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Bücher: Wenn ein Hirntumor unheilbar ist
KINDHEITSERINNERUNGEN UND ERZÄHLUNG DES BRUDERS EINES BETROFFENEN
************************************************ Titel: Der zuerst schläft, weckt den andern Autor: Jean-Edern Hallier Verlag: Suhrkamp, 1980 ISBN 3-518-03019-1, Gebunden, 146 Seiten http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518030191 Vergriffen. Evtl. gebraucht bei einem der diversen Anbieter Klappentext: >>Der zuerst schläft, weckt den andern<<, befiehlt Aubert, elfjährig und an den ersten Begleiterscheinungen eines unheilbaren Gehirntumors leidend, dem Erzähler, seinem jüngeren Bruder und treuen Gefolgsmann. Wie sehr es ihm im Leben und im Sterben gelingt, den andern zu wecken, beweist dieses Buch. Die Gemeinschaft der Brüder, eine die Eltern von jeher ausschliessende Interessengemeinschaft, eine Spiel-, Vertrauens- und Liebesgemeinschaft, ist Auberts Schöpfung. In seinem letzten Sommer muss sie Schwindelanfälle, Sehstörungen, den Druck im Hirn, die wachsende Todesangst durch Erfindungen von immer grösserer Intensität überwinden. Es sind Eisenbahnspiele im Garten, neue 1001 Nächte, die alle Kriege, vor allem den der Jahre 39 - 45 einbeziehen, den Vater in der Rolle eines Neu-Hitler. Bisweilen sind es Doktorspiele, wenn die Gemeinschaft die kleine Veronique teilnehmen lässt. Beide Brüder lieben sie, doch natürlich steht sie dem älteren, dem Ranghöheren zu. Es sind grausame Spiele, denn die Angst vor Erblindung bestimmt Aubert, einen jungen Kater zu blenden. Und die Angst vor der Schwärze ist am Anfang des Spiels vom schwarzen und vom rosa Tod, aus dem der Überlebende nach festgelegtem Ritual erwecken darf und erwecken soll. Der schwarze Vogel Rock, der sich, wie das kranke Kind dem Bruder erzählt, in seinem Kleinhirn einnistet, trägt beide nachts durch die Galaxien. Am Schlafzimmerfenster stehend kommentieren sie ihre herrlichen Reisen; sie geben einander Stichworte; fast schon sind sie kongeniale Mimen. >>Nachts erfinden wir, am Tag spielen wir, was wir erfunden haben<<, befiehlt Aubert. Doch die Krankheit lässt sich nicht mehr verleugnen... Anmerkung von Ladina: Dieses Buch wird in einigen Literaturlisten unter dem Stichwort: Bücher für Jugendliche u.ä. aufgeführt. Für mich persönlich ein Zeichen dafür, dass die Verfasser das Buch nicht wirklich kennen, sondern lediglich den ersten Abschnitt des Klappentextes oder aber, dass sie sich überhaupt nicht vorstellen können, wie das Buch auf Jugendliche wirkt. Mir selber wurde das Buch geschenkt zu dem Zeitpunkt, als ich mit 12 Jahren an einem Gehirntumor erkrankt war und so gern wissen wollte, wie andere Kinder mit dem allem umgehen können. Das meiste konnte ich nicht verstehen, anderes traf mich schwer im Innersten um es mal milde auszudrücken. Nun, über 20 Jahre später habe ich es nochmals gelesen. Jetzt wirkt es anders auf mich, wahrscheinlich auch deswegen, weil mein Tumor ( fibrilläres Astrozytom) besiegt ist. Jetzt hat es mich beeindruckt, wie weise der kranke Junge doch war, und zugleich erschüttert, wie schwer er gelitten haben muss zu jener Zeit, als es so gar nichts gab um ihm zu helfen. Mit Absicht habe ich den ganzen langen Klappentext dazu geschrieben. Das Buch ist für all jene geeignet, die sich jetzt angesprochen fühlen oder die jetzt neugierig auf diese wahre Erzählung geworden sind. Aber bitte, egal in welchem schlauen Buch auch heute evtl. noch geschrieben steht, dies Buch sei ein Buch für Jugendliche, glaubt mir, es ist KEINES. Geändert von Krebs-Kompass-Buchtipps (10.12.2006 um 12:09 Uhr) |
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