Zitat:
Zitat von Heimchen
Einige Tage gab es, die ich ohne heulen und Gram verbringen konnte, aber ich habe dann ein schlechtes Gewissen
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Meine Frau ist letzten Freitag gestorben. Adenokarzinom mit peritonealem Befall. Sie ist noch nicht beerdigt. Ich leide wie ein Hund. Von der Erstdiagnose bis zu ihrem Tod dauerte es nur knapp vier Monate. Eine schlimme Zeit, mit vielen Irrungen und Wirrungen, aber auch mit Momenten großer Innigkeit, für die ich unendlich dankbar bin.
Auch bei mir regt sich das schlechte Gewissen jeden Tag. Du darfst nichts tun oder lassen, sagt es, was ihr nicht gefallen hätte. Ihre Ansichten sind das Maß der Dinge.
In Goethes Hermann und Dorothea heißt es:
Zitat:
Des Todes rührendes Bild steht nicht als Schrecken dem Weisen und nicht als Ende dem Frommen. Jenen bedrängt es ins Leben zurück, und lehrt ihn handeln, diesen stärkt es zu künftigem Heil in Trübsal und Hoffnung. Beiden wird zum Leben der Tod.
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Zu dieser Einsicht muss ich, müssen Sie, liebe Heimchen, kommen. Irgendwann schaffen wir es. Aber es ist hart und kaum zu ertragen. Immerhin ist es ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann.