass endlich mal wieder eine Therapie anschlägt. Habe auch 3 Kinder im Alter von fast 17, fast 15 und fast 5 Jahren. Ich weiß, wie sehr der Gedanke schmerzt, evtl. bald Abschied nehmen zu müssen. Bei meiner letzten Arztbesprechung sagte der Prof. zu mir: Schauen Sie, dass Sie zu Hause alles geregelt bringen. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob sie in 3 Monaten, 1 Jahr oder 3 Jahren noch leben. Diese Aussage hat mich zuerst einmal sehr, sehr heruntergezogen. Aber ich habe es zwischenzeitlich geschafft, einiges bei uns zu Hause zu regeln. So habe ich erst letzte Woche ein Gespräch mit meiner Schwester geführt und geklärt, dass sie bereit ist, zumindest meinen Kleinen unter der Woche nachmittags zu sich zu nehmen. Sie selbst meinte sogar, sie könnte auch mit Arbeiten aufhören, um sich meinem Jüngsten zu widmen. Das hat mich erst einmal "umgehauen", da meine Schwester sonst der Typ Mensch ist, der zu allererst mal an sich denkt. Mein Ältester meinte dann zwar anschl. zu mir, Du weißt doch, wie sie ist, sie denkt immer zuerst an sich und "ihre" Kinder. Ich habe ihm aber erklärt, dass alles, was nach mir kommt, immer die II. Wahl bleiben wird, denn Mutterliebe ist einmalig und unersetzlich. Auf jeden Fall hat mich diese Bereitschaft total positiv überrascht und nimmt mir für's erste Mal die größte Sorgen ab. Natürlich bin ich mir voll darüber im Klaren, dass ohne mich nichts mehr so sein wird, wie es einmal war! Dass viele Veränderungen in das Leben meines Mannes und meiner Kinder im schlimmsten Fall eintreten werden. Ich wollte Dir eigentlich nur sagen, sprich mit Deinem Sohn darüber. Ich habe dies bereits vor 3,5 Jahren getan, als ich das erste Mal erkrankt bin. Ich habe meinen Kindern immer ein "kleines Stück Hoffnung" gelassen, ihnen aber auf der anderen Seite unmissverstänlich dargelegt, wie schlecht meine Aussichten sind, wieder gesund zu werden. Und bis jetzt habe ich den Eindruck, ganz gut damit gefahren zu sein. Mittlerweile rede ich mit meinen beiden Großen offen darüber, was nach mir kommen könnte, wie sie ihr Leben auch ohne mich in den Griff bekommen können. Natürlich haben sie den einen Vorteil, dass sie zu dritt sind, und nicht alleine dastehen. Aber vielleicht findest auch Du in Deinem nahen Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden, dem Du Deinen Sohn "anvertrauen" möchtest. Fragen kostet ja nichts. Und wie sehr man sich täuschen kann, siehst Du ja an mir. Vielleicht magst Du mir ja Deine HP-Seite mitteilen, würde Dich gerne auch virtuell kennenlernen. Ich wünsche Dir noch eine lange, schöne, gemeinsame Zeit mit Deinem Sohn Julian und hoffe, wie so viele andere hier auch, auf Dein ganz persönliches Wunder.

In Gedanken bei Dir

Brigitte
 

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