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#11
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Ein großes Danke an ALLE hier für die lieben und tröstenden Worte!
Manche von euch waren bereits selbst in der Situation und geben das nun an andere weiter... Ich werde auch nicht nur egoistisch ins Forum schauen, sondern meinerseits versuchen anderen Trost zu spenden, meine Erfahrungen weitergeben, insoweit dies möglich ist. Ich kann weinen, mehr als mir lieb ist eigentlich meistens, aber jetzt fehlen mir noch immer die erlösenden Tränen, rinnen sie nur spärlich . Bei eurem Trost liefen sie mir vor Rührung übers Gesicht. Wahrscheinlich bin ich nur zu ausgepowert momentan, habe ich einfach schon zu zeitig mit allem abgeschlossen, schrittweise, und unendlich viel geheult, bis zur Erschöpfung in den vergangenen Monaten. Die letzten Tage waren furchtbar, oft grausam, wie ich es empfunden habe. Auch das Zusehen beim Sterben ist etwas, vor was ich Angst hatte, ich kann es nicht einmal in Filmen sehen, wenn es unheimlich wird, oder etwas Schlimmes passiert... Aber hier muste ich ja einfach durch und meine Mutti ist nach allem Aufbäumen und nicht zur Ruhe kommen, ganz ruhig eingeschlafen, während wir neben ihr saßen, meine Schwester und ich. Wir haben ihr gesagt, dass wir schnell Mittag essen, dann wieder da sind, und sie hat gewartet auf uns. Sie sah dann aus wie aus Wachs mit der Zeit und gelb-bräunlich durch das Bilirubin der Leber. Das Bestattungsinstitut hat sie dann noch bei uns aufgebahrt, angezogen etc... weil wir das später nicht mehr machen wollten. Das war sehr lieb von denen. In dem weißen Nachthemd mit Rüschen und Spitze, aus schillerndem Batist, mit der dunkelroten Rose von "ihrem" Rosenbäumchen in ihren gefalteten Händen, sah die Mutti aus wie ein Engel. Oder wie zur Hochzeit. Es war keine alte Frau mehr von 74 Jahren, sondern sie sah jung aus, faltenfrei, mädchenhaft und so etwas von zufrieden im Gesicht..es sah aus, als würde sie leicht lächeln, völlig entspannt. Mein Neffe, Krankenpfleger, sagte uns, es wäre bei weitem nicht immer so, die Oma würde richtig gut aussehen und zufrieden, obwohl sie nicht hergerichtet war .... Ich fand sie fremd, so jung, so porzellanartig, so zerbrechlich und total entspannt.... Ja, mehr konnten wir nicht tun für sie, und ich habe auch alles gesagt, was zu sagen war. Das Rosenbäumchen haben wir gepflanzt, ich habe Teelichter herumgestellt... Vielleicht habe ich es noch nicht begriffen, was passiert ist, wie die meisten... Oder ich habe keine Tränen mehr oder wie auch immer... Birgit |
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