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Alt 22.04.2003, 19:34
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Beiträge: n/a
Standard Diagnose Lungenkrebs

Hallo ihr Lieben,
ja so kann es gehen: gestern noch so glücklich wie schon lange nicht und heute gibt’s wieder einen Schlag vor den Bug.
Meine Mutter war heute beim Hausarzt und hat alles mögliche mit ihm besprochen. Er besorgt ihr jetzt alle Röntgenbilder und Berichte, damit sie die zu dem Akupunkteur bringen kann. Sie haben sich auch noch mal darüber unterhalten, wieso der eine Radiologe meiner Mutter eine Chemo vorgeschlagen hat. Sie hat erzählt, dass sie diese abgelehnt hat, weil sie sie für wirkungslos hält. Der Hausarzt hat dann gemeint, dass könnte man so nicht sagen, und bei ihrem Krebs schon gar nicht. Der sei so eine Rarität, dass man gar nicht wissen kann, ob eine Chemo anspricht. Außerdem sei es letztes Mal ja auch nur ein Zyklus gewesen, vielleicht müsste man da mehr machen.
Er will sich jetzt mal erkundigen, wo in der Nähe meiner Eltern sie ein Chemo + Hyperthermie machen könnte.
Ich saß da eben am Telefon und habe mir angehört, wie meine Mutter mir das alles erzählte.
Ich hab es irgendwie schon nicht verstanden. Dann habe ich gefragt, ob sie den Arzt den nun drauf angesprochen hat, dass sie vielleicht ein Emphysem hat. Da meinte sie, das hätte sie vergessen. Natürlich.
Ich habe gleich gesagt, das hast Du nicht vergessen, Du hast Dich gedrückt. Sie meinte nein, sie hätte nicht mehr dran gedacht, außerdem glaube sie nicht mehr, dass es ein Emphysem sei.
Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich habe gefragt wieso, und sie meinte, dass sie genauso ausspucken muss, wie im Dezember vor der OP.
Ich bin ganz durcheinander. Vor ein paar Tagen, als wir über die ganze Sache gesprochen haben hat sie immer wieder erzählt, was die anderen Ärzte und Heilpraktiker gesagt haben, nämlich, dass es kein Krebs sei. Und sie hat sich über den Onkologen aufgeregt, der ihr ohne weitere Untersuchungen eine Chemotherapie aufschwatzen wollte. Sie hat gesagt, wenn die Chemo bei ihr anschlagen würde, dann hätte sie ja keine Metastasen so kurz danach.
Und jetzt redet sie so, als hätte sie sich schon dafür entschieden, doch noch eine zu machen.
Ich weiß ja, dass sie sicher Angst hat und keine Möglichkeit auslassen will. Das schlimmste ist sicher, wenn man sich irgendwann Vorwürfe macht: hätte ich doch damals DOCH…

Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die Ärzte sie auch immer wieder in diese Richtung drängen wollen. Ihr geht es gut, sie hat Appetit, keinen Gewichtsverlust, sieht prima aus…
und ich habe doch gesehen, wie es ihr mit der Scheiß- Chemo ging, die offensichtlich nicht mal geholfen hat!
Ich bin aber auch so sauer auf sie! Sie hätte doch den Hausarzt auf jeden Fall drauf ansprechen müssen, ob es überhaupt sein kann, dass sie vielleicht ein Emphysem hat! Immer dieses ausweichen! Am Ende lässt sie sich womöglich gar nicht drauf untersuchen und macht einfach eine Chemo. Dann kriege ich aber zuviel!

Ich mag einfach nicht mehr. Vielleicht habe ich voreilig eine Diagnose als wahr angenommen, weil ich mir dann wenigre Sorgen machen muss. Ich war mir so sicher, dass es kein Krebs ist – und bin es eigentlich noch. Aber ich könnte platzen, wenn ich sehe, wie meine Mutter die Sache handhabt.
Die letzten Tage konnte ich regelrecht unbeschwert sein (relativ gesehen), und jetzt fange ich schon wieder das Grübeln an und möchte bloß heulen, weil ich das Gefühl habe, das Ganze ist eine niemals endende Katastrophe.
Wie lange kann man das denn aushalten, diese ewige Bangen, Warten auf Ergebnisse, Therapien, Warten auf Erfolg der Therapien, Suchen nach Therapiemöglichkeiten und immer wieder Warten, Hoffen und Bangen!?
Ich wünsche mir einfach sehnlichst den Punkt herbei, an dem man einfach sagt: So, das wars. Wir haben es geschafft.
Es tut mir leid, dass ich euch jetzt so volljammere. Ich komme mir dabei auch irgendwie blöd vor: da überlege ich, wie schlimm das alles für mich ist, und dass ich mir die Normalität zurückwünsche, aber was soll denn meine Mutter erst sagen? Für sie ist das Ganze bestimmt auch schrecklich zermürbend, und sie hat sicher noch viel mehr Angst als ich. Eigentlich habe ich auch gar nicht das Recht, sauer auf sie zu sein, denn es ist ihr Leben und ihre Krankheit, und sie muss tun, was sie für richtig hält und was sie tun möchte. Ich habe auch nicht das Recht, sie in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen, aber die Sorge macht mich verrückt. Der Umgang meiner Eltern mit Ärzten hat mir nie gefallen, aber es war ihre Sache. Doch dieses Mal ist es zu wichtig, als dass sie die Fehler der Vergangenheit wiederholen dürfte.

Okay, ich werde als - na, lass mich raten - WARTEN, was der Lungenfacharzt morgen bei der Akupunktur sagt. Ich hoffe inständig, meine Mutter kriegt ihn zu fassen, denn die Nadeln setzt nicht er, sondern seine Frau. wenn meine Mutter morgen sagt "ich frage ihn Freitag, hab ihn heute nicht gesehen", dann fress ich meine Bettdecke!!
Hab euch alle mega - lieb!
Katrin
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