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Alt 05.07.2006, 17:53
perlchen perlchen ist offline
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Registriert seit: 22.06.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

hallo heike.

entschuldige, dass ich schon eine weile nicht mehr geschrieben habe. ich möchte dir nur eines empfehlen: auch, wenn hospiz immer so entgültig und schwer klingt, aber es ist wesentlich besser und angebrachter als pflegeheim. ich weiß, dass es schwer ist, sich damit abzufinden, aber wenn du irgendwie die möglichkeit hast, sie dahin bringen zu lassen, dann tu es. wie gesagt: mein vati musste gezwungener weise 27 tage auf der pflegestation verbringen und das gar nichts im vergleich zum hospiz (und ich konnte den unterschied wirklich in allen beiden instituten spüren). das hospiz ist eingestellt auf alle komplikationen, die es geben kann. die gehen viel mehr auf die angehörigen ein (das ist ein riesenPRO!!) es gibt mehr service, die schauen öfter nach den patienten und wissen wirklich, was sie wann tun müssen. in der pflege dauerte irgendwie alles immer zu lagen und keiner hatte richtigen plan. außerdem muss ich auch dazusagen, dass das hospiz wunderschön aufgemacht war. pflegestation war einfach nur beim krankenhaus. man konnte es in dem fall fast bunker nennen, da es ein abseits gelegener wohnkontainer war. klingt schlimm? war es auch. hospiz hingegen eine villa im wald gelegen, wenige betten und im verhältnis dazu viele pfleger, die alle nur mit einem beschäftigt sind: es dem patienten so schön wie möglich zu machen und die angehörigen stark zu integrieren. ich weiß nicht, was ich noch alles tolles auflisten müsste, was diese schwarze szene meines lebens vor 2 monaten so erhellt hat, aber dass wir 27 tage auf einen hospizplatz warten mussten hat sich zumindest für die letzten 15 tage des lebens meines vaters gelohnt.

ich hoffe, das kann dir irgendwie eine anregung sein: bei deiner schwiegermutter zu besuch sein kannst du ja überall, nur dass es im hospiz viel wohnlicher ist und man tag und nacht kommen kann!

(und nebenbei gesagt ---> ich will ja niemanden angreifen, aber der geruch in der pflegestation war der horror!!!)

ich hoffe, ihr kommt weiter. jeder schritt und jeder tag ist sinnvoll!!!

und ich weiß, dass mein abschlusssatz sicher jetzt noch nicht hilfreich ist für dich und abgedroschen klingen mag, aber selbst diese schlimme zeit ist einmal vorbei. ich hab im moment prüfungen beim studium und sitze zwischen den lernphasen ständig da und denke an vati, an unsere gemeinsamen stunden un die fürchterlichen bilder seines abmagerns und schwachwerdens. ich sehe ihn vor 5 monaten bei uns duschen, weil wir zum geburtstag wollen und vor 4 monaten seh ich ihn schon nur noch bei uns im bett liegen, bis die kopfschmerzen so stark sind, dass er eine art anfall bekommt und ins krankenhaus kommt, mich von einem auf den anderen tag nicht mehr erkennt, uns beschimpft und anschreit und total verwirrt ist.

diese krankheit ist genauso wie viele andere etwas sehr schreckliches, aber irgendwie ist sie auch nur ein ende von vielen. ich frage mich viele dinge, an die ich vorher nie dachte. ob es nicht vielleicht gut war, dass mein vater schon mit 49 ging, denn vielleicht wäre sein tod mit 70 sehr einsam und ärmlich gewesen. oder ob es so kommen sollte, damit ich und mein bruder noch selbständiger und eigenverantwortlicher werden. oder warum auch immer. aber ich kann nur sagen: das schlimmste geht vorbei und dann kommt wie immer die trauer und die trauer wird wieder vergehen und es folgt ein lächeln und letztenendes das lachen... das ist der lauf der dinge!

liebe grüße

anett.
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