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Alt 21.02.2006, 17:04
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Registriert seit: 13.09.2005
Beiträge: 83
Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo Marinchen!

Ja, es ist wirklich unglaublich wie sehr sich unsere Geschichten ähneln!
Wobei dein Vater ja noch um einiges jünger war als meiner. Aber dennoch befinden wir uns beide einer sehr traurigen und deprimierenden Lage. Beide haben wir schneller als wir jemals angenommen haben, einen sehr geliebten und einmaligen Menschen verloren. Manchmal kommt es mir vor als wäre er schon ewig lange fort. Wenn ich dann aber die Monate nachzähle, muss ich feststellen, dass es doch noch nicht so lange her ist und man sich doch noch gut an den ganzen Schmerz und das ganze Elend erinnern kann. Obwohl alles dann noch so präsent vor Augen und in Erinnerung ist, ist er – der über alles geliebte Papa – doch so weit weg. So unerreichbar weit weg. Wie gerne würde ich ihn hin und wieder knuddeln und mit ihm lachen . Ich weiß, dass das alles nie wieder möglich ist, daher bin ich sehr froh, dass ich viele schöne und tolle Erinnerungen an meinen Papa habe. Und doch ist dort ein Funken Angst, dass ich irgendwann diese kostbaren Erinnerungen gegen meinen Willen vergessen könnte.
Am Wochenende war ich auf dem Betriebsjubiläum von der Firma in der mein Vater zusammen mit meinem Bruder gearbeitet hat. Zuerst hatte ich gemischte Gefühle, wie wohl die Feier wird und ob ich wohl ständig mit dem Verlust meines Vater konfrontiert werde. Natürlich haben einige mir noch mal ihr Beileid bekundet und sich auch nach meiner Mutter erkundigt. Einige Kollegen haben alte Schwänke aus mein Papas Leben erzählt. Das war teilweise richtig lustig. Da hat man mal wieder gemerkt, dass die guten Erinnerungen an einen lieben Menschen nicht verblassen und unheimlich viel Wert sind.

Ich habe mich bei meinem Vater auch immer zusammengerissen und nicht geweint, auch wenn es mich innerlich zerrissen hat. Das hielt bei mir meist auch nur bis auf dem Flur oder maximal bis aus dem Krankenhaus an. Dann strömten die Tränen nur so raus. Abends im Bett vor dem Schlafengehen war es auch immer grausam. Dann kamen mir immer diese fragenden Gedanken, was mein Vater wohl gerade so macht und worüber er wohl gerade so nachdenkt. Man war ja einfach nur hilflos dieser Scheißkrankheit gegenüber ausgesetzt. Und ist es immer noch! Wer weiß, was uns eines Tages noch so ereilt?! Aber darüber denken wir besser mal nicht nach!

Es ist nicht schlimm, wenn du dich mal nicht sofort meldest. Ich weiß ja wie das ist, wenn man viel zu tun hat und sich die Arbeit stapelt! Ist aber immer wieder schön, wenn von dir eine Antwort kommt. Und wenn du mal etwas mehr Zeit hast, lese ich auch gerne die ganze Geschichte von deinem Vater.
Ist auch schön zu hören, dass es bei deinem Bruder Entwarnung gab! Noch so eine Hiobsbotschaft hätte wohl keiner vertragen!

Viele liebe Grüße
Sandra
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